Vor Beginn der Corona-Krise haben die Gemeinden jährlich den sogenannten Interessentenbeitrag von Betrieben eingehoben, die mit dem Tourismus in Niederösterreich in Verbindung stehen. Das sind neben klassischen Tourismusbetrieben wie Hotels und Wirtshäusern auch Fremdenführer, Konditoreien, Bäckereien oder auch Gärtner. In Summe wurde der Beitrag rund 20.000 Betrieben vorgeschrieben, die pro Jahr zwischen zehn und 2.300 Euro zu zahlen hatten. Die Höhe der Abgabe richtet sich nach der jeweiligen Branche und der Einstufung der Standortgemeinde. Für Betriebe in Tourismusgemeinden fallen höhere Abgaben an als für jene mit geringem touristischen Aufkommen. In den vergangenen beiden Krisenjahren wurde der Interessentenbeitrag ausgesetzt. In Summe wurden so die Betriebe mit rund 20 Millionen Euro entlastet. Und auch heuer setzt das Land Niederösterreich den Interessenbeitrag zum dritten Mal aus und entlastet damit wiederum etwa 20.000 Betriebe mit rund zehn Millionen Euro, gab Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gemeinsam mit den Landesräten Jochen Danninger und Ludwig Schleritzko nun bekannt.
„Wenngleich der blau-gelbe Wirtschaftsmotor bislang kräftig im Laufen ist und für heuer wieder ein Wachstum von 4,8 Prozent prognostiziert wird, haben Teile der Tourismuswirtschaft weiterhin durch die lang andauernde Krise zu kämpfen. In dieser allgemeinen Aufschwung-Phase wollen wir die Betriebe bestmöglich unterstützen. Und auch wenn der Beitrag für den einzelnen Betrieb in der Regel nicht recht hoch ist, senden wir mit der neuerlichen Aussetzung dieser Abgabe ein wichtiges Signal für rund 20.000 niederösterreichische Betriebe aus. Denn diese Betriebe werden auch heuer von der Beitragspflicht zum Interessentenbeitrag entbunden und somit in Summe um rund zehn Millionen Euro entlastet“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Tourismuslandesrat Jochen Danninger ergänzt: „2022 wird das Aufschwung-Jahr für den Tourismus in Niederösterreich. Mit der Aufhebung aller Corona-Einschränkungen am 5. März können die Betriebe ihren Gästen Freizeit- und Urlaubserlebnisse wie vor der Krise bieten. Wir unterstützen die Betriebe mit der Aussetzung des Interessentenbeitrags und leisten damit einen Beitrag, damit der Tourismus in Niederösterreich heuer wieder kräftig durchstarten kann. Und damit setzen wir auch eine wichtige bürokratische Entlastung für 20.000 Betriebe, die vor allem aber nicht nur im Tourismus tätig sind.“
95 Prozent der Einnahmen aus dem Interessentenbeitrag kamen den Gemeinden zu Gute. Daher wird das Land den Gemeinden den Ausfall ersetzen. Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko unterstreicht: „Wir ersetzen den Gemeinden den Entfall des Interessentenbeitrages, denn damit können sie einen gewichtigen Beitrag leisten, um den Tourismus in ihrer jeweiligen Gemeinde wieder anzukurbeln.“ Die Erträge des Interessentenbeitrages sind für die Weiterentwicklung und Förderung des Tourismus in der jeweiligen Gemeinde zweckgewidmet.
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