06.09.2022 | 15:50

Davis-Cup-Team spielt am 16. und 17. September in Tulln gegen Pakistan

LR Danninger: „Als Tennis-Hochburg bietet unser Bundesland die perfekte Kulisse für Österreichs Kampf um den Aufstieg im Play-off der Weltgruppe I“

Es wird ernst: Am 16. und 17. September 2022 kämpft Österreichs Davis-Cup-Team im Play-off der Weltgruppe I in Tulln gegen Pakistan um die Chance, im nächsten Frühjahr wieder um einen Platz bei den Davis Cup by Rakuten Finals 2023 zu spielen. Zehn Tage vor dem Länderkampf in Niederösterreich müssen die Teammitglieder bekanntgegeben werden. Dieser Pflicht ist ÖTV-Sportdirektor und -Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer am Dienstagvormittag beim gastgebenden TC Tulln nachgekommen – im Rahmen einer live auf ORF SPORT+ übertragenen Pressekonferenz, am Rande des derzeit stattfindenden ATP-Challengers, den NÖ Open powered by EVN. Der heimische Ex-ATP-Top-Ten-Profi im Einzel und Doppel verriet hierbei, gegen die Gäste aus Südasien auf Jurij Rodionov, Filip Misolic, seinen jüngeren Bruder Gerald Melzer, den Tullner Lokalmatador Lucas Miedler und Alexander Erler zu setzen.

Jürgen Melzer kann hiermit auf ein ungemein kompaktes Team zählen, in dessen Reihen sich mit Rodionov (ATP 139), Kitzbühel-Sensationsfinalist Misolic (ATP 141) sowie dem jüngeren Melzer (ATP 192) gleich drei Spieler aus den Top 200 in der Einzelweltrangliste finden. „Das ist ein Team, mit dem wir Pakistan schlagen werden“, zeigte sich das rot-weiß-rote Teamoberhaupt überzeugt und siegessicher – obwohl der um die Rückkehr an die Weltspitze kämpfende Ex-Weltranglistendritte Dominic Thiem, die aktuelle heimische Nummer eins Dennis Novak und die Nummer sechs Sebastian Ofner dieses Mal nicht mit dabei sein werden. Dies begründete der 41-Jährige wie folgt: „Dominic will nach den US Open nicht wieder auf Sandplatz zurückkehren. Und Dennis und ‚Ofi’ haben mich diesmal beide gebeten, nicht berücksichtigt zu werden, um in der betreffenden Woche Turniere spielen zu können – was sie heuer nämlich beide nicht mehr so oft wie erhofft können werden.“

Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Novak blickt heuer ein zweites Mal Vaterfreuden entgegen. Ofner will sich hingegen demnächst einer Operation an seinem lädierten Fuß unterziehen, um 2023 erneut gänzlich fit aufschlagen zu können. „Beide hatten mir aber zugleich zugesichert, im Notfall sofort zur Verfügung zu stehen, wenn jemand erkranken oder sich verletzen sollte“ – ein Angebot, auf das Melzer aber nicht zurückkommen wird müssen. „Es waren mit beiden dennoch super Gespräche“, sagte der Niederösterreicher, dessen drei Kandidaten für die Einzelmatches gegen Pakistan mit Rodionov, Misolic und Gerald Melzer somit feststehen. Auf welche zwei er dabei setzen wird, da wollte sich der ÖTV-Captain vor der Auslosung am 15. September ab 10:30 Uhr im Festsaal des Tullner Rathauses noch nicht zu tief in die Karten blicken lassen: „Ich werde mir die Leistungen beim ATP-Challenger in Tulln, beim Final Four der IMMOunited Bundesliga in Klagenfurt und in den Trainings noch genau ansehen.“ Die Vorfreude ist jedenfalls bereits gegeben – gerade auch bei Rodionov, der bei der Pressekonferenz anwesend war: „Im Davis Cup für Österreich zu spielen, ist für mich immer was Besonderes und motiviert mich sehr.“

