Mit einem Jubiläumskongress von gestern, Donnerstag, bis heute, Freitag, feiert die Klinik Eggenburg das zehnjährige Bestehen des Psychosomatischen Zentrums Waldviertel (PSZW) im Lindenhofsaal in Eggenburg. Der gestrige Tag stand unter dem Motto „Die Vielgestaltigkeit der Psychosomatik", der heutige Tag widmet sich dem „Trauma und Traumafolgestörungen". Der Festakt fand gestern Abend im Beisein von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, den Geschäftsführern Dr. Andreas Reifschneider und Mag. Josef Berger, dem Ärztlichen Direktor Primarius Dr. Friedrich Riffer, Barbara Stöckl, Peter Turrini und zahlreichen Gästen statt.
Landeshauptmann Pröll sagte im Gespräch mit Moderatorin Stöckl, dass es unglaublich viele Ideen gebe und es Aufgabe der Politik sei, zu koordinieren und Entscheidungen so zu treffen, dass die „Sehnsüchte und Bedürfnisse einer jeweiligen Gesellschaft" befriedigt werden. Als man in Niederösterreich eine Neustrukturierung der Klinikstruktur vorgenommen habe, sei es auch notwendig gewesen, eine Entscheidung für Eggenburg zu treffen, so Pröll.
Heute sei die PSZW - Klinik Eggenburg „österreichweit als Kompetenzzentrum anerkannt", sprach der Landeshauptmann „ein großes Kompliment" dafür und für die unglaublich intensive Betreuung vor Ort aus. Diese sei keine Selbstverständlichkeit, gerade in einer Zeit, in der die Medizintechnik extreme Fortsprünge mache und von der man denke, sie könne ohnehin alles. Das sei jedoch weit gefehlt, denn der Mensch bleibe nach wie vor das wichtigste in der Gesundheitsversorgung: „Eine beruhigende Hand ist wahrscheinlich so wichtig wie eine funktionsfähige medizinische Einrichtung."
„Gesundheit ist mehr als nicht krank zu sein", betonte Pröll, dass es wichtig sei, sich darüber bewusst zu sein. Das gesamte Wohlbefinden beeinflusse die Lebensqualität jedes Einzelnen. Man müsse daher Rücksicht auf Geist, Körper und Seele nehmen, meinte der Landeshauptmann, dass in der Vergangenheit „allzu lange zu partiell und zu wenig ganzheitlich gedacht und gearbeitet" worden sei. In Hinblick auf das Konzept der Achtsamkeit betonte Pröll, dass man sich bewusst für etwas Zeit nehmen müsse: „Wenn man es sich leisten will, dann kann man es sich auch leisten." Man müsse den Menschen die Augen dafür öffnen. Pröll gratulierte zu zehn Jahren PSZW - Klinik Eggenburg , sagte „Danke" und wünschte weiterhin alles Gute.
Geschäftsführer Reifschneider sprach in seinen Worten über die Entwicklung und Erfolge der Klinik Eggenburg, die bereits in den 90er Jahren Erfahrungen mit der Psychosomatik gemacht habe und als erste Klinik in Österreich in diesem Bereich ihren Betrieb aufnehmen konnte. „Wir haben einige Zeit gebraucht, um eine Ausrichtung zu finden, denn das Feld der Psychosomatik ist grenzenlos", sagte Reifschneider, dass die PSZW - Klinik Eggenburg heute Traumazentrum, Kompetenzzentrum für Essstörungen und Persönlichkeitsstörungen sei. „Wir haben in den letzten Jahren sehr hart daran gearbeitet, die Vernetzung der Modellklinik vehement nach vorne zu bringen." Reifschneider bedankte sich bei Landeshauptmann Pröll für die Unterstützung durch das Land Niederösterreich und allen Partnern.
Geschäftsführer Berger betonte die „enge Partnerschaft in der Geschäftsführung": „Wir haben ein gemeinsames Ziel, dem wir all unsere Kräfte widmen." Er sei sehr zufrieden und stolz darüber, dass man tolle wirtschaftliche Ziele erreichen habe können. Das Vermögen der Klinik und des Rechtsträgers belaufe sich auf 40 Millionen Euro. An den beiden Standorten Eggenburg und Gars am Kamp werden 230 Mitarbeiter beschäftigt und es konnten weit über 8.000 Patienten in den vergangenen Jahren erfolgreich betreut werden. „Wir bedanken uns bei all jenen, die uns in den letzten zehn Jahren begleitet und unterstützt haben", so Berger.
Den Festvortrag gestalteten Primarius Dr. Friedrich Riffer und Barbara Stöckl unter dem Titel „Alles Leben ist Beziehung - Psychosomatik im Spannungsfeld der (Post-) Moderne". „Achtsamkeit ist die bewusste Wahrnehmung dessen, was gerade geschieht, was wir denken, fühlen, sehen, riechen, hören oder schmecken. Sie hilft uns, Dinge bewusst wahrzunehmen im Hier und Jetzt", so Riffer. Im Hier und Jetzt zu sein sei schwierig, die Menschen würden ständig den Blick auf die Zukunft richten: „Wenn ich mit der Schule fertig bin, wenn ich im Urlaub bin, wenn ich groß bin, ...", gab Stöckl zu denken, dass „die Gedanken in der Vergangenheit oder in der Zukunft, aber nicht im Hier und Jetzt sind". „Achtsamkeit richtet den Blick auf das Hier und Jetzt. Das ist das Herz der Arbeit hier in Eggenburg, den Menschen wahrzunehmen, so wie er ist, auch wie er sein könnte in seinen Träumen und Wünschen", so Riffer.
Den Schlusspunkt und einen Höhepunkt des Festaktes bildete die Lesung von Peter Turrini aus seinem Lyrikband „Ein paar Schritte zurück".
Nähere Informationen: http://www.pszw.at/
Weitere Bilder
Beim Festakt anlässlich 10 Jahre PSZW – Klinik Eggenburg mit Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll (6.v.r.), den Geschäftsführern Dr. Andreas Reifschneider (3.v.l.) und Mag. Josef Berger (3.v.r.), dem Ärztlichen Direktor Primarius Dr. Friedrich Riffer (5.v.l.), Barbara Stöckl (6.v.l.) und Peter Turrini (5.v.r.).
RÜCKFRAGEHINWEIS
Landesamtsdirektion - Pressedienst Anita Quixtner, BA Tel: 0 27 42/90 05 -12 16 3
Fax: 0 27 42/90 05-13 55 0
E-Mail: presse@noel.gv.at
Landhausplatz 1
3109 St. Pölten