08.11.2020 | 10:05

Eindringlicher Appell der Gesundheitsreferenten: „Halten wir die Maßnahmen ein, halten wir zusammen“

Eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, stellt alle Bundesländer vor eine große Herausforderung

Die Spitäler aller Bundesländer stehen derzeit vor einer großen Herausforderung. Neben der Versorgung von Covid-Patientinnen und –Patienten müssen die Träger die medizinische Versorgung für Akuterkrankungen und andere dringliche Behandlungen aufrecht erhalten. Diese Situation kann auch ein sehr gutes Gesundheitssystem an seine Grenzen führen. Deshalb rufen die Gesundheitsreferentinnen und -referenten der Länder eindringlich dazu auf, die geltenden Maßnahmen einzuhalten und bitten um Verständnis, wenn an den Krankenhäusern nicht dringende Eingriffe verschoben werden müssen. Dazu appellieren sie eindringlich an die Österreicherinnen und Österreicher:

„Das Virus macht vor Grenzen nicht Halt. Nicht vor Gemeindegrenzen, nicht vor Bezirksgrenzen und auch nicht vor Bundesländergrenzen. Wir als Länder stehen alle vor der gleichen großen Herausforderung: Unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Die Ärztinnen und Ärzte, sollen im schlimmsten Fall nicht entscheiden müssen, wer behandelt werden kann und wer nicht oder nicht mehr – es soll gar nicht erst dazu kommen, dass unterschiedliche Leben gegeneinander aufgerechnet werden müssen. Wir appellieren nochmals und eindringlich an alle Österreicherinnen und Österreicher: Die Lage ist ernst. Halten wir die Maßnahmen ein, tragen wir Masken, halten wir Abstand – so halten wir zusammen.“

Die Gesundheitsreferentinnen und -referenten der österreichischen Bundesländer richten diesen Appell geschlossen an die Bevölkerung. Sie stehen in gegenseitigem regelmäßigem Kontakt mit den Regierungskolleginnen und -kollegen in den Bundesländern. „Wir tauschen uns intensiv aus und beraten die immer wieder neuen und extrem herausfordernden Situationen. Auch wenn viele Entscheidungen länderspezifisch zu treffen sind, geht es gerade bei Corona um das große Ganze und wir ziehen konstruktiv an einem Strang“, so die Gesundheitsreferentinnen und -referenten.

„Das österreichische Gesundheitssystem zählt zu den besten der Welt. Jedoch kann auch das beste System in Ausnahmesituationen an seine Grenzen geraten. Das gilt es mit aller Kraft zu verhindern. Mit dem rapiden Ansteigen der Infektionszahlen steigt auch die Zahl der mit COVID-19-Patientinnen und Patienten belegten Normal- und Intensivbetten dramatisch an. Unser oberstes Ziel muss es sein, zu jedem Zeitpunkt ausreichend Kapazitäten zu haben. Dies erreichen wir nur, wenn wir die Situation gemeinsam ernst nehmen, die Maßnahmen einhalten und dem Virus so viele Chancen wie möglich nehmen, um sich weiter auszubreiten. Das schaffen wir nur gemeinsam, denn wir wissen, dass der Kampf gegen das Virus nicht nur in den Spitälern, sondern vor allem durch Eigenverantwortung und Zusammenhalt vor den Toren der Krankenhäuser gewonnen wird. Die besten Regeln helfen nicht, wenn sich die Menschen nicht daran halten. Wir brauchen jetzt starke Vorbilder, die mit gutem Beispiel vorangehen. Viele Menschen in Österreich verspüren schon eine gewisse Corona-Müdigkeit, aber wir sind zuversichtlich, dass wir diese schwierigen Zeiten gut überstehen können, wenn wir zusammen halten. In unseren Kliniken sind absolute Profis am Werk, auf die wir uns jederzeit verlassen können. Sie tun alles, um die Gesundheit der Menschen bestmöglich zu schützen. Es kommt aber auf alle Österreicherinnen und Österreicher an, ob die Arbeit in den Kliniken weiterhin so gut funktionieren wird. Es braucht eine Trendwende bei den Infektionszahlen, die nur dann kommen wird, wenn sich auch alle an die Maßnahmen halten“, so die Gesundheitsreferentinnen und -referenten abschließend.

Die Gesundheitsreferenten der Bundesländer: LH-Stv. Christian Stöckl, (Salzburg, derzeit Vorsitzender der Landesgesundheitsreferentenkonferenz), Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (Steiermark), Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (Burgenland), LH-Stv.in Christine Haberlander (Oberösterreich), Stadtrat Peter Hacker (Wien), Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (Niederösterreich), LH-Stv. Stephan Pernkopf (Niederösterreich), LH-Stv. Beate Prettner (Kärnten), Landesrätin Martina Rüscher (Vorarlberg) und Landesrat Bernhard Tilg (Tirol).

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