Im Zuge eines großen Pontifikalamtes in der Stiftskirche des Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg wurde heute, Sonntag, die Benediktion des neuen Propstes Anton Höslinger durch den Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, vorgenommen. Neben vielen Gläubigen aus den Pfarren des Stiftes und hochrangigen Vertretern der Kirche waren zu diesem Anlass auch zahlreiche Ehren- und Festgäste nach Klosterneuburg gekommen, an der Spitze Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka.
In ihrer Rede im Anschluss an den Gottesdienst sprach die Landeshauptfrau von einem „besonderen Anlass an einem besonderen Tag an einem besonderen Ort unseres Landes“: „Unser Landesheiligtum, das Stift Klosterneuburg, erhält heute einen neuen Propst.“
In einer Zeit mit vielen Herausforderungen brauche es „Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu tragen und diese Herausforderungen anzunehmen, die bereit sind, eine Trendwende einzuleiten, die Halt und Orientierung geben und die gute Hirten sind“, betonte Mikl-Leitner. „Ich bin überzeugt, du kannst ein guter Hirte sein“, meinte sie zum neuen Propst: „Für das Stift und den Konvent, für die Region und das Land, und für all die Menschen, die Halt und Orientierung suchen“. Anton Höslinger sei „ein Mann, der das Wort Gottes kennt, und der es auch lebt“, zeigte sie sich überzeugt: „Du verstehst es, deinen starken Glauben in die Tat umzusetzen.“
Das Stift Klosterneuburg sei seit Jahrhunderten ein wichtiges Zentrum dieses Landes, so die Landeshauptfrau: „In geistiger und spiritueller Hinsicht, wirtschaftlich und touristisch, und vor allem auch als Landesheiligtum und Grabmal unseres Landespatrons, zum dem wir Jahr für Jahr am Landesfeiertag pilgern.“ Diese Bedeutung bringe auch viel Verantwortung mit sich, das Stift Klosterneuburg und das Land Niederösterreich seien hier enge Partner, verwies sie auf laufende und geplante Sanierungsprojekte.
Kardinal Christoph Schönborn erteilte dem neu gewählten Propst die Benediktion. Dabei bekundet der Erwählte vor dem Bischof und den Gläubigen seine Bereitschaft, das Stift zu leiten und zu führen. Der Bischof wiederum breitet die Hände über dem Erwählten aus und spricht das Segensgebet, dann erfolgt die Überreichung der Ordensregel und der Insignien: Dem neu geweihten Propst werden die Ordensregel, der Ring – als Zeichen der Treue – die Mitra und der Hirtenstab – als Zeichen des Hirtenamtes – übergeben. Dann umarmen ihn der Bischof, das Kapitel des Stiftes sowie alle anwesenden Bischöfe, Pröpste, Äbte und alle Priester.
Heutzutage seien viele Menschen auf der Suche, sagte Kardinal Schönborn in seiner Predigt im Rahmen des Pontifikalamtes: „Lassen wir uns ein auf das, was uns Papst Franziskus anbietet, eine synodale Kirche zu sein.“ Das Stift Klosterneuburg habe bereits in der Vergangenheit eine führende Rolle in der biblischen und liturgischen Erneuerung der Kirche gehabt, erinnerte er: „Bibel und Liturgie sind die Quellen der Erneuerung.“
Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager sprach im Anschluss an die Messe von einem „besonderen Tag für uns in Klosterneuburg“, es werde „ein neues Kapitel in der Geschichte des Stiftes und somit auch in der Geschichte der Stadt aufgeschlagen“. Höslinger sei „ein Kirchenmann aus dem Volke und mit dem Volke“, zeigte sich der Bürgermeister überzeugt.
Der neue Abt des Stiftes stellte seine Dankesworte ganz unter das Motto „Die Freude an Gott ist unsere Kraft“. Nach Worten des Dankes an Geistlichkeit, Politik, Familie, Freunde sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stiftes richtete er sich besonders an seine Mitbrüder: „Wenn wir erfüllt sind vom Wort Gottes, dann können wir die Weisung Gottes den Menschen erklären – durch unser Wort und noch viel mehr durch unser Leben.“
Anton Wolfgang Höslinger wurde am 5. Jänner 1970 in Klosterneuburg geboren, trat im August 1989 in das Stift ein, erhielt seine Priesterweihe am 13. April 1998, war 1992 bis 2004 als Zeremoniär, von 1998 bis 2003 als Kaplan in der Stiftspfarre Klosterneuburg, von 2003 bis 2005 als Pfarrer in der Stiftspfarre Donaufeld tätig. Von 2005 bis 2016 war er als Novizenmeister und Klerikerdirektor des Stiftes, 2010 bis 2016 als Sekretär des Abt-Primas tätig. Mit Mai 2016 wurde Anton Höslinger zum Assistenten des Stiftskämmerers und mit Dezember 2021 als interimistischer Kämmerer berufen. Seit 2002 ist er auch als Generalsekretär der Österreichischen Augustiner-Chorherren-Kongregation, seit 2005 Kapitelsekretär und seit November 2021 als Pfarrprovisor in der Pfarre Maria Hietzing tätig. Mit 14. August 2023 wurde er zum 67. Propst des Stiftes Klosterneuburg gewählt.
Nähere Informationen: www.stift-klosterneuburg.at.
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Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit dem neuen Propst des Stiftes Klosterneuburg, Anton Höslinger.
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