Die Weihnachtsfeiertage wurden von vielen Landsleuten und Touristen genutzt, um in den Bergen Niederösterreichs Kraft zu tanken und Sport zu betreiben. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betont dabei die unverzichtbare Rolle der Bergrettung — nicht nur für die Bergsportlerinnen und Bergsportler in der Region, sondern auch für den reibungslosen Ablauf des Wintertourismus: „Mit ihrer Fachkompetenz, ihrem unermüdlichen Einsatz und ihrer Hingabe gewährleisten sie, dass im Notfall stets Profis zu Stelle sind, um Menschenleben zu retten. Danke den 1.350 ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergrettern in Niederösterreich für euren großen ehrenamtlichen Einsatz und auch das Verständnis eurer Familien! Ihr seid für die Menschen in Niederösterreich zu jeder Tages- und Nachtzeit da. Gerade in den kommenden Tagen, mit vorhergesagtem Neuschnee und Wind in den Bergen, könnten die Bergretter in Niederösterreich wieder gefordert sein, daher sind wir sehr froh, dass wir uns in Niederösterreich auf die Bergretterinnen und Bergretter verlassen können.“
Bei der Bergrettung rechnet man damit, dass die Neuschneemengen in den kommenden Tagen für erhöhtes Einsatzaufkommen sorgen könnten. Denn der Neuschnee in Verbindung mit dem vorhergesagten Wind birgt die Gefahr, dass sich die Schneemengen nicht rasch genug mit der Altschneedecke verbinden wird. Die Folge sind ein instabiler Schneedeckenaufbau und ein Steigen der Lawinengefahr außerhalb des organisierten Skiraumes. „Und wir wissen, der Wind ist der Baumeister der Lawinen“, so Matthias Cernusca, Landesleiter Bergrettung Niederösterreich.
Daher appelliert die Bergrettung, Lawinenverschütteten-Suchgerät, Sonde, Lawinenschaufel sowie Mobiltelefon mit ausreichend Akku beim Wintersport in den Bergen abseits der gesicherten Pisten mitzuführen. „Genauso wichtig ist es natürlich, die Benutzung der Lawinenschutzausrüstung zu perfektionieren, im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Genauso ist das Studieren des Lawinenlageberichts und der Wettervorhersagen bei derartigen Lawinensituationen vor jeder Tour unabdingbar“, so Cernusca, der auf die Webseite www.lawinenwarndienst-niederoesterreich.at verweist.
In dieser Wintersaison, beginnend mit Dezember, mussten die Bergretterinnen und Bergretter bereits 110 Mal in die Berge ausrücken, um Menschen in alpinen Notlagen zu unterstützen und zu retten. „Unsere ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergretter mussten diesen Winter im Schnitt täglich drei Mal ausrücken. Dafür ein großer Dank jeder und jedem Einzelnen!“, unterstreicht der Landesleiter.
Mehr als 15 Prozent aller bisherigen Wintereinsätze waren Unverletzten-Rettungen, also Notrufe, die nicht in Folge einer Verletzung getätigt wurden, sondern wegen Notlagen aufgrund fehlender Ortskenntnisse, Tourenplanung oder Vorbereitung. Cernusca dazu: „Das zeigt, dass wir natürlich für alle Menschen in alpinen Notlagen immer und ohne Einschränkungen zur Stelle sind, denn passieren kann immer etwas. Andererseits verdeutlicht das aber auch, dass die Bergrettung oft zu Notfällen ausrückt, die durch bessere Vorbereitung und Planung vermieden werden hätten können. Klar ist, jeder Ausflug, jede Tour ist auch mit einem gewissen Restrisiko verbunden. Dieses gilt es mit guter Vorbereitung zu minimieren, was Tourenplanung, Kondition und Können betrifft. Dazu rufen wir auch die Menschen in Niederösterreich auf: Bitte planen Sie Ihre Touren mit dem nötigen Respekt und entsprechender Vorbereitung.“
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