23.11.2016 | 11:13

Zahngesundheitsvorsorge „Apollonia 2020"

Androsch: Im letzten Schuljahr 120.000 Kinder betreut

Im vergangenen Schuljahr 2015/2016 habe das 2001 ins Leben gerufene Zahngesundheitsvorsorge-Programm „Apollonia 2020" in Niederösterreich insgesamt 120.000 Kinder, jeweils zur Hälfte in Kindergärten und Volksschulen, betreut, sagte Landesrat Ing. Maurice Androsch am heutigen Mittwoch in St. Pölten, wo er gemeinsam mit Dr. Engelbert Wagner vom Verein Arbeitskreis für zahnärztliche Vorsorgemedizin (AKS-ZAVOMED), und Mag. Jan Pazourek, dem Generaldirektor der NÖ Gebietskrankenkasse (NÖGKK), die laufenden Aktivitäten zur Zahngesundheitsvorsorge vorstellte.

„Waren es dabei 2014/2015 noch 53 Prozent der Kinder, die kariesfrei waren, können wir uns im abgelaufenen Schuljahr über eine kleine Steigerung auf 54 Prozent freuen. Besonders erfreulich sind die Daten, wenn man den Beobachtungszeitraum verlängert: Vor zehn Jahren waren im Durchschnitt nur 43 Prozent der Kinder kariesfrei, das entspricht einem um 11 Prozent gesteigerten Ist-Zustand", meinte der Landesrat. Erstmals sei dabei auch nach in Österreich bzw. nicht in Österreich geborenen Kindern differenziert worden: Während die zu 64 Prozent kariesfreien Kinder, die in Österreich geboren worden seien, deutlich über dem Durchschnitt lägen, seien nur 37 Prozent der nicht in Österreich geborenen Kinder kariesfrei.

Die Wichtigkeit eines möglichst frühen Beginns der Prophylaxemaßnahmen unterlegte Androsch mit einer Evaluierung eines Pilotprojekts in der Mütter-/Eltern-Beratung: „Nach sechs Jahren sind die damaligen Kleinstkinder, mittlerweile in der Schule, zu 85 Prozent kariesfrei. Das ist eine sehr hohe Erfolgsquote, während der Prozentsatz aller anderen bei 67 liegt". Zudem benötigten nur 11 Prozent aller in der Mütter-/Eltern-Beratung betreuten und mittlerweile sechsjährigen Kinder eine zahnärztliche Intervention, während diese bei 26 Prozent aller anderen Kinder notwendig sei.

„Insgesamt werden in Niederösterreich pro Jahr rund 1,7 Millionen Euro in die Zahngesundheit investiert. Jeder Euro macht sich dabei um ein Vielfaches bezahlt, vermeidet er doch hohe Folgekosten, nicht zuletzt, weil gesunde Zähne für den Gesundheitszustand des gesamten Körpers ausschlaggebend sind", betonte der Landesrat abschließend.

Wagner berichtete aus der Praxis: 34 Zahngesundheitserzieherinnen und ein Zahngesundheitserzieher besuchen pro Jahr zwei Mal jede Schule und jeden Kindergarten, begleitet werden sie dabei vom Stofftier Kroko, der auch als Schaumodell in der in theoretische Grundlagen und einen Praxisteil unterteilten, rund einstündigen Einheit zum Einsatz kommt. Im Bereich der zahnärztlichen Ordination wiederum laden die rund 400 niederösterreichischen Patenzahnärzte die Kindergarten- und Schulkinder in ihre Ordinationen ein, wo jeder einzelne Zahn nach einem Schulnotensystem bewertet wird, der Hygienezustand und eine allfällige kieferorthopädische Behandlungsnotwendigkeit erhoben, die Eltern per Merkblatt informiert und die Kinder gegebenenfalls mit kleinen Geschenken belohnt werden.

Pazourek erläuterte die „Apollonia 2020" flankierenden Maßnahmen der NÖGKK: Neben der auch das Thema Ernährung beinhaltenden Interventionen bei der Mütter-/Eltern-Beratung und dem Programm „Gesunde Schule" komme auch eine Zahnputz-App zum Einsatz, die seit 2012 Kindern ermögliche, direkt beim Zähneputzen „Kariesmonster" wegzuputzen, und derzeit von 6.000 Kindern verwendet werde. Hinsichtlich der Gratis-Zahnspange und der damit befassten 36 Kieferorthopäden habe sich gezeigt, dass die Anzahl der sich in kieferorthopädischer Behandlung befindlichen Kinder so hoch wie nie sei. Für die Zahnbehandlung speziell bei Kindern und Jugendlichen stünden in Niederösterreich neben Spezialisten unter den rund 500 Vertragszahnärzten auch elf Zahnambulatorien mit eigenem Kinderschwerpunkt sowie zwei Einrichtungen in St. Pölten und Wiener Neustadt zur Verfügung, wo Kinder unter 14 Jahren bzw. behinderte Kinder unter Narkose behandelt würden.

Nähere Informationen beim Büro LR Androsch unter 0699/13031166, Anton Feilinger, und e-mail anton.feilinger@lr-androsch.at bzw. bei der NÖGKK unter 050899-5122, Dr. Elisabeth Heinz, und e-mail Elisabeth.Heinz@noegkk.at.

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