„Mit einer Steigerung von aktuell 15,6 Prozent im Vergleich zum Februar des Vorjahres verzeichnet Niederösterreich zwar die geringste Zunahme aller Bundesländer bei der Arbeitslosigkeit, trotzdem bleibt die Lage aber sehr angespannt. Sorgen machen dabei vor allem die Langzeitarbeitslosen, während der vergleichsweise geringe Anstieg bei der Jugendarbeitslosigkeit von 9 Prozent zeigt, dass Maßnahmen wie die Lehrlingsoffensive greifen“, sagte Landesrat Martin Eichtinger am heutigen Montag im WIFI Technik Center in St. Pölten, wo er gemeinsam mit AMS NÖ-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich sowie den Präsidenten der Arbeiter- und Wirtschaftskammer Niederösterreich, Markus Wieser und Wolfgang Ecker, eine Qualifizierungskampagne für Zukunftsberufe vorstellte.
„In Niederösterreich ziehen wir gemeinsam an einem Strang, um größtmögliche Sicherheit und Perspektiven am Arbeitsmarkt bieten zu können“, führte Eichtinger aus und verwies auf die drei Säulen der Arbeitsmarktstrategie mit Kompetenzorientierung, Aus- und Weiterbildung sowie einem leichteren Wiedereinstieg.
„Um die Menschen am Arbeitsmarkt bestmöglich zu unterstützen, startet das Land Niederösterreich gemeinsam mit dem AMS NÖ, der Arbeiter- und Wirtschaftskammer Niederösterreich die bis dato größte Qualifizierungsoffensive. Dabei investieren wir 63 Millionen Euro in hochwertige Ausbildung für Zukunftsberufe wie Elektronik, Technik, Gesundheit und Pflege, um damit den Arbeitsmarkt für die Zeit nach der Pandemie zukunftsfit zu machen. Wir wollen damit die niederösterreichische Wirtschaft unterstützen, dem Fachkräftemangel entgegenwirken und den Menschen am Arbeitsmarkt neue Perspektiven geben“, betonte der Landesrat.
Hergovich erläuterte, dass die derzeit 68.391 Arbeitslosen in Niederösterreich der geringste Anstieg seit dem Beginn der Krise seien, dazu nutzten per Ende Jänner 8.195 jobsuchende Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher Aus- und Weiterbildungsangebote. Er rechne damit, dass im Mai bereits jeder siebente Arbeitssuchende an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen werde.
„Mit der Qualifizierungsoffensive erweitern wir das Kursangebot um 46 Prozent auf rund 23.000 Kursplätze. In einen Kursplatz mit Lehrabschluss investiert das AMS dabei bis zu 15.000 Euro bzw. fördert Ausbildungswünsche von Angeboten am freien Bildungsmarkt mit bis zu 3.000 Euro. 13.000 Plätze in externen Beratungs- und Betreuungseinrichtungen werden heuer zugekauft, 11 Millionen Euro in die handwerklich-technische Ausbildung von Frauen investiert, dazu wird es 80 zusätzliche Transitarbeitsplätze geben. Kursteilnehmer erhalten einen Bildungsbonus von 4 Euro pro Tag zusätzlich zum Arbeitslosengeld oder der Notstandshilfe. Nicht zuletzt finanzieren wir zwei Coronatests pro Teilnehmer und Woche und stellen bei Bedarf kostenlose Leihgeräte für die digitale Vermittlung bereit“, präzisierte der AMS NÖ-Landesgeschäftsführer.
Wieser meinte, es sei wichtig, rasch auf aktuelle Themen zu reagieren. Die Digitalisierung schreite voran, dem müsse auch die Ausbildung Rechnung tragen. Man müsse sich rechtzeitig fragen, welche Fachkräfte und Kompetenzen man brauche und welche Qualifikationen die Mitarbeiter haben sollten. Eine wesentliche Rolle bei der bestmöglichen Unterstützung der persönlichen Stärken und Talente komme der rechtzeitigen Berufsorientierung zu: „Sich über diese Orintierung klar zu werden, muss bereits im Kinder- und Jugendlichen-Alter beginnen. Von der fünften bis zur achten Schulstufe gehört Berufsorientierung als verpflichtendes Schulfach eingeführt, als Unterrichtsprinzip kombiniert mit Sozialkompetenz und Gesellschaftskunde“.
Ecker betonte, die Zukunft liege in der Digitalisierung und Technik. Wenn man seine beruflichen Kenntnisse dahingehend immer neu bewerte, dann hätten auch traditionelle Berufe weiter ihre Berechtigung. Dafür verfüge das WIFI Technik Center über ein einzigartiges Qualifizierungsprogramm, das WIFI arbeite mit 1.000 Partnerbetrieben zusammen. „Das WIFI NÖ ist zum besten AMS-Ausbildungs-Center in Niederösterreich gekürt worden, über 50 Prozent der Teilnehmenden haben in drei Monaten einen Arbeitsplatz gefunden, 20 Prozent sind Frauen. Zum Durchstarten brauchen wir gute und qualifizierte Mitarbeiter“, so Ecker abschließend.
Nähere Informationen beim Büro LR Eichtinger unter 02742/9005-12361, Markus Habermann, und e-mail markus.habermann@noel.gv.at.
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