Der mit Ende Juli veröffentlichte Jahresbericht 2022 des Luftgütemessnetzes in Niederösterreich zeigt ein hervorragendes Bild der Luftgütesituation im Bundesland: 44 Messstellen, 40 stationäre und vier mobile, überwachen rund um die Uhr die Luftgüte. „Die Luftqualität im Jahr 2022 ist ausgezeichnet“, betont LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. „Die strengen österreichischen Grenzwerte wurden sowohl beim Feinstaub (PM10), als auch beim Stickstoffdioxid eingehalten. Bereits zum zehnten Mal in Folge liegt Niederösterreich unter dem Feinstaub-Grenzwert. Die Luftqualität hat sich wieder verbessert. Der erfreuliche Trend der letzten Jahre setzt sich also fort“, zieht Pernkopf eine positive Jahresbilanz und gibt zudem einen Ausblick: „Auch für das erste Halbjahr 2023 sehen die Zahlen vielversprechend aus.“
Der Mittelwert in Niederösterreich lag beim Feinstaub im Jahr 2022 bei 16 µg/m³, bei einem erlaubten Grenzwert für das Jahresmittel von 40 µg/m³. Ein Blick auf die vergangenen fünf Jahre zeigt einen fallenden Trend: Im Vergleich zum Jahr 2017 ist die Belastung durch Feinstaub um rund 15,8 Prozent gesunken. Damals wurde in Niederösterreich noch ein Jahresmittelwert von 19 µg/m³ gemessen. Im Zehnjahresvergleich (2012 – 2022) zeigt sich eine Abnahme von rund 30,4 Prozent. Der Jahresmittelwert von Feinstaub in Niederösterreich lag im Jahr 2012 demnach noch bei 23 µg/m³. Wählt man das Jahr 2005 als Vergleichszeitpunkt, also jenes Jahr bevor das NÖ Feinstaubprogramm – ein Maßnahmenpaket zur Reduktion von Feinstaub – in Kraft getreten ist, ergibt sich sogar eine Reduktion von rund 44,8 Prozent.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei Stickstoffdioxid. Der Mittelwert in Niederösterreich lag 2022 bei 12 µg/m³, also weit unterhalb des erlaubten Jahresmittelgrenzwertes von 35 µg/m³. Der Fünfjahresvergleich zeigt auch hier eine Reduktion: Mit einem Mittelwert von 17 µg/m³ im Jahr 2017 lag die Belastung damals um rund 29,4 Prozent höher als heute. Bei einer Betrachtung der letzten zehn Jahre (2012 – 2022) wird ebenfalls die deutliche Abnahme sichtbar. So lag der Jahresmittelwert in Niederösterreich bei Stickstoffdioxid im Jahr 2012 bei 18 µg/m³, also rund 33,3 Prozent höher als 2022. Ein Vergleich zum Jahr 2005 ergibt sogar eine Abnahme von rund 36,8 Prozent.
„Saubere Luft trägt dazu bei, unsere Gesundheit zu erhalten, die Natur zu schützen und allgemein die Lebensqualität für die Bevölkerung in Niederösterreich zu erhöhen. Wir alle können dazu einen Beitrag leisten, indem wir unter anderem Produkten aus der Region den Vorrang geben. Das stärkt die regionale Wirtschaft und vermeidet lange, schmutzige Transportwege“, so Pernkopf. Zudem ist es sinnvoll auf klimafreundliche Heizungen umzusteigen: „Das Land Niederösterreich bietet dafür attraktive Förderungen wie ‚Raus aus Öl und Gas‘.“
Analog zu den Immissionen ist auch bei den Emissionen im Land ein Rückgang ersichtlich. Die Daten der aktuellen Bundesländer-Luftschadstoff-Inventur 1990-2020 zeigen nämlich für Feinstaub und für Stickoxide ebenfalls einen Rückgang. Im Fünfjahresvergleich, also im Zeitraum von 2015 bis 2020, haben sich die Feinstaub-Emissionen um rund 11,6 Prozent und die Stickoxid-Emissionen um rund 31,4 Prozent verringert.
Den Jahresbericht der Luftgütemessungen 2022 sowie halbstündlich aktuelle Messwerte gibt es unter www.numbis.at oder auf der NÖ Landeshomepage mit dem direkten Zugang www.noel.gv.at/luft.
Weitere Informationen: Ing. Bernhard Karnthaler, MA, Büro LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, Tel.: 02742 9005 – 12703, Mobil: 0676 812 12703, E-Mail: lhstv.pernkopf@noel.gv.at.
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