Bereits zum 60. Mal wurden am heutigen Dienstag im Landhaus in St. Pölten die Auszeichnungen für „Vorbildliche Bauten in Niederösterreich“ vergeben. Aus 52 vorgelegten Bewerbungen wurden acht Siegerbauten von einer siebenköpfigen Fachjury entlang eines strengen Kriterienkataloges für die Auszeichnung nominiert. Überreicht wurden die Anerkennungen von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesbaudirektorin Christine Pennerstorfer.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte, dass das Jubiläum zeige, „dass uns in Niederösterreich Baukultur einfach wichtig ist“. Es gehe aber nicht nur um die Schönheit, „sondern vor allem auch um den ressourcenschonenden Einsatz von Materialien, wo wir auch darauf achten, so wenig Boden als möglich zu verbrauchen“, führte die Landeshauptfrau aus, dass es darum gehe, alte Gebäude zu erhalten und ins Heute zu bringen. Sie sprach in diesem Zusammenhang „von einer Brücke zwischen Tradition und Innovation“.
„Jedes Projekt, das eingereicht worden ist, und das vor allem auch ausgezeichnet wird, ist ein Leuchtturmprojekt und steht letztendlich auch für unsere Tradition und Identität“, betonte die Landeshauptfrau, dass man damit auch eine gute Arbeit für die kommenden Generationen leiste und bedankte sich bei den Architekten und Planern. Als eines ihrer Lieblingsprojekte bezeichnete Mikl-Leitner das KinderKunstLabor in St. Pölten, hier hätten Kinder von der ersten Minute mitplanen und mitgestalten können. Und hier gehe es darum, Kinder auf eine Welt vorzubereiten, die man heute noch gar nicht kenne, indem man sie in ihrer Kreativität bestärke, bezeichnete die Landeshauptfrau das KinderKunstLabor als „einzigartig in ganz Europa“.
„Bauwirtschaft ist bei uns in Niederösterreich unverzichtbar“, betonte Mikl-Leitner, dass diese „ein wichtiger Arbeitgeber, ein wichtiger Wirtschaftsmotor und vor allem auch ein wichtiger Impulsgeber, wenn es um Innovation und Nachhaltigkeit geht“ sei. In den äußerst herausfordernden Zeiten habe man als öffentliche Hand eine Verantwortung, den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten und deswegen investiere man als Land Niederösterreich heuer und auch nächstes Jahr jeweils 4,2 Milliarden Euro in den Ausbau von Kindergärten, Schulen, Kliniken und Straßen. „Wir tun alles zur Erhaltung unserer Stadt- und Ortskerne“, betonte Mikl-Leitner, dass es aber auch die Awareness brauche, auch beim stationären Handel einzukaufen. „Wenn es belebte Dorf- und Stadtzentren geben soll, dann müssen wir auch den stationären Handel leben lassen“, so die Landeshauptfrau.
Die Juryvorsitzende und Landesbaudirektorin Christine Pennerstorfer informierte: „Es sind genau drei Bewertungskriterien, nach denen wir uns zu richten hatten, und gemäß der Richtlinien sind das Gestaltung, Konstruktion und Funktionalität.“ Man habe in der Jury eine Vorselektion vorgenommen und die Projekte in drei Tagen bereist. Pennerstorfer sprach von „Schätzen, die wir betreten durften“. „Ortszentren sind wichtiger Grundlagen“, betonte die Landesbaudirektorin, dass man dort Heimatgefühl und Identität verspüre und ein beliebter Ortskern Menschen anziehe. Sie betonte die Wichtigkeit, „sehr sensibel mit dem Bestand umzugehen“, damit Neu- und Umbau schön eingegliedert werden.
Die Auszeichnungen der 60. Einreichung für Vorbildliches Bauen ergingen an folgende Objekte: den Schulcampus Hollabrunn (Planer: Architekten Mauer & Partner ZT GmbH, Hollabrunn, Bauherr: Stadtgemeinde Hollabrunn), den Neubau Lagerlogistik, Flaschenfüllanlage, Erweiterung Gär- und Lagerkeller in Krems (Planer: architektur krammer gmbh, Krems, Bauherr: Winzer Krems, eG), die SONNENTOR Stadt-Lofts in Zwettl (Planer: w30 Bauplanung & Innenarchitektur GmbH, Waidhofen/Ybbs, Bauherr: SONNENTOR Kräuterhandelsgesellschaft m.b.H.), das KinderKunstLabor in St. Pölten (Planer: Schenker Salvi Weber ZT GmbH, Wien, Bauherr: Stadt St. Pölten), LUKS in Mauer bei Amstetten (Planer: Poppe Prehal Architekten ZT GmbH, Steyr, Bauherr: Landsteiner Unternehmensgruppe), das Flusshaus Prinzersdorf (Planer: Architekten Arge DI Ernst Beneder und DI Dr. Anja Fischer, Wien, Bauherr: Marktgemeinde Prinzersdorf), das Steinhaus Kleinmariazell in Altenmarkt (Planer: Lux Bau GmbH, Hainfeld, Bauherr: Mag. Anton Lintner) und die Campuserweiterung Krems (Planer: Baumschlager Eberle Wien GmbH, Wien, Bauherr: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wissenschaft und Forschung).
Der Wettbewerb „Verleihung von Anerkennungen für vorbildliche Bauten im Land Niederösterreich“ wird seit dem Jahr 1955 durchgeführt und ist der älteste Baupreis Niederösterreichs. Nach einer jährlichen Ausschreibung können Objekte jeder Art wie Neu-, größere Zu- und Umbauten aus den Bereichen Hoch- und Ingenieurbauten, wie beispielsweise Ein- und Mehrfamilienhäuser, Geschäftshäuser, Betriebsstätten und Industrieobjekte, öffentliche Gebäude, Verkehrs- und Wasserbauten, die in Niederösterreich realisiert wurden, von Architektinnen und Architekten, Ingenieurkonsulentinnen und -konsulenten oder Baumeisterinnen und Baumeistern eingereicht werden. Die Einreichfrist für das kommende Jahr startet mit 1. Jänner 2026 und endet am 31. März 2026.
Weitere Informationen: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Allgemeiner Baudienst, Ing. Alexander Grinzinger, Telefon 02742/9005-16223, E-Mail alexander.grinzinger@noel.gv.at, www.noe.gv.at/noe/Bauen-Neubau/vorbildliches_bauen_in_noe.html
Weitere Bilder

