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07.01.2022 | 09:58

Land NÖ fördert Forschungszentrum „Transitionspsychiatrie“ mit rund 1,4 Millionen Euro bis 2026

LH Mikl-Leitner: Psychisch kranken Jugendlichen nachhaltig helfen

Die Corona-Pandemie hat bei Jugendlichen vermehrt Sorgen, Ängste sowie psychische oder seelische Probleme verursacht. Psychische Störungen bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 25 waren jedoch schon vor dem Ausbruch der Pandemie ein Problem. So zeigen Statistiken, dass in Österreich fast jeder vierte Jugendliche in dieser Altersgruppe unter einer psychischen Störung litt. Für Niederösterreich umgelegt bedeutet das, dass etwa 42.000 Jugendliche betroffen sind.

Gerade für Jugendliche am Übergang zwischen Kindheit und Erwachsensein besteht eine besondere Versorgungslücke, da oft weder die Angebote der Kinderpsychiatrie noch die der Erwachsenpsychiatrie adäquat oder attraktiv erscheinen. Das Land Niederösterreich finanziert daher den Aufbau eines Forschungszentrums „Transitionspsychiatrie“ der Karl Landsteiner Privatuniversität am Standort des Universitätsklinikums Tulln mit fast 1,4 Millionen Euro bis 2026.

Die Transitionspsychiatrie ist ein relativ neues Feld innerhalb der Psychiatrie und fokussiert auf Menschen zwischen dem 15. und 25.Lebensjahr. „Es ist uns ein großes Anliegen, psychisch kranken Jugendlichen zu helfen. Wir haben jedoch erkannt, dass es eine Lücke in der Versorgung beim Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenensein gibt. Daher unterstützen wir den Aufbau dieses Forschungszentrums ´Transitionspsychiatrie´“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Die Karl Landsteiner Privatuniversität plant den Aufbau und die Weiterentwicklung einer Struktur, die der Erforschung und Versorgung von psychisch kranken Jugendlichen am Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenensein dient.

Das Forschungszentrum ist eine Kooperation der Forschungsgruppe DOT („Die offene Tür“) – einer gemeinsam mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft etablierten Forschungseinheit - und der Abteilungen Erwachsenenpsychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Tulln. Durch diese Zusammenarbeit sollen zukünftig Patientinnen und Patienten gemeinsam betreut werden und Forschung rund um die gemeinsame klinische Arbeit betrieben werden.

Das Zentrum folgt dem „Open Innovation“ Prinzip. Das heißt, alle Stakeholder werden zentral in die Forschungsaktivitäten miteingebunden. „Es geht nicht nur darum, Jugendlichen bei der Bewältigung psychischer Probleme zu helfen, sondern auch darum, zu verstehen, wie psychischen Problemen vorgebeugt werden kann. Dazu arbeiten wir gemeinsam mit den Jugendlichen mit einem großen Netzwerk von Institutionen und auch mit dem Schulsystem in Niederösterreich sowie der Caritas eng zusammen“, so Dr. Beate Schrank, Leiterin der Forschungsgruppe DOT.

Das Forschungszentrum für Transitionspsychiatrie ist einzigartig in Österreich und damit wollen die Projektverantwortlichen auch international an Sichtbarkeit gewinnen. Der Vorteil ist klar: weitere nationale und internationale Kooperationen und zusätzliche Forschungsgelder in diesem Bereich. Besonders hervorzuheben ist jedoch, dass mit Hilfe dieser Einrichtung Lösungen für die psychischen Herausforderungen des Erwachsenwerdens, speziell in einer derart schwierigen Zeit, gefunden werden können. „Es wird eine Zeit nach der Corona-Pandemie geben. Daher müssen wir jetzt schon aktiv auf Forschungsprojekte setzen, welche das Leben der Menschen nachhaltig verbessern. Wenn wir als Land Niederösterreich hier in einem neuen Feld, wie der Transitionspsychiatrie, Pionierarbeit unterstützen können, dann tun wir das auch“, zeigt sich Mikl-Leitner überzeugt.

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