Im Festspielhaus St. Pölten wurde der gestrige Landesfeiertag mit einem Festakt gefeiert, der ganz im Zeichen der Kinder und Familien stand. Niederösterreich wolle Familien die Gewissheit bieten, „dass es unseren Kindern morgen mindestens genauso gut geht, wie der Elterngeneration heute“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Festrede. Dazu brauche es „die Anstrengung von uns allen“ - Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft: „Arbeiten wir gemeinsam an einer Gesellschaft, in der Kinder noch mehr willkommen sind, in der Eltern noch mehr unterstützt werden und Familie nicht als Last, sondern immer als Lebensfreude gesehen wird.“
Die Landeshauptfrau appellierte daran, das Narrativ zu ändern: „Es ist an der Zeit, dass wir in unserer Gesellschaft wieder anders über Familie sprechen. Nicht mit Skepsis, sondern mit Freude. Sie sind kein Wagnis, sondern ein Geschenk. Wer sich für Kinder entscheidet, übernimmt Verantwortung. Als zweifache Mutter weiß ich auch: Kinder halten uns auf Trab, sie können uns fordern. Aber sie geben uns das Wertvollste zurück: Liebe, Zuversicht, Kraft und Sinn.“
Wesentlich sei laut Mikl-Leitner „echte Wahlfreiheit für Familien“, ob sie daheim bei ihren Kindern bleiben oder wieder in den Beruf einsteigen und ihre Kinder wohnortnah bestmöglich betreuen lassen. „Beides muss möglich sein. Beides verdient denselben Respekt und dieselbe Unterstützung.“ Darüber hinaus investiere das Land mit der „Mission Nobelpreis“ in die besten Schulen, Fachhochschulen. Forschungseinrichtungen und Betriebsstandorte, „wo unsere Kinder alle Möglichkeiten erhalten, um sich selbst ein gutes Leben aufzubauen.“ Und ganz wesentlich sei, das Mindset der Gesellschaft, „Kinder in allen Lebenslagen als Bereicherung“ anzusehen: „Im Wirtshaus, im Bus, im Alltag, im Leben. Denn, wo Kinder sind, da ist Zukunft spürbar. Und die Zukunft schleicht sich selten leise an. Sie ist auch laut, manchmal auch unbequem und will unsere ganze Aufmerksamkeit. Und das ist gut und richtig so.“
Die Landeshauptfrau nutzte ihre Festrede auch, um „eine Lanze für die Jugend zu brechen“. Denn oft höre man, dass die Jugend von heute egoistisch sei, nur an sich selbst denke und keine Familie gründen wolle. Aber das stimme nicht. Denn neun von zehn Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich sagen, dass es sich im Bundesland gut oder sogar sehr gut leben lässt - gerade auch für Kinder. Acht von zehn wollen später heiraten und sieben von zehn wollen später auch Kinder haben. „Unsere Jugend ist wertebewusst, familienbewusst und zukunftsorientiert. Ihre Träume und Wünsche sind unser Auftrag. Gemeinsam machen wir Niederösterreich zur familienfreundlichsten Region Europas“, betonte sie.
Schon der Kinder-Landesfeiertag im KinderKunstLabor, der heuer erstmals in Niederösterreich gefeiert wurde, habe gezeigt, wie viel Begeisterung, Offenheit und Kraft in der jungen Generation stecke – und welche Verantwortung daraus für die Gegenwart resultiere. Mikl-Leitner: „Die Zukunft beginnt dort, wo Kinder aufwachsen. Dort, wo Menschen Ja sagen – zum Leben, zueinander und zu ihren Kindern.“
Die Landeshauptfrau erinnerte zudem daran, dass das Jahr 2025 drei historische Wegmarken bringe – 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges, 70 Jahre Staatsvertrag und 30 Jahre Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union. Diese Jubiläen seien nicht nur Anlass zum Gedenken, sondern Auftrag zum Weiterdenken: „Frieden, Freiheit und Wohlstand sind kein Geschenk – sie sind ein Vermächtnis, das wir für die nächsten Generationen bewahren müssen.“ Niederösterreich setze diesen Auftrag mit langfristigen Reformen, klaren Prioritäten und mutigen Entscheidungen um – ob in der Gesundheitsversorgung, der Verwaltung, der Forschung oder im umfassenden Ausbau der Kinderbetreuung.
Die traditionelle Landesfeiertagsgala stand heuer überdies im Zeichen der Verbundenheit – nicht nur zwischen den Generationen, sondern zwischen Niederösterreich und seinen Landsleuten in aller Welt. Deshalb richtete die Landeshauptfrau ihren besonderen Gruß an jene Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die den Festakt via Livestream aus den Botschaften in Washington, Paris, Berlin und Basel mitverfolgten. Unter dem Motto „Leopoldi 2025 – Niederösterreich feiert weltweit“ fanden dort Empfänge mit über 150 Landsleuten statt. „Schön, dass Sie – egal wo auf der Welt – die Verbindung zu Ihrer geliebten Heimat, unserem Niederösterreich, halten“, so Mikl-Leitner.
Die Landeshauptfrau appellierte abschließend: Niederösterreich sei eine Gemeinschaft, die aus ihrer Geschichte Kraft schöpfe und aus Verantwortung Mut für die Zukunft entwickle. „Wir arbeiten mit Herz, Mut und Entschlossenheit für die beste Zukunft unserer Kinder. Denn geht’s den Familien gut, geht’s dem ganzen Land gut.“
Schriftstellerin Vea Kaiser und Familienforscher Wolfgang Mazal sprachen in Interviews über das Familienbild und die Rolle der Mutter im Wandel der Zeit. Mazal meinte u.a., Familie brauche immer Unterstützung, auch durchstaatliche Institutionen, „denn das ist eine klare Investition in die Gesellschaft der Zukunft.“ Es gebe dabei aber keine „one fits all“ Lösungen. Dies unterstrich Kaiser und sagte, es gebe heutzutage bereits mehr Akzeptanz für Mütter im Berufsleben, aber man müsse weiter unterstützend daran arbeiten, dass Kinder und Beruf sich nicht ausschließen. Und sie betonte: „Leistung darf ruhig auch wieder sexy werden“, dazu brauche es aber eine Individualisierung der Arbeitszeiten, gerade für berufstätige Mütter.
In Videostatements gaben Künstlerin Uli Aigner, Kulturmanagerin Magdalena Lederbauer und Wirtschaftsexperte Mikolaj Norek persönliche Einblicke in das Leben mit Kindern in anderen Ländern und zeigten gleichzeitig, wie stark die Verbindung zu Niederösterreich bleibt, auch wenn die Welt zur Heimat wird.
Musikalisch gestaltet wurde der Abend vom JSO-Holzbläserquintett, dem EOS-Trio, dem Chor verCHORxt sowie dem Symphonic Rock Orchester Niederösterreich mit zwei Sängerinnen. Auf fünf LED-Wände wurden zudem Fotografien der Fotoakademie St. Pölten zum Thema „Generationen“ gezeigt.
Unter den Gästen bei der gestrigen Landesfeiertagsgala im Festspielhaus St. Pölten befanden sich zahlreiche Repräsentantinnen und Repräsentanten aus Politik, Diplomatie, Kirche, Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport – darunter Innenminister Gerhard Karner, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Mitglieder der NÖ Landesregierung, Landtagspräsident Karl Wilfing, viele internationale Botschafterinnen und Botschafter, Erzbischof Josef Grünwidl oder auch Superintendent Michael Simmer als Vertreter der Hohen Geistlichkeit, Künstlerinnen und Künstler wie Adi Hirschal oder die Pianistin Donka Dogadin.
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner stelle bei ihrer Festrede beim Empfang zum Landesfeiertag im Festspielhaus St. Pölten Kinder und Familien in den Mittelpunkt.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit Familienforscher Wolfgang Mazal und Schriftstellerin Vea Kaiser.

Die Künstlerinnen und Künstler, die den Empfang zum Landesfeiertag gestalteten, mit (vorne v.l.) Schriftstellerin Vea Kaiser, Landtagspräsident Karl Wilfing, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrat Anton Kasser und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit den Musikerinnen und Musikern des Symphonic Rock Orchestra Niederösterreich.
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