„Erlebte Geschichte der jüngeren Generation erlebbar zu machen,“ das ist das erklärte Ziel des Projekts „NÖ Familienalbum“, das heute von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll vorgestellt wurde und ein weiterer Beitrag des Bundeslandes Niederösterreich zum heurigen Jubiläumsjahr 2005 sein soll. „Wir laden alle Landsleute ein, ihre schriftlichen Erinnerungen, Tagebücher, Fotos, Briefe etc. vor allem aus der Zeit der Besatzung, dem Wiederaufbau und dem Staatsvertrag, aber auch aus der Zeit danach zur Verfügung zu stellen“, so der Landeshauptmann. Diese Beiträge sollen bis Ende März gesammelt, bis August aufgearbeitet und im September in Form von Ausstellungen und Dokumentationen der Öffentlichkeit in den Bezirken präsentiert werden.
Für den Landeshauptmann ist dabei entscheidend, dass bei den gesammelten Erinnerungen und Zeitzeugnissen vor allem die Menschen, um „die es ja auch geht“, im Vordergrund stehen. „Es gibt aus dieser Zeit so viele persönliche Erinnerungen, Einzelschicksale und Facetten, die es einfach wert sind, dass sie der Öffentlichkeit präsentiert und für kommende Generationen aufbewahrt werden“, so Pröll. „Gleichzeitig wollen wir der Generation, die diese Zeit miterlebt und den Wiederaufbau ermöglicht hat, Respekt zollen.“ Für den Landeshauptmann soll das Familienalbum „ein von Niederösterreichern geschriebenes Geschichtsbuch sein“.
An der Präsentation dieses Projekts nahmen auch Elfriede Ott, Gerhard Tötschinger und Ernst Wolfram Marboe teil, die sich von dieser Idee begeistert zeigten und auch persönliche Erinnerungen, Eindrücke und Erlebnisse aus dieser Zeit schilderten. Elfriede Ott etwa sieht „die Dinge heute viel bewusster als damals“. Die Zeit nach dem Krieg sei vor allem „eine Zeit des Überlebens und des Weiterkommens“ gewesen. Gerhard Tötschinger, der jener Generation angehört, die nach dem Krieg geboren ist (Jahrgang 1946), erzählte über seine Erfahrungen mit den russischen Besatzern, „die vor allem zu Kindern nett waren“. Ernst Wolfgang Marboe wiederum schlug vor, diese zeitgeschichtlichen Dokumente mit Hilfe der neuen technischen Möglichkeiten in Ton und Bild festzuhalten.
Für die Erstellung dieses „NÖ Familienalbums“ stehen in allen Bezirkshauptmannschaften so genannte Koordinatoren zur Verfügung. Sie nehmen in den Gemeinden mit interessierten Menschen, Vereinen etc. Verbindung auf und koordinieren und unterstützen das Erstellen der Beiträge. Schließlich werden diese Beiträge an das NÖ Institut für Landeskunde weitergeleitet, wo sie gesammelt, ausgewertet und aufbewahrt werden.
Weitere Informationen dazu beim NÖ Landesarchiv und NÖ Institut für Landeskunde, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Telefon 02742/9005-16256, Projektleiter Mag. Willibald Rosner, e-mail willibald.rosner@noel.gv.at.
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