Das NÖ Frauentelefon wurde 2005 eingerichtet und hat sich zu einer unverzichtbaren Anlaufstelle für Frauen in Krisensituationen etabliert. „Immer wieder erleben wir, wie schwierig es für Frauen in Problemsituationen ist, Hilfe zu finden und diese auch in Anspruch zu nehmen. Die Hürde ist oft hoch und mit Scham behaftet, vor allem für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Das NÖ Frauentelefon ist eine erste Anlaufstelle und bietet einen niederschwelligen und anonymen Zugang, der ein erster Schritt aus der Gewaltspirale sein kann,“ so Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die darauf hinweist, dass das NÖ Frauentelefon bis Mitte Dezember rund 950 Beratungsgespräche zu verzeichnen hatte.
Die meisten Anliegen, mit denen Frauen sich an das NÖ Frauentelefon wenden, betreffen die psychische Gesundheit und Gewalt, vor allem auch vermehrt Nötigungen in Form von Abwertung, Demütigungen und Einschränkungen der persönlichen Freiheit. Ebenfalls gestiegen sind in letzter Zeit Fragen zu Obsorge, Kontaktrecht, und Hilfe für Kinder. Im Rahmen der Beratung bekommen Frauen Informationen über ihre rechtliche Lage, das Gewaltschutzgesetz bzw. Schutzmaßnahmen wie das Betretungs- und Annährungsverbot. Kontakte zu Gewaltschutzzentren, Frauenhäusern oder zur Polizei werden hier weitergegeben.
Das NÖ Frauentelefon ist ein Angebot, das auf Initiative des Landes Niederösterreich und des Hilfswerks Niederösterreich ins Leben gerufen wurde. Die Anrufe erfolgen anonym und kostenlos. Die Beratung von Frau zu Frau wird auch auf tschetschenisch, russisch, türkisch, serbokroatisch und ukrainisch angeboten. „Gewalt gegen Frauen hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Prävention, Aufklärung über Hilfsangebote und Unterstützung der Betroffenen sind die zentralen Anliegen. Das NÖ Frauentelefon ist dazu eine wichtige Einrichtung,“ so Teschl-Hofmeister. „Gewalt an Frauen betrifft alle sozialen Schichten und Ethnien. Ob auf der Straße, im Haushalt oder im Internet – Gewalt hat viele Gesichter und Formen. Beim kostenlosen NÖ Frauentelefon haben Frauen und Mädchen die Möglichkeit, anonym über ihre Gewalterfahrung zu sprechen“, führt Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerk Niederösterreich, aus.
„Das Land Niederösterreich setzt seit vielen Jahren Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Wir haben eine breite Vernetzung verschiedenster Einrichtungen, die wir durch den ‚Runden Tisch gegen Gewalt‘ regelmäßig zum gegenseitigen Dialog einladen. Dabei werden Wissen und Erfahrungen der einzelnen Einrichtungen ausgetauscht, um Frauen und Kindern bestmöglichen Schutz und schnelle Unterstützung bieten zu können,“ so Teschl-Hofmeister. Das Angebot in NÖ ist nahezu flächendeckend mit zehn Mädchen- und Frauenberatungsstellen und zusätzlich sieben Außenstellen, mit sechs Frauenhäusern und den Gewaltschutzzentren NÖ in St. Pölten, Wr. Neustadt und Zwettl.
Das Niederösterreichische Frauentelefon ist unter der Nummer 0800 800 810 zu erreichen. Nähere Informationen findet man unter www.land-noe.at/stopp-gewalt.
Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at
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