23.05.2025 | 14:03

LH-Stv. Pernkopf: „Netzentgelte müssen runter, Netzausbau muss intelligenter, innovativer und günstiger werden“

Ergebnisse der Landes-Energiereferentenkonferenz

Bei der heutigen Konferenz der Landes-Energiereferenten in Wien brachte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf verschiedene Vorschläge ein, um die Strom-Netzentgelte zu senken und den Netzausbau zu sichern. Denn, während die Kosten für die Stromerzeugung durch den Ausbau der Erneuerbaren Energie sinken, steigen die Netzentgelte deutlich. „Es braucht Maßnahmen zur Abfederung steigender Netztarife beim Strom. Die Preise für die Haushalte und die Wirtschaft müssen runter, der Ausbau muss günstiger werden. Dafür braucht es neue technische Möglichkeiten, neue Berechnungsansätze und neue Finanzierungsmodelle,“ erklärt Pernkopf.

„Infrastrukturfonds oder ähnliche Modelle könnten die Netzkosten senken und sie dadurch für die Haushalte und die Wirtschaft langfristig verträglich machen,“ brachte Pernkopf gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landesrat Markus Achleitner eine neue Idee ein, die auch bei einer großen Mehrheit der Bundesländer Anklang fand. Staatsekretärin Elisabeth Zehetner berichtete dazu, dass es auch ihr ein großes Anliegen ist, die Netzkosten zu senken und die Bundesregierung bereits daran arbeitet.

Dringend sollen auch Sofortmaßnahmen wie eine Verlängerung der Abschreibungsdauern für bereits bestehende Netze, z.B. auf 40 Jahre, getroffen werden, um kostendämpfend zu wirken. Zudem drängte Pernkopf im Rahmen der Energiereferenten darauf, dass sich Bund, Länder, E-Control und Netzbetreiber gemeinsam für neue Rahmenbedingungen einsetzen, um Verteilstromnetzbetreiber mit hohem Anteil an Ökostromanlagen zu entlasten. „Schon bisher wurde das im Rahmen der Energiereferenten der Bundesländer einstimmig so gesehen. Die bisherige Energieministerin schaffte hier aber keine Lösung, ich bin zuversichtlich, dass dies mit der neuen Regierung nun gelingen wird,“ erklärte Pernkopf und erinnerte an den einstimmigen Beschluss aus dem Jahr 2024.

Ein weiterer Punkt betrifft die Ausarbeitung einer österreichweiten Speicherstrategie. „Batteriespeicher nehmen eine wichtige Rolle in einem modernen Energiesystem ein. Sie entlasten die Netze und erhöhen die Möglichkeit, den eigenerzeugten Strom auch selbst zu verbrauchen. Das spart Kosten und macht das System auch sicherer. In Niederösterreich gehen wir diesen Weg bereits, jetzt braucht es eine österreichweite Strategie,“ erklärt Pernkopf. Konkret sollen langfristige Fördermodelle und rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen bzw. verbessert werden. Pernkopf: „Beiden Punkten ist gemein: Der Ausbau der Netze muss intelligenter, innovativer und damit insgesamt für die Haushalte und die Wirtschaft billiger werden. Das wird der Beginn einer umfassenden Diskussion, das Ziel muss sein: So viel Netzausbau wie nötig, so wenig Kosten wie möglich.“

Weiterer Diskussionspunkt war u.a. der notwendige und innovative Ausbau der Geothermie, dafür braucht es langfristig planbare Förderprogramme und Investitionsanreize sowie verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen. Auch die Rahmenbedingungen beim Thema Wasserstoff sollen rasch verbessert auf den Weg gebracht sowie ein ausreichend budgetiertes Förderungsprogramm für den Ausbau der Erneuerbaren Energiequellen bereitgestellt werden. Fördermodelle für den Heizkesseltausch sollen langfristig planbar und möglichst degressiv gestaltet werden.

Die Landes-Energiereferentinnen und -referenten legten zudem auch einstimmig ein Bekenntnis ab, die österreichische Stromversorgung bis 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern zu decken. Dafür seien alle Bundesländer gefordert, ihre Mitverantwortung an der Zielerreichung wahrzunehmen.

Weitere Informationen: DI Jürgen Maier, Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, Tel.: +43 2742 9005 – 12704, Mobil: 0676 812 15283, E-Mail: lhstv.pernkopf@noel.gv.at

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