Der Grüne Bericht 2005

Im Jahre 2005 war der 20. Juni ein wichtiger Tag für die Landwirtschaft, denn die Landwirtschaftsminister der 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union einigten sich über die Förderung für den Ländlichen Raum. Damit wurde für Österreich und somit für Niederösterreich das Umwelt- und Bergbauernprogramm gesichert. Dies ist auch als klares Bekenntnis zum Ländlichen Raum zu werten, dessen Sicherung und Entwicklung zu den zentralen politischen Herausforderungen zählt. Ursprünglich vorgesehene Kürzungen für die ländliche Entwicklung konnten nach harten Verhandlungen verhindert werden. Natürlich ändert dieser Verhandlungserfolg nichts daran, dass die Landwirtschaft weiterhin von Strukturänderungen betroffen sein wird. Neben der grundsätzlichen Orientierung zu einer umweltgerechten Landwirtschaft ist es umso wichtiger für unsere Landwirte, die Herausforderungen anzunehmen und die Entwicklung in Richtung Unternehmer und Dienstleister weiter zu führen. Innovative und wettbewerbsstarke Betriebe garantieren einen starken ländlichen Raum, sichern Arbeitsplätze in den Regionen und stärken somit den gesamten ländlichen Raum. Die Zauberworte lauten Qualität, Veredelung und Marktorientierung. Auch der Biolandbau kann mit seiner breiten Palette an Produkten seinen Markt behaupten und sogar ausbauen. In Niederösterreich wurde alles unternommen, um in vielen Bereichen (Milch, Fleisch, Wein etc.) hochqualitative Produkte sicherzustellen, die von den Kunden mehr und mehr gewünscht werden. Studien haben ergeben, dass 60 Prozent der Bevölkerung heimische regionale Produkte bevorzugen. Mit dem Kauf dieser Produkte können allein in Niederösterreich an die 6.000 Arbeitsplätze gesichert werden. Neben der Produktion, Veredelung und Vermarktung von Lebensmitteln bietet der Energiesektor Chancen für unsere Landwirte. Aufgrund der Entwicklungen auf den internationalen Energiemärkten kommt dem Ausbau der erneuerbaren Energie immer größere Bedeutung zu. Viele Landwirte haben die Chance ergriffen und sind durch Bereitstellung von Biomasse und Produktion von Biogas für Wärme und Strom zu Energiewirten geworden. Zum Grünen Bericht selber möchte ich anmerken, dass der Produktionswert der heimischen Landwirtschaft im Jahre 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent zurückgegangen ist. Dabei standen Einbußen im Pflanzenbau Zuwächse in der tierischen Erzeugung gegenüber. Sehr deutlich haben sich dabei die Rinderpreise verbessert, die im Jahresdurchschnitt 2005 um 9,5 Prozent höher lagen als ein Jahr zuvor. Der Milchpreis blieb nahezu unverändert auf dem Niveau des Vorjahres, zusätzlich standen EU-Ausgleichszahlungen zur Verfügung. Bei den Schweinen wurde ein deutliches Plus verzeichnet. Bei den forstlichen Erzeugnissen war im Vergleich zu 2004 eine Verbesserung des Gesamtpreises zu verzeichnen. Besonders gestiegen ist die Nachfrage nach Brennholz. Mit dem Grünen Bericht 2005 liegt wieder die detaillierte Dokumentation der Entwicklung in der niederösterreichischen Landwirtschaft vor uns. Ich danke allen, die an seiner Erstellung  mitgearbeitet haben.

Letzte Änderung dieser Seite: 21.4.2017
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