Die Landessammlungen Niederösterreich erhielten einen wertvollen Zuwachs in Form von zwei umfangreichen Schenkungen aus dem Werk des 2019 verstorbenen Künstlers Herwig Zens. Die Witwe des bekannten Akademie-Professors Dr. Gerda Zens und sein langjähriger Freund Dipl.-Ing. Johannes Scheer übergaben dem Land Niederösterreich über 1.000 Radierungen, aber auch Druckplatten und Archivalien. „Das grafische Werk von Herwig Zens wird weit über Österreichs Grenzen hinaus hochgeschätzt und die beiden großzügigen Schenkungen stellen eine kostbare Erweiterung der Landessammlungen Niederösterreich dar. Dass so einzigartige Serien wie das ‚radierte Tagebuch‘ des Künstlers oder der großformatige Zyklus ‚Hexensabbat‘, eine seiner zahlreichen Goya-Paraphrasen, nun in den Besitz der Allgemeinheit übergehen, ist ein Zeichen für die hohe Reputation unserer Landessammlungen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Die Landessammlungen Niederösterreich werden in Kooperation mit dem Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften der Donau-Universität Krems die beiden Schenkungen in den nächsten Monaten wissenschaftlich erfassen und inventarisieren. Das „radierte Tagebuch“ nahm mit einem Selbstporträt des Künstlers am 9. November 1977 seinen Ausgang und entwickelte sich in der Folge zu einer wahren „Obsession“, die Herwig Zens sein Leben lang begleitet hat.
Die Besonderheit dieses Tagebuchs – eine Schenkung der Witwe – liegt im Format und in der Technik: 5 Zentimeter breit und 40 Zentimeter hoch ist jede Seite, die jeweils auf einer Kupferplatte ausgeführt wurde. Da das Tagebuch immer wieder auch ausgestellt wurde, liegt es in verschiedenen Präsentationsformen vor: etwa als Buch gebunden oder als Zusammendruck hunderter Platten, was eine Länge von bis zu 40 Meter und somit die längste Radierung der Welt ergibt.
Bei der Schenkung von Herrn Dipl.-Ing. Johannes Scheer handelt es sich um ein Konvolut von über 1000 Druckgrafiken, die im Zeitraum 1965 bis 2019 entstanden sind und seitens des Künstlers Herrn Scheer zur Erstellung des Werkverzeichnisses übergeben wurden. Damit ist das druckgrafische Werk von Herwig Zens in den Landessammlungen als einziger Institution in seiner Gesamtheit vollständig dokumentiert.
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