14.03.2022 | 09:50

Neue INTERREG-Projekte für österreich-tschechischen Grenzraum genehmigt

LR Eichtinger: Projekt „OPTIMO“ soll zur Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft beitragen

Mitte Dezember 2021 fand der 14. Begleitausschuss des Programms INTERREG V-A Österreich–Tschechische Republik online statt. Insgesamt wurden dabei sieben grenzüberschreitende Projekte in der Höhe von 3,4 Millionen Euro genehmigt. Vier davon haben Projektpartner in Niederösterreich, so unter anderem das INTERREG-Projekt „OPTIMO“. Die Projektpartner von „OPTIMO“ befassen sich mit der Optimierung der biologischen Schwefelsäureproduktion zur Rückgewinnung von Seltenen Erden aus sekundären Rohstoffen. Dies soll wesentlich zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft beitragen. „Niederösterreich setzt diese Fördermittel seit Jahren erfolgreich zum Wohl der Menschen in den Grenzregionen ein und ist dabei Vorreiter einer gelebten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit“, so EU-Landesrat Martin Eichtinger. „Die neu genehmigten Projekte werden mit jeweils 85% aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) teilfinanziert und haben enormen Mehrwert für die Region“, erklärt Eichtinger weiter.

Weltweit suchen Chemiker nach neuen Verfahren, um die begehrten Seltenen Erden aus Erzen und Abfallstoffen zu isolieren. Mit dem Bioleaching-Verfahren, das als neues Recycling-Verfahren im Zentrum des Projektes steht, möchte man biologische Schwefelsäure produzieren, die zur Rückgewinnung Seltener Erden und anderer Metalle eingesetzt werden kann. Landesrat Martin Eichtinger erklärt: „Wir sind umgeben von riesigen Mengen an Sekundärrohstoffquellen, wie zum Beispiel Autos oder Elektrogeräte. Abfälle aus elektronischen Geräten sind die am schnellsten waschsende Abfallkategorie. Daher ist das Recycling beziehungsweise die Rückgewinnung von wertvollen Metallen aus sekundären Rohstoffen zwingend erforderlich.“

DI Dr. Klemens Kremser, Projektverantwortlicher und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität für Bodenkultur, IFA-Tulln: „Schwefel fällt als Abfallprodukt in der Öl- und Gasindustrie an, unter anderem in der Entschwefelung bei Biogasanlagen. Ziel des Projektes ‚OPTIMO‘ ist es, Schwefel als Ressource für die biologische Produktion von Schwefelsäure mit Hilfe von Bakterien zu etablieren. Die so produzierte Säure soll danach auf ihre Anwendbarkeit und Effektivität in der Rückgewinnung von Metallen aus unterschiedlichen Sekundärrohstoffquellen getestet werden. Das Projekt hat sich dadurch zum Ziel gesetzt, nicht nur Metalle mit Hilfe des Bioleaching-Verfahrens rückzugewinnen, sondern auch die dafür benötigte Säure biologisch aus derzeit ungenutzten Schwefelressourcen herzustellen.“

Das Projekt „Thaya Wellendynamik“ optimiert das Wassermanagement an der Thaya, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Die Ergebnisse des Projekts werden es ermöglichen, Hochwasserwellen am Grenzfluss Thaya besser vorherzusagen. Auf österreichischer und tschechischer Seite werden neun Mäander mit der Thaya verbunden, die im Zuge von Regulierungen abgeschnitten wurden. Durch die Integration der Mäander verbessert sich die Qualität der Flussbiotope. Hauptziel des Projekts „AGRISAN“ ist die Implementierung einer innovativen Methode für die Bewertung von Bodenqualität und Bodengesundheit. Das Projekt „CSR-NET“ verbindet Organisationen der öffentlichen Verwaltung, um die Prinzipien von CSR (gesellschaftliche Verantwortung von Firmen und Organisationen) umzusetzen. Die NÖ.Regional GmbH ist bei diesem Projekt der niederösterreichische Projektpartner.

Nähere Informationen: Tanja Kapusta, BA, Pressesprecherin Landesrat Martin Eichtinger, Tel.: 02742/9005-12309, E-Mail: tanja.kapusta@noel.gv.at.

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