14.10.2020 | 12:18

Coronavirus: Experten informierten aus medizinischer Sicht

LH-Stellvertreter Pernkopf: Niederösterreich bietet Spitzenmedizin bei COVID-Behandlung

Von links nach rechts: Dozent Harald Stingl vom Landesklinikum Melk, Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege der NÖ LGA, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Prof. Christoph Hörmann vom Universitätsklinikum St. Pölten
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Von links nach rechts: Dozent Harald Stingl vom Landesklinikum Melk, Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege der NÖ LGA, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Prof. Christoph Hörmann vom Universitätsklinikum St. Pölten <br /> <br /> © NLK FilzwieserDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

“Unsere Spitäler haben die letzten Monate exzellent gemeistert. Wir bieten absolute Spitzenmedizin in allen Regionen des Landes. Und das werden wir auch weiterhin tun. Die Lage ist weiterhin ernst, aber wir sind gut vorbereitet. 111 Corona-Infizierte sind derzeit hospitalisiert, 20 davon auf Intensivstationen“, informierte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Im Universitätsklinikum St. Pölten und im Beisein von LH-Stellvertreter Pernkopf informierten Markus Klamminger, Direktor für Medizin und Pflege der NÖ LGA, Dozent Harald Stingl vom Landesklinikum Melk und Prof. Christoph Hörmann vom Universitätsklinikum St. Pölten aus medizinischer Sicht über die gesundheitlichen Auswirkungen des Corona-Virus und die medizinischen Maßnahmen in Niederösterreich.

LH-Stellvertreter Pernkopf betonte in seinem Eingangsstatement, dass die Infektionszahlen weiter steigen, und das weltweit. Die niederösterreichischen Landeskliniken wären auf einen Anstieg der Patientenzahlen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gut vorbereitet. Im Unterschied zur ersten Welle gebe es keine reinen "Covid-Kliniken", die hauptsächlich die medizinisch- und pflegerische Betreuung von Corona-Erkrankten wahrnehmen. Patienten stünden derzeit in zehn Kliniken in Niederösterreich Covid-Stationen zur Verfügung, parallel dazu werde der Betrieb aufrechterhalten und fortgeführt. "Gesundheit und Sicherheit stehen an erster Stelle, wir wollen immer einen Schritt voraus sein", so Pernkopf. Es stünden auch ausreichende Kapazitäten im Intensivbereich zur Verfügung, und die Kapazitäten würden den Erfordernissen laufend angepasst, betonte der LH-Stellvertreter.

Für Dozent Harald Stingl vom Landesklinikum Melk – das Klinikum Melk war das erste im Frühjahr, das Covid-19-Patienten übernommen hat – habe man in den vergangenen Monaten viel über das Virus gelernt. Herausfordernd sei die genaue Abgrenzung, ob jemand an Covid-19 erkrankt sei – und dafür brauche es einen PCR-Test. Die Medikamente Remedesivir und Dexamethason, ein Cortison-Präparat, können in verschiedenen Erkrankungsstadien verabreicht werden und wirken der Virusvermehrung bzw. überschießenden Immunreaktionen entgegen. Stingl: „Wir können heute mehr Patienten von der Intensivstation fernhalten, als zu Beginn der Pandemie.“ Fakt sei aber auch, dass Genesene „nicht automatisch immer gesund sind“, Rehabilitationen benötigten, kaum arbeitsfähig wären und/oder den Alltag nur schwer bewältigten, weist Stingl auf Langzeitfolgen hin.

Prof. Christoph Hörmann vom Universitätsklinikum St. Pölten informierte über die notwendigen Maßnahmen für Covid-19-Patienten in den Intensivstationen. Hier stehe vor allem die ausreichende Sauerstoffversorgung im Mittelpunkt. „Wichtig ist, dass wir hier die richtige Mischung für die Patienten finden“, sagte Hörmann. Was das Zuführen von Antikörpern anbelange, die das Coronavirus gezielt erkennen und bekämpfen, brauche es noch weitere Fachkenntnisse. In der Blutbank St. Pölten würden mittlerweile Antikörper-Plasmen abgenommen und damit Erkrankte unterstützt werden. Zudem weist Hörmann auf die ECMO-Therapie hin, bei der intensivmedizinische Geräte die Herz- und Lungenfunktion übernehmen müssen, und die am Universitätsklinikum St. Pölten bei schwierigen Krankheitsverläufen Anwendung findet.

Für Markus Klamminger von der NÖ LGA stelle die Arbeit mit Coronavirus-Patienten in den Kliniken und in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen eine große Herausforderung dar. Man sei in den Kliniken und in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen des Landes auf alle Eventualitäten vorbereitet. Von den 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Landeskliniken würden derzeit nur 110 ausfallen, weil sie einen behördlichen Absonderungsbescheid haben, oder tatsächlich infiziert seien, wobei letzteres nur auf weniger als ein Drittel zutrifft. Es gäbe durchaus berechtigte Hoffnungen auf Zulassung eines Impfstoffes in der ersten Hälfte des nächsten Jahres. „Bis es aber soweit ist, muss der Bevölkerung klar sein, dass die Covid-19-Maßnahmen notwendig sind“, so Klamminger abschließend.

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