Die Frage nach zukünftigen Regelungen für die Arbeit im Homeoffice stand im Zentrum eines Arbeitsgesprächs zwischen Arbeitsminister Martin Kocher und Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko. Das Land Niederösterreich hat im vergangenen Jahr auf Initiative von Landesrat Schleritzko als erstes Bundesland eine Grundlagenstudie zum Thema auf den Weg gebracht.
„Unsere Studie hat damals aufgezeigt, dass das Homeoffice gekommen ist, um zu bleiben. 54 Prozent der niederösterreichischen Unternehmen wollen auch nach der Gesundheitskrise auf diese digitalen Möglichkeiten setzen und Mitarbeitern das Arbeiten von zu Hause ermöglichen. Aus Sicht des Landes ist diese Entwicklung richtig und wichtig: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren von mehr Flexibilität auch im Familienleben, Unternehmen von leichterer Rekrutierung und die Allgemeinheit von einem deutlichen Rückgang des Verkehrs. Immerhin sparen Homeoffice und Videokonferenzen zukünftig rund 482 Millionen Fahrzeugkilometer pro Jahr ein“, fasst Schleritzko die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zusammen.
Die an der Studie beteiligten Expertinnen und Experten hätten jedoch darauf gedrängt, die Rahmenbedingungen klarer zu definieren. „Dabei hatten sie Themen wie Datensicherheit, Arbeitszeitgesetze und nicht zuletzt rechtliche Grundlagen zur innerbetrieblichen Regelung im Fokus. All das greift nun das Gesetzespaket von Minister Kocher auf. Damit gibt es mehr Sicherheit und den geforderten gesetzlichen Rahmen im Sinne aller Beteiligten“, so Schleritzko. „Die Homeoffice-Studie des Landes Niederösterreich zeigt auf, wie wichtig die von uns präsentierten gesetzlichen Regelungen sind. Nur acht Prozent der niederösterreichischen Unternehmen gehen davon aus, nach der Pandemie auf die gleiche Art und Weise zu arbeiten wie davor. Viele Branchen und Unternehmensbereiche können von den neuen digitalen Möglichkeiten profitieren. Mit den nun abgesteckten Rahmenbedingungen in Fragen der Infrastruktur, des Datenschutzes, der Arbeitszeiten und weiterer Felder ermöglichen wir Flexibilität und schaffen Raum für individuelle Lösung auf Betriebsebene“, hält Bundesminister Kocher fest.
Im Arbeitsgespräch vereinbarten Minister Kocher und Landesrat Schleritzko auch einen weiteren intensiven Austausch in diesen Fragen. „Fakt ist, dass nicht alle Beschäftigten im gleichen Ausmaß von Homeoffice-Lösungen profitieren können. Das gilt speziell für geringer Qualifizierte, ältere Arbeitnehmer, aber auch ganz junge Jobeinsteiger. Wir sind in diesem Punkt übereingekommen, auf Ebene der Erwachsenenbildung den Umgang mit digitalen Skills weiter voranzutreiben. Hier gibt es ja bereits Initiativen in Niederösterreich und darüber hinaus“, so Kocher.
Schleritzko sieht darüber hinaus noch weitere Chancen für die Regionen in Niederösterreich, die abseits der Wirtschaftszentren liegen: „Wir wissen, dass gerade ländliche Regionen von der Digitalisierung profitieren können, da Pendeldistanzen dann eine geringere Rolle für die Wahl des Lebensmittelpunkts spielen. Hier könnte aber nicht nur die Arbeit von zu Hause, sondern auch in regionalen Coworking Spaces eine wichtige Rolle spielen, die wir genauer unter die Lupe nehmen wollen.“
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