29.04.2016 | 11:23

Bilanz 2015 und Ausblick der Bergrettung Niederösterreich

LR Androsch: „Wichtiger Partner im gesamten Rettungskontext"

Im Rahmen einer Pressekonferenz gaben heute, Freitag, Landesrat Ing. Maurice Androsch, Wolfgang Ladenbauer, Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich, und Thomas Prigl, Landesleiter-Stellvertreter der Bergrettung Niederösterreich, einen Rückblick und eine Vorschau über die Aktivitäten der Bergrettung.

Landesrat Androsch betonte, dass die Bergrettung „ein wichtiger Partner im gesamten Rettungskontext" sei. Diese habe ein fachlich sehr gutes Personal. Androsch führte aus, dass das NÖ Rettungswesen grundsätzlich von drei Säulen getragen werde: dem gemeindeeigenen Rettungs- und Krankentransportdienst, dem überregionalen Rettungs- und Krankentransportdienst (insbesondere dem Notarztrettungsdienst) durch das Land und den besonderen Rettungsdiensten, wie Bergrettung, Höhlenrettung und Wasserrettung. Ein „wesentlicher Beitrag zur Versorgung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher" sei, dass die Flugrettung ab 2017 auch Einsätze in der Nacht durchführen werde, konkret der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 2.

Die Bergrettung bestehe aus 1.300 Frauen und Männern, die im vergangenen Jahr 684 Einsätze in über 4.000 Einsatzstunden absolviert haben. „Das zeigt, dass wir tagtäglich mit solchen Einsätzen zu rechnen haben", bedankte sich der Landesrat für die „große Einsatz- und Schulungsbereitschaft". Zur Finanzierung beigesteuert habe das Land Niederösterreich 2015 rund 450.000 Euro. „Mir ist es als Gesundheits-Landesrat wichtig, dass sich die Menschen bewegen und, dass sie sicher unterwegs sind", betonte Androsch, dass es wichtig sei, dass die Menschen Hilfe bekommen, wenn sie diese brauchen.

Landesleiter Ladenbauer betonte, dass die Bergrettung Niederösterreich und Wien „die älteste alpine Rettungs- und Einsatzorganisation der Welt" sei. „Wir sind die, die am längsten mit den Verletzten zu tun haben", so Ladenbauer über die Besonderheit der Bergrettung unter den Rettungsdiensten. Der Aufbau einer Beziehung sei daher etwas ganz Wesentliches. Im Oktober dieses Jahres findet aus diesem Grund ein Symposium mit dem Titel „Psyche und Berge" in Puchberg statt.

„Wir helfen aus Überzeugung", informierte Landesleiter-Stellvertreter Prigl darüber, wie die Bergrettung arbeitet und aufgestellt ist. „Bergrettung ist Berufung, aber auch Lebenseinstellung", so Prigl. Besonders wichtig seien die Spezialgruppen, die immer mehr gebraucht werden: Canyoning, Seilbahn, Paragleiten, Pisten und Hundestaffel.

Aufgebaut ist die Bergrettung in drei Gebiete und 30 Ortsstellen: Das Gebiet Süd umfasst Aspang, Grünbach, Hohe Wand, Mönichkirchen, Pernitz, Puchberg, Reichenau, St. Corona, Schottwien, Semmering, Triestingtal, Wien und Wienerwald Süd, das Gebiet Mitte besteht aus Annaberg, Freiland, Hohenberg