Von besonders vielen Regisseurinnen wie Ruth Brauer-Kvam, Anne Bader, Annette Holzmann, Sara Ostertag, Jana Vetten, Anna Marboe, Evy Schubert, Anna Klimešová, Nehle Dick und Asli Kişlal geprägt ist die Spielzeit 2021/2022 mit vier Uraufführungen und drei internationalen Koproduktion am Landestheater Niederösterreich, die Marie Rötzer, die künstlerische Leiterin, gemeinsam mit der Dramaturgin Julia Engelmayer und Geschäftsführerin Olivia Khalil am heutigen Mittwoch in St. Pölten präsentierte.
Neben internationalen Regiestars wie Frank Castorf, Luk Perceval und Nikolaus Habjan werden auch junge, aufstrebende Regietalente wie Moritz Beichl, Kaja Dymnicki, Rikki Henry und Alexander Pschill am Haus arbeiten. In Gastspielen aus dem Schauspielhaus Zürich, dem Thalia Theater Hamburg und dem Berliner Ensemble sind in Arbeiten von Nicolas Stemann, Leander Haußmann und Oliver Reese unter anderen Philipp Hochmair, Sebastian Rudolph sowie Jens Harzer zu sehen. Ruth Brauer Kvam, Nikolaus Habjan und Stefanie Reinsperger sind auch mit Leseabenden zu Gast; zudem gibt es im Rahmen des Literaturfestivals „Blätterwirbel“ Autoren-Porträts von Thea Dorn und Saša Stanišic. Das nächste Bürgertheater wird sich mit Frauenleben in Niederösterreich von 1922 bis 2022 befassen.
Eröffnet wird die sechste Spielzeit von Marie Rötzer am 11. September mit „Othello“ von William Shakespeare in einer Inszenierung von Rikki Henry. Am 30. September folgt „Der Zauberberg“ nach Thomas Mann (Regie: Sara Ostertag), am 2. Oktober eine „Schubertiade“ mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, am 10. Oktober die deutschsprachige Erstaufführung von „Yellow - The Sorrows of Belgium II: Rex” in der Inszenierung von Luk Perceval als internationale Koproduktion mit dem NTGent und dem Theater Manège Maubeuge sowie am 26. November die Premiere von Bertolt Brechts und Paul Dessaus „Herr Puntila und Knecht Matti“ in einer Inszenierung von Ruth Brauer-Kvam.
Die erste Premiere im Jahr 2022 widmet sich Henrik Ibsens Drama „Ein Volksfeind oder Das Ringen um Wahrheit“. Das Stück ist Teil der Reihe „Die beste aller Welten“, die sich mit den Auswirkungen des gesellschaftlichen Handelns auf die Umwelt befasst und auch das Kinderstück „Das Städtchen Drumherum“, ein geplantes Theaterprojekt im Atomkraftwerk Zwentendorf, eine Lese- und Gesprächsreihe sowie eine Kuratorenführung im Museum Niederösterreich umfasst.
Im Haupthaus geht es am 29. Jänner mit der Uraufführung von „Schwarzes Meer“ von Irina Kastrinidis in einer Inszenierung von Frank Castorf weiter. Paulus Hochgatterer hat Elias Canettis Roman „Die Blendung“ dramatisiert, der ab 5. März unter der Regie von Nikolaus Habjan zu sehen ist. Moritz Beichl setzt Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ in Szene (Premiere am 18. März), „1922 – 2022 Frauenleben in Niederösterreich“ feiert am 22. April Premiere. Am 7. Mai geht in der Theaterwerkstatt die Premiere von „Die Reise – ein grenzüberschreitendes Theaterprojekt“ nach Franz Kafka, W. G. Sebald u. a. über die Bühne (Regie: Anna Klimešová). Johann Nestroys „Der Talisman“ in einer Version des Regieduos und Theaterleiter-Paares Kaja Dymnicki und Alexander Pschill folgt ab 20. Mai, das Stückefest zum „Peter-Turrini-Dramatiker*innenstipendium“ am 10. Juni.
Für Kinder stehen in der neuen Spielzeit erstmals insgesamt vier Produktionen auf dem Spielplan: „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte ...“ nach Werner Holzwarth und Wolf Erlbruch (ab 17. September), Mira Lobes „Das Städtchen Drumherum“ (ab 11. November), „Das kleine Gespenst“ von Otfried Preußler (ab 23. Oktober) und „Robin Hood“ (ab 27. Mai). Dazu feiert am 20. Jänner in der Bühne im Hof mit „Wir alle für immer zusammen“ von Guus Kuijer in der Regie von Jana Vetten eine Inszenierung für Jugendliche ab zwölf Jahren Premiere. Bei den Adventlesungen für Kinder gelangen ab 4. Dezember Astrid Lindgren mit „Pippi Langstrumpf feiert Weihnachten“, Andrea Schütze mit „Maluna Mondschein – Weihnachtswirbel im Zauberwald“ und Sandra Grimm mit „Der kleine Flohling – Weihnachten im Littelwald“ zu Gehör.
In Gastspielen präsentieren ab 15. Dezember das Schauspielhaus Zürich „Faust I“ von Johann Wolfgang von Goethe (Regie: Nicolas Stemann), ab 4. Februar das Thalia Theater Hamburg „Der Geizige oder Die Schule der Lügner“ von Molière (Regie: Leander Haußmann), am 12. Februar Nikolaus Habjan und Simon Meusburger „F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig“ sowie ab 30. März das Berliner Ensemble „Kunst“ von Yasmina Reza (Regie: Oliver Reese). Am 14. Jänner liest Stefanie Reinsperger aus „Manja“ von Anna Gmeyner und „Der ewige Spießer“ von Ödön von Horváth, am 1. Februar Ruth Brauer-Kvam und Nikolaus Habjan „Späte Liebe“ von Isaac B. Singer. Die beiden „Blätterwirbel“-Porträts sind für 22. Oktober (Thea Dorn) und 28. Oktober (Saša Stanišić) angesetzt.
Vervollständigt wird der Spielplan 2021/2022 u. a. durch theatrale Stadtspaziergänge (ab 2. Oktober), „Die lange Tafel“ im Museum Niederösterreich (am 24. März), die szenisch-musikalische Installation „Nathan 575“ in der ehemaligen Synagoge (ab 27. Mai) und das digitale Theatervermittlungsformat „Die lebendige Bibliothek“. Weiter im Repertoire bleiben „Steilwand“ in der Inszenierung von Annette Holzmann sowie die Klassenzimmerstücke „Name: Sophie Scholl“ von Rike Reininger, „Demian“ nach Hermann Hesse und „Gandhi – Der schmale Grat“ in der Inszenierung von Evy Schubert.
Nähere Informationen, Karten und die ausführliche Gratis-Spielzeitbroschüre unter 02742/908080-600, e-mail karten@landestheater.net und www.landestheater.net.
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