16.10.2015 | 09:51

Neuer Seitenarm für die March

LR Pernkopf: Erfolgreiche Gewässervernetzung in Angern

Seit wenigen Tagen fließt wieder Wasser vom Altarm in Angern in die March. Mit der Wiederanbindung des Seitenarms mit dem Hauptstrom wurde ein erhaltenswertes Stück Flusslandschaft wiederhergestellt. Dieses bietet Uferschwalben, Fischen und Eisvögeln neue Lebensräume. Unter Beisein von Bundesminister Alois Stöger sowie Landesrat Dr. Stephan Pernkopf konnte das neubelebte Naturhabitat feierlich eröffnet werden.

„Mit der Wiederanbindung des Altarms wird der March ein wertvoller Lebensnerv geschenkt. Damit geben wir dem Fluss mehr Platz im Hochwasserfall und schaffen gleichzeitig neue Rückzugsräume für geschützte Tier- und Pflanzenarten. Durch Projekte wie dieses unterstreichen wir unseren Rang als Naturland!", so Landesrat Pernkopf.

Im Laufe einer wechselvollen Regulierungsgeschichte der March wurde der Altarm bei Angern vollständig vom Hauptgerinne getrennt und teilweise verfüllt. Hochwasserereignisse und damit verbundene Anlandungen haben dem Gebiet über die Jahrzehnte zugesetzt. Mit der Wiederanbindung wollten die Gemeinde und der Fischereiverein Angern nicht nur eine landschaftliche, sondern auch ökologische Aufwertung des Gebiets erreichen und der Artenvielfalt an der March wieder mehr Entfaltungsraum zu geben.

Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (60 Prozent), des Landes Niederösterreich (30 Prozent), des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)/viadonau sowie der Gemeinde Angern. Umgesetzt hat das Vorhaben die viadonau im Auftrag des bmvit. „Nach der umfassenden Sanierung des Marchdamms ist es uns wichtig, auch weiterhin integrative Maßnahmen zum Erhalt und Schutz der Umwelt zu setzen, damit die March als ökologisches System wirksam bleibt", erklärt Bundesminister Stöger, warum sich das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie für das Projekt eingesetzt hat.

Über 27.000 Kubikmeter Erde wurden im Rahmen der umfangreichen flussbaulichen Arbeiten ausgehoben, um das Profil des teils verlandeten Seitenarms wiederherzustellen. Dies entspricht einer Menge von mehr als 400 40-Fuß-Frachtcontainern. Aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen konnten die Baggerungen zügig erfolgen und schon Ende August die Ufersicherung im Einströmbereich entfernt werden. Seit September wird der 820 Meter lange Seitenarm vom Marchwasser durchströmt und bildet gemeinsam mit dem Hauptstrom wieder ein flussökologisches Ganzes.

Intelligente Gewässervernetzung ist von großer Bedeutung für die nachhaltige Bewahrung eines sensiblen Naturraums. Denn die March-Thaya-Region ist ein kostbares Refugium einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt. Als europaweit anerkanntes Schutzgebiet beherbergen die March-Thaya-Auen heute 25 europaweit gefährdete Tiere und Pflanzen und 110 regelmäßig auftretende Zugvögel.

Nähere Informationen: Büro LR Pernkopf, DI Jürgen Maier, Telefon 02742/9005-12704, e-mail lr.pernkopf@noel.gv.at.

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