Im NÖ Landhaus fand heute, Freitag, mit Gesundheitsexperten und Vertretern der Wirtschaft eine Lagebesprechung zur aktuellen Corona-Situation statt. Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zeigen die gesetzten Maßnahmen in Niederösterreich „deutliche Wirkung“. Die Prognosen für die Lage auf den Intensivstationen würden zeigen, dass „der gemeinsame Weg, den wir in der Ostregion zum Schutz der Bevölkerung gegangen sind, wichtig, richtig und vor allem erfolgreich war.“ Auch wenn die Lage weiterhin ernst sei, die gesetzten Maßnahmen würden mittlerweile gut greifen. „Bei den Neuinfektionen, den Hospitalisierten und auf den Intensivstationen kommt es bereits zu einem positiven Trend der Erholung und Entspannung.“
Die Landeshauptfrau stellte daher fest, es gäbe „grünes Licht für unseren Öffnungs-Fahrplan. Die Schulen öffnen ab dem kommenden Montag. Eine Woche später, am 3. Mai, folgen der gesamte Handel und die körpernahen Dienstleister“, betont Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Selbstverständlich sollten dann auch weitere Öffnungsschritte durch den Bund möglich sein, wie man sie aktuell gerade ausarbeite und vorbereite.
Die Landeshauptfrau hielt darüber hinaus fest: „Ich hoffe, dass sich auch in Wien die Situation in ähnlicher Art und Weise entspannt, damit auch unsere Wiener Freunde diesen Öffnungsweg weiter mitgehen können.“
„Mit dieser Perspektive und den positiven Ausblick können wir heute die notwendige Planungssicherheit und Kalkulierbarkeit geben, die sowohl der Gesundheitsbereich als auch die Betriebe so dringend brauchen“, sagte die Landeshauptfrau. „Wir werden alles daransetzen, dass wir ab dem 3. Mai wieder richtig durchstarten können.“ Wirtschaftsforscher würden für heuer in Niederösterreich ein Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent voraussagen, für das nächste Jahr werde ein kräftiges Wachstum von 4,1 Prozent prognostiziert, so die Landeshauptfrau.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sagte, die Impfkampagne habe Fahrt aufgenommen. In den 20 Landes-Impfzentren stünden 77 Impflinien zur Verfügung, gemeinsam mit dem niedergelassenen Bereich würden die Schutzimpfung verabreicht. Er gehe davon aus, dass alle Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen ab 16 Jahren spätestens Ende Juni ihre erste Impfung erhalten werden.
Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig sprach sich für „ein begleitendes Öffnen“ der Schulen aus. Wichtig sei, die Menschen bei den Maßnahmen mitzunehmen. Sie sprach sich deshalb für „klare, einfache und nachvollziehbare Regelungen“ im Kampf gegen die Pandemie aus. Jede und jeder könne einen Beitrag leisten, die Infektionszahlen nach unten zu drücken.
Die Pandemie verlange von den Betrieben und ihren Beschäftigten in Niederösterreich „einen sehr langen Atem“, so Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger. Die Anstrengungen der letzten Wochen hätten sich aber bezahlt gemacht. Die Betriebe im Handel und der körpernahen Dienstleistungen bräuchten Planungssicherheit und die Gewissheit, dass Niederösterreich am 3. Mai wieder aufsperre. Danach müssten Öffnungen auch in der Gastronomie und im Sport folgen.
Auch Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker freut sich über die fixe Zusage der Öffnungen: „Der 3. Mai gibt allen unseren Handelsbetrieben und körpernahen Dienstleistern die dringend notwendige Perspektive und Sicherheit.“ Die Wirtschaft habe „ihre Hausaufgaben gemacht“. Man sei auch bereit, in den Betrieben Testungen durchzuführen.
Konrad Kogler, Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur, informierte über die Intensität der drei Corona-Wellen und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Landeskliniken, und hier vor allem auf die Auslastung der Intensivstationen in den Kliniken. Durch das Ausschöpfen zusätzlicher Maßnahmen habe man hier ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stellen können. Eine weitere Herausforderung sei auch die zusätzliche intensivmedizinische Betreuung von Patienten wie etwa nach einem Herzinfakt, so Kogler. Die angespannte Situation in den Klinken stelle zudem eine hohe Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Spitälern dar.
Prof. Dr. Christoph Hörmann, Leiter der Klinischen Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum St. Pölten, sagte, dass auch ohne Pandemie die Intensivstationen eine hohe Auslastung verzeichneten. Der durchschnittliche Intensivpatient liege drei bis fünf Tage auf der Intensivstation, der durchschnittliche COVID-Patient drei bis vier Wochen. Es wären auch immer jüngere Patienten in den Intensivstationen.
Zu Wort kamen auch Nina Stift, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer NÖ, Silvia Maria Rupp, Landesinnungsmeisterin der Friseure, und Christine Schreiner, Landesinnungsmeisterin Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure.
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