03.02.2016 | 11:08

MedAustron zum morgigen Weltkrebstag

„Wir können Hoffnung schenken"

Zum internationalen Weltkrebstag am 4. Februar rückt die heimtückische Krankheit einmal mehr verstärkt ins öffentliche Bewusstsein. Steigenden Patientenzahlen stehen die stete Verbesserung der Behandlungsmethoden und damit auch steigende Heilungschancen gegenüber. Hoffnung für Krebspatienten verheißt auch MedAustron: Das Ionentherapiezentrum in Wiener Neustadt wird noch heuer den klinischen Betrieb und die Forschungstätigkeit aufnehmen.

„We can bring hope", „Wir können Hoffnung schenken" - so lautet der Leitsatz des MedAustron-Teams anlässlich des globalen Aktionstages. Um dieses Motto für Patienten bald Realität werden zu lassen, arbeiten die Mitarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes rund um die Uhr. Im österreichweit einzigartigen Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum läuft der Teilchenbeschleuniger seit Anfang des Jahres im 24/7-Modus. So ist es auch im Echtbetrieb vorgesehen, wenn Medizin und Forschung die damit produzierten Teilchenstrahlen für ihre Zwecke nutzen werden. Vorerst aber gilt es noch, die technische Anlage für die hohen Qualitätsstandards der Patientenbehandlung vorzubereiten.

„Die Sicherheit der Patienten geht vor. Wir wissen, dass die Beschleunigeranlage und ihre unzähligen Schnittstellen prinzipiell funktionieren, aber sie ist noch kein zertifiziertes Medizinprodukt. Dafür gelten höhere Maßstäbe als für reine Forschungsanlagen und Abstriche zulasten der Patientensicherheit kommen für uns keinesfalls in Frage", sind sich medizinischer und kaufmännischer Leiter von MedAustron, Prof. Dr. Eugen Hug und DI Alfred Zens, einig. Und meinen weiter: „Für Außenstehende mag es in der jetzigen Phase schwer sein, Fortschritte auszumachen. Die passieren jedoch täglich und liegen in vielen kleinen Details."

Aufwendiges „Feintuning" also, das sich am Ende aber lohnt: Dann nämlich, wenn der MedAustron-Beschleuniger die CE-Kennzeichnung erhält und die ersten Patienten behandelt werden können, womit jedenfalls im Herbst zu rechnen ist. Zu Beginn werden Patienten mit Protonen bestrahlt werden, später auch mit Kohlenstoffionen. In beiden Fällen handelt es sich um geladene Teilchen, nur wenige Therapiezentren weltweit haben beide Sorten zur Verfügung. Kohlenstoffionen weisen noch höhere biologische Wirksamkeit als Protonen auf. Generell eignet sich die Ionentherapie für Tumore, die gegen herkömmliche Bestrahlung resistent oder in einer schwierig zu behandelnden anatomischen Lage sind. Auch profitieren besonders Kinder und junge Erwachsene von der Ionentherapie, weil damit das gesunde Gewebe weniger mit Strahlung belastet wird. Die Behandlung wird international bereits erfolgreich routinemäßig angewendet, in Zusammenarbeit mit der konventionellen Strahlentherapie an den österreichischen Kliniken will man bei MedAustron eruieren, welche Patienten am meisten von dieser Behandlungsmethode profitieren. Das Medizin-Team unter dem neuen Leiter Prof. Hug bereitet die entsprechenden klinischen Studien schon intensiv vor.

Eine Prognose zur Entwicklung der Krebserkrankungen in Österreich rechnet bis 2030 mit einem Anstieg um 14 Prozent, derzeit gibt es hierzulande pro Jahr etwa 38.000 Neuerkrankungen. Auch der internationale Trend zeichnet ein solches Bild: Erkranken derzeit jährlich schätzungsweise 14 Millionen Menschen an Krebs, sollen es bis 2030 22 Millionen Fälle sein. Würden die Weiterentwicklungen in der Medizin in den Berechnungen nicht berücksichtigt, wäre der Anstieg noch signifikanter. So wird auch MedAustron dazu beitragen, die Heilungschancen dieser heimtückischen Krankheit zu steigern. Zum nächsten Weltkrebstag im Jahr 2017 wird dies für die ersten Patienten schon Realität geworden sein.

Nähere Informationen: MedAustron, Mag. (FH) Petra Wurzer, Telefon 0664/808 78 111, e-mail petra.wurzer@medaustron.at, http://www.medaustron.at/.

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