Auszeichnung für den Schulcampus Hollabrunn: Architekt Christoph Maurer, Architekt Thomas Jedinger, Landesbaudirektorin Christine Pennerstorfer, Bürgermeister Alfred Babinsky, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Architekt Ernst Maurer (v.l.n.r.)

Auszeichnung für den Neubau Lagerlogistik, Flaschenfüllanlage, Erweiterung Gär- und Lagerkeller in Krems: Landesbaudirektorin Christine Pennerstorfer, Bauherr Winzer Krems Geschäftsführer Ludwig Holzer, Planer Erwin Krammer und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (v.l.n.r.)

Die Auszeichnung für die SONNENTOR Stadtlofts in Zwettl überreichten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (rechts) und Landesbaudirektorin Christine Pennerstorfer (links) an Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann (3.v.l.) und seine Mitarbeiterinnen sowie an die Planer Geschäftsführer Andreas Bösch (4.v.l.) und Architektin Maria Schneider (5.v.r.)

Die Auszeichnung für das KinderKunstLabor in St. Pölten überreichten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (3.v.r.) und Landesbaudirektorin Christine Pennerstorfer (2.v.l.) an Architekt Michael Salvi (links), Stadtbaudirektor Wolfgang Lengauer (3.v.l.) und die Künstlerische Leiterin Mona Jas (4.v.l.).
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