Johannes Neubert wird ab Oktober 2026 neuer künstlerischer Leiter in Grafenegg und folgt damit auf Rudolf Buchbinder. Darüber informierten heute, Montag, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Rudolf Buchbinder und Johannes Neubert bei einer Pressekonferenz im Palais Niederösterreich.
Die Landeshauptfrau sprach von einem ganz bedeutenden Moment und einer wichtigen Weichenstellung für eine „erfolgreiche Zukunft von Grafenegg“. Bei dieser Weichenstellung seien drei zentrale Punkte wichtig: „Zum ersten die Sicherung unseres kulturellen Leuchtturmes Grafenegg. Grafenegg ist das Juwel der Klassik im Herzen Niederösterreichs, auf das wir sehr stolz sind. Gerade in Grafenegg kann man Musik nicht nur hören, sondern mit allen Sinnen erleben.“ Dank des langfristigen Engagements und Denkens der Familie Metternich und des Landes Niederösterreich sei es gelungen, den Vertrag bis 2070 abzusichern. „Damit können wir garantieren, dass die nächsten Generationen Weltmusik auf Weltniveau hören, spüren und erleben können. Damit ist auch einzementiert, dass Grafenegg der Festivalstandort Niederösterreichs und Österreichs bleibt. Nicht nur ob der Qualität der Musik und Kultur, sondern vor allem ob der leistbaren Eintrittspreise und des barrierefreien Zugangs. Weil uns wichtig ist, dass Kunst und Kultur für alle erlebbar und spürbar sein muss“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Der zweite wesentliche Punkt seien die baulichen Maßnahmen. Man habe sich dazu entschieden, Grafenegg weiterzuentwickeln. Mikl-Leitner: „Jeder Stein in Grafenegg kann ganz viele Geschichten erzählen. Aber es braucht immer wieder Veränderungen, um zeitlos und aktuell zu bleiben. Gerade mit der Weiterentwicklung von Grafenegg und der Renovierung der Reithalle zum Rudolf Buchbinder Saal gelingt uns das.“
Der dritte Punkt sei die personelle Weichenstellung. „Wir haben mit Johannes Neubert einen guten Nachfolger gefunden. Gerade in einer Zeit des Übergangs und der Veränderung ist es von Bedeutung, dass richtige Führungspersönlichkeiten am Ruder sind. Deswegen freut es mich, dass wir uns gemeinsam mit Johannes Neubert für eine neue künstlerische Leitungsstruktur entschieden haben. Johannes Neubert ist anerkannter Orchester-Experte, der vor allem ab der ersten Minute in Grafenegg mit dabei war und mit Grafenegg aufs Engste verbunden ist. Wichtig und entscheidend für uns ist, dass auch Rudolf Buchbinder weiterhin Verantwortung übernimmt und Präsident des Festivals Grafenegg sein wird“, sagte sie. Johannes Neubert hat jahrelang in Grafenegg gewirkt, ist dann acht Jahre Leiter der Wiener Symphoniker gewesen und hat zuletzt das französische Nationalorchester geleitet. „Er hat sehr viel Erfahrung und ganz viele Visionen“; unterstrich die Landeshauptfrau, die Neuberts Verständnis, einen Kulturbetrieb zu leiten, das Herzblut für Musik und vor allem auch ein Wegbereiter für künstlerische Exzellenz zu sein, hervorhob: „All das brauchen wir in Grafenegg. Wir freuen uns auf eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit ab Herbst 2026.“
Weiters dankte die Landeshauptfrau Rudolf Buchbinder, der von der ersten Minute an dabei war, große Verantwortung getragen und die Erfolgsgeschichte federführend geschrieben habe. „Du hast es geschafft, das Grafenegg zu einer Pilgerstätte für Kunstinteressierte und Klassikfans der ganzen Welt geworden ist. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam diese Erfolgsgeschichte Grafenegg fortschreiben können, das Musik, Kunst und Kultur in Grafenegg erstrahlen wird und für uns alle spürbar und erlebbar ist.“
Rudolf Buchbinder blickte auf die Anfänge Grafeneggs zurück: „Als ich in den 80er Jahren mein erstes Konzert in Grafenegg gab, war ich von dem prachtvollen Areal zutiefst begeistert und konnte natürlich nicht erahnen, dass 30 Jahre später hier etwas Außergewöhnliches entsteht, an dem ich maßgeblich beteiligt war. Nachdem Grafenegg eine zweite Heimat für mich wurde, ist es eine große Herzensangelegenheit, die Entwicklung des Festivals in guten Händen zu wissen. Wir haben uns lange und intensiv über meine Nachfolge den Kopf zerbrochen. So sind wir auf Johannes Neubert gekommen, ein Mann der ersten Stunde, der sogar in den Bauplänen des Wolkenturms involviert war.“ Neubert habe einige bedeutende Karrierestationen hinter sich, aber Grafenegg immer im Herzen getragen. Es freue Buchbinder, dass „wir ihn an diesen Ort zurückgewinnen konnten.“
Johannes Neubert bedankte sich für das in ihm gesetzte Vertrauen und meinte: „Es ist für mich so etwas wie ein Nachhausekommen. Ich kenne Grafenegg sehr gut, es hat sich vieles verändert und entwickelt, trotzdem ist die Verbundenheit zu Grafenegg geblieben.“ Er könne heute noch keine Details zur Saison 2027 verkünden, aber einige Punkte nennen, die ihm wichtig seien: „Wir leben in einer Zeit des Wandels und der Instabilität, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben. Darauf wollen wir mit Kontinuität und Stabilität antworten.“ Ein weiterer wichtiger Punkt sei ein klares Bekenntnis zu Qualität und Exzellenz. „Es ist wichtiger denn je, kompromisslos eine Qualitätsorientierung umzusetzen. Grafenegg kann hier eine ganz besondere Rolle spielen, denn Qualität stand immer im Vordergrund.“ Grafenegg sei ein einzigartiger Ort, wo das Musikerlebnis so verführerisch gestaltet werde wie nirgends sonst.“ Ein weiterer Punkt sei die regionale Verantwortung, Grafenegg lebe von der Bandbreite – vom Grafenegger Advent bis zum elitären Qualitätsanspruch des Festivals. Grafenegg sei ein Ort der Begegnung und es gelte das Aufgebaute weiterzuentwickeln. Unter anderem denke er gemeinsame Konzerte mit Amateuren und Profis an, zudem wolle er die Sommernachtsgala aufwerten und erweitern.
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Paul Gessl (Geschäftsführer NÖ Kulturwirtschaft), Rudolf Buchbinder, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der künftige Leiter von Grafenegg Johannes Neubert (v.l.n.r.) bei der Pressekonferenz im Palais NÖ.
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