Kein Geheimnis ist hingegen, wer Österreich in dem Länderkampf aller Voraussicht nach im Doppel zum Start des zweiten Spieltages, dem Samstag (17.9.), vertreten dürfte: Das Erfolgsduo Erler/Miedler, das am vergangenen Samstag eben erst den ATP-Challenger in Como für sich entscheiden konnte. Die rot-weiß-rote Nummer eins im Doppel, US-Open-Achtelfinalist Philipp Oswald, setzt diesmal hingegen nach Rücksprache mit Melzer aus: „Er spielt seit vielen Wochen durch. Ihm tut eine Woche Pause dazwischen mal gut. Und wir haben mit Erler/Miedler zudem ein eingespieltes Doppel, dem ich daheim auf seinem besten Belag, Sand, voll und ganz vertraue“, meinte Melzer, der gespannt darauf wartet, welche Spieler Pakistan zur Nominierungsfrist am heutigen 6. September um 17:00 Uhr MESZ seinem Aufgebot entgegensetzen wird. An Österreichs so deutlicher Favoritenrolle wird sich dabei aber in jedem Fall nichts ändern, können die Gäste doch momentan bloß je einen einzigen Vertreter in der Einzel- und Doppelweltrangliste vorweisen.

Im Doppel ist jener Mann die ehemalige Nummer acht und aktuelle Nummer 52 der Welt, Aisam-ul-Haq Qureshi, ein seit 15 Jahren fast durchgehend in den Top 100 befindlicher Dauerbrenner in der Weltspitze. Mit dem Einsatz von Pakistans Playing-Captain Qureshi rechnet Melzer zumindest im Doppel, „ansonsten kann ich derzeit aber gar nicht sagen, wer bei unserem Gegner kommen wird. Da müssen wir schlichtweg auf die Nominierung warten.“ So oder so ist die Vorfreude auf den Länderkampf im heimischen Lager bereits groß, etwa auch bei Thomas Schweda, ÖTV-Geschäftsführer Wirtschaft: „Ich freue mich wahnsinnig über diese Aneinanderreihung von gleich vier so großartigen, internationalen Veranstaltungen in diesem Herbst, mit dem ATP-Challenger bzw. dem Davis Cup in Tulln im September, den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle im Oktober und dann noch dem Billie Jean King Cup gegen Lettland im Schwechater Multiversum im November. Das ist wieder ein guter Aufschlag für den österreichischen Tennissport.“

Erfreut zeigte sich auch Niederösterreichs Sportlandesrat, Jochen Danninger: „Es freut mich sehr, dass Niederösterreich nach vier Jahren wieder Gastgeber im Davis Cup ist. Als Tennis-Hochburg bietet unser Bundesland die perfekte Kulisse für Österreichs Kampf um den Aufstieg im Play-off der Weltgruppe I. Der Heimvorteil und begeisterte Fans werden unser Team, das ja großteils aus Niederösterreichern besteht, bestimmt zu Höchstleistungen motivieren. Zudem ist es großartig, dass wertvolle Synergien mit dem ATP-Challenger genutzt werden können und Niederösterreich so ein weiteres Spektakel im Sportjahr 2022 zu bieten hat.“

Veranstalter Florian Leitgeb von der Agentur Champ Events berichtete indes, dass die „Vorbereitungen soweit gut laufen, es ist alles im Plan. Jeden Tag in der Früh kommen natürlich kleine Probleme, die wir dann eben über den Vormittag lösen, aber es ist alles gut. Die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Tennisverband und allen weiteren Beteiligten funktioniert bestens.“ Mit dem Kartenvorverkauf zeigte sich Leitgeb „bisher zufrieden. Es gibt aber noch Tickets, und wir freuen uns über jeden, der vorbeikommt und sich eine Karte kauft. Wir haben hier eine tolle Anlage, ein cooles Team, ein super Stadion – und jetzt gilt es noch, dass dieses gefüllt wird.“.

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