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01.03.2022 | 13:32

Ukraine-Hilfsgipfel unter dem Motto „Niederösterreich hilft“

LH Mikl-Leitner: „Rasch und unbürokratisch Nachbarschaftshilfe leisten“

„Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat sehr viel Leid und Not bei den Menschen vor Ort angerichtet. Umso wichtiger ist es, dass Europa und die gesamte westliche Welt geeint auftreten, und dass wir jetzt rasch und unbürokratisch Nachbarschaftshilfe leisten“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, heute, Dienstag, im Zuge eines Online-Hilfsgipfels zur Situation in der Ukraine. Neben weiteren Mitgliedern der Landesregierung mit dabei waren auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertretern der niederösterreichischen Einsatz- und Hilfsorganisationen, Gemeinden und Städte.

Unter dem Leitsatz „Niederösterreich hilft“ werde man seitens des Landes eine eigene Koordinationsplattform einrichten, informierte Mikl-Leitner. Mittels einer eigenen Hotline unter der Nummer 02742/9005-15000 bzw. der E-Mail-Adresse noehilft@noel.gv.at wolle man Schaltstelle und Drehscheibe sein, um Hilfsangebote zu vernetzen. Die Landeshauptfrau: „Schon jetzt haben sehr viele Menschen und Vereine bei uns angerufen und gefragt, was sie tun können und wie sie am besten helfen können. Mit unserer Initiative ,Niederösterreich hilft‘ wollen wir hier koordinieren.“ Darüber hinaus werde noch heute ein eigenes Spendenkonto für die Ukraine-Hilfe eingerichtet.

Seitens des Landes stehe man darüber hinaus auch in engem Kontakt mit der Bundesregierung und den Bundesbehörden, und es hätten sich auch bereits alle Bundesländer dafür ausgesprochen, Flüchtlinge aufzunehmen, so Mikl-Leitner. Sie bedankte sich vor allem auch bei den Gemeinden und Städten, die bereits ganz klar ihre Bereitschaft, Geflüchtete aufzunehmen, signalisiert haben: „Gerade die Gemeinden und Städte sind wichtige Anlaufstellen, weil sie vor Ort und bei den Menschen sind.“

Über die organisatorischen und rechtlichen Vorbereitungsarbeiten auf die zu erwartenden Flüchtlingsströme informierte Landesrat Gottfried Waldhäusl. „In der Fachabteilung haben wir eine direkte Anlaufstelle für Ukraine-Fragen eingerichtet“, berichtete er. Es gehe nun darum, „uns jetzt so aufzustellen, dass wir bereit sind, alles auf Knopfdruck abzuwickeln, wenn wir es brauchen“, sprach Waldhäusl von einer „Herausforderung“, zeigte sich aber auch überzeugt: „Es ist möglich.“

Auch LH-Stellvertreter Franz Schnabl sprach sich, wie viele weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Hilfsgipfels, dafür aus, die Bereitstellung von Hilfsgütern zentral zu koordinieren. Es gebe viele Gemeinden, wo bereits Initiativen entstanden seien, hier bedürfe es noch einer Koordinierung. Seitens der Landesregierung ergriffen weiters auch LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf zum Thema Energieversorgung und Landesrat Martin Eichtinger zur Organisation von Wohnmöglichkeiten und Hilfstransporten das Wort.

Seitens der Einsatz- und Hilfsorganisationen nahmen u.a. das Rote Kreuz, der Samariterbund, die Feuerwehr, die Caritas, die Diakonie, die Polizei, das Bundesheer und der Zivilschutzverband am Hilfsgipfel teil. So berichtete etwa der Präsident des Zivilschutzverbandes, Christoph Kainz, von der Organisation eines Hilfstransportes in die Republik Moldau: „Zwei Sattelzüge werden am Samstag Richtung Moldau aufbrechen.“ Für die Landesgesundheitsagentur informierte Vorstand Konrad Kogler über die mögliche Bereitstellung von medizinischem Gerät oder auch Betten für Lazarette. Die Caritas sei bereits „dran, Quartiere aufzustellen“, und biete auch die Begleitung von Initiativen in den Gemeinden an, sagte Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger, die Bedeutung der psychologischen Betreuung der geflüchteten Menschen hob u. a. auch Alexandra Göller von der Diakonie hervor. „Wir könnten auf schnellstem Wege 20 LKW-Züge für 600 Paletten aufstellen“, bot Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner Transportkapazitäten an, Bedarf und Transport sollten aber zentral koordiniert werden, betonte auch er. In engem Kontakt mit der Ukraine steht das Rote Kreuz, hielt Präsident Josef Schmoll fest: „Die ersten Hilfstransporte sind bereits auf dem Weg.“

Eine große Bedeutung im Zuge von „Niederösterreich hilft“ wird auch den Gemeinden und Städten zukommen. „Die Gemeinden sind sehr motiviert“, zeigte sich der Präsident des VP-Gemeindebundes, Johannes Pressl, überzeugt: „Wir bemerken eine sehr hohe Hilfsbereitschaft“. Für den SP-Gemeindevertreterverband sprach Wolfgang Kocevar, auch er konnte von sehr vielen Initiativen für Hilfsgütersammlungen in den Gemeinden berichten.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner bedankte sich abschließend bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Hilfsgipfels „Niederösterreich hilft“; bereits Anfang nächster Woche wolle man erneut in dieser Form zusammentreten um sich weiter koordinieren zu können.

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