Morgen, am 25. November, wird der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" begangen. Dieser bildet den Auftakt zur jährlichen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt", die am 10. Dezember, dem „Internationalen Tag der Menschenrechte", endet. Als Symbol dazu hissten bereits heute im Vorfeld Frauen-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz und Maria Imlinger, Leiterin der Migrantinnenberatungsstelle St. Pölten, vor dem Landhausschiff in St. Pölten die offizielle Fahne. Beide betonten dabei: „Jede Frau, die in unserem Land Schutz, Hilfe und Unterstützung benötigt, bekommt diese auch rasch und unbürokratisch."
Internationale Daten und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen eindeutig auf: Gewalt ist ein weit verbreitetes Problem. Jede fünfte Österreicherin gibt an, seit dem 15. Lebensjahr schon einmal von körperlicher und/oder sexueller Gewalt bedroht gewesen zu sein. Schwarz weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass „Niederösterreich über ein dichtes Netz an Initiativen und Institutionen für Frauen, die Unterstützung in schwierigen Lebensphasen und bei unterschiedlichen Problemstellungen suchen, verfügt." Im Jahr 2014 wurde die Migrantinnenberatungsstelle St. Pölten von Frauen aus 29 Nationen zwischen 18 und 71 Jahren in Anspruch genommen. Dabei wurden 1.148 Beratungsgespräche geführt. Die Beratungsstelle richtet sich ausschließlich an Frauen und gewährleistet dadurch, dass die Unterschiede in der Lebenssituation von Frauen und Männern wahrgenommen und Frauen entsprechend beraten werden.
Eine der größten Hürden bei der Bewältigung des Alltags ist für viele Migrantinnen die fehlende Sprachkompetenz in ihrem neuen Heimatland. Schon seit Beginn der Beratungsstelle ist die Gruppe der aus der Türkei zugewanderten Frauen die größte Einzelgruppe in der Beratungsstelle, in der sie von der muttersprachlich türkisch sprechenden Beraterin betreut werden können. Frauen aus anderen Nationen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, können in Englisch oder mit Beiziehung von Dolmetscherinnen beraten werden.
Die Schwerpunkte in den Beratungsgesprächen sind seit Jahren nahezu unverändert: Konflikte der Frauen oder ihrer Kinder innerhalb der Ehe/Familie, Möglichkeiten der Integration am Arbeitsmarkt, Familien-, Sorgerechts- und sozialrechtliche Fragen, Fragen zum Aufenthaltsrecht (im Falle der Trennung), Gewalt in der Familie - Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz, Kriseninterventionen sowie Spannungen zwischen traditionellen Rollenbildern in ihren Herkunftsländern und den Rollenbildern und kulturellen Verhaltensweisen in Österreich.
„Neben Information und Beratung sind die Vermittlung von Sprachkursen, Qualifizierungsmaßnahmen und einer entsprechenden Kinderbetreuung in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice eine notwendige Voraussetzung zu einem selbstbestimmten Leben", führt die Landesrätin aus.
Nähere Informationen: Büro LR Schwarz, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon 02742/9005-12655, e-mail dieter.kraus@noel.gv.at.
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