23.04.2020 | 10:25

Girls‘ Day 2020 aufgrund der aktuellen COVID-19-Situation abgesagt

LR Teschl-Hofmeister: Berufsorientierung bleibt weiter Schwerpunkt in der Mädchenarbeit

Am Girls´ Day können Schülerinnen im ganzen Land technische, handwerkliche und naturwissenschaftliche Berufe in niederösterreichischen Betrieben praxisbezogen kennenlernen. Heuer ist der Girls´ Day, der eigentlich heute stattfinden sollte, aufgrund der aktuellen Beschränkungen wegen COVID-19 leider nicht möglich. Trotzdem ist die Frage der Berufsorientierung eine essenzielle: „Mädchen tendierten stark in pflegende und soziale Berufe, die traditionell immer noch weiblich besetzt sind. Wir erleben gerade, wie wichtig und systemerhaltend diese Berufe sind, sei es in der Versorgung, im Sozialbereich oder im Pflegebereich. Oberste Priorität bei der Berufswahl ist aber nicht auf Grund von Geschlechterbildern zu wählen, sondern auf Grund von Interessen und Begabungen zu entscheiden. Das gilt für Burschen und Mädchen gleichermaßen,“ betont Bildungs- und Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Sieht man sich die Entwicklungen der letzten Jahre an, so zeichnet sich ab, dass sich Mädchen immer mehr für technische Berufe interessieren. Vergleicht man die Top-10 Lehrberufe von 2009 und 2019 sind zwar die ersten drei Plätze nach wie vor unverändert – Einzelhandelskauffrau gefolgt von Bürokauffrau und Friseurin – aber etwa die Metalltechnikerin ist 2019 schon an 8. Stelle, von insgesamt mehr als 200 Lehrberufen, vorgerückt. „Diese Entwicklung spricht für die Wirkung der Maßnahmen, die wir im Bereich der geschlechtssensiblen Berufsorientierung in Niederösterreich setzen. Nun gilt es aber auch, Burschen für jene Berufe zu aktivieren, die sie kaum in ihr Auswahlspektrum aufgenommen haben, wie soziale oder pflegende Berufe“, so Teschl-Hofmeister.

Die Berufswahl wirkt sich auch auf die Bezahlung aus. Eine Friseurin verdient im dritten Lehrjahr monatlich rund 1.000 Euro, eine Metalltechnikerin 1.500 Euro pro Monat. „Neben Interesse und Begabung für einen Beruf, sollten auch die Entlohnung und Karrierechancen Teil der Entscheidung sein. Das wird auch mit unseren Berufsorientierungs-Initiativen wie dem Girls‘ Day, HTL4girls und den TechDatings vermittelt. Ziel ist es, den Mädchen die gesamte Bandbreite aller Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten näher zu bringen,“ so Teschl-Hofmeister.

„Um Rollenbilder aufzubrechen, braucht es ein ermutigendes Umfeld, strukturelle Maßnahmen und weibliche Rollenvorbilder. Die Weichen dafür werden in der Schule und im Elternhaus gestellt. Ausschlaggebend, ob Mädchen und Frauen in technischen Berufen Fuß fassen können, ist allerdings die Wirtschaft. Ich bedanke mich daher bei allen Unternehmen und Betrieben, die unsere Initiativen bisher mitgetragen haben und hoffe, auch weiterhin auf sie zählen zu können,“ so die Landesrätin abschließend.

Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at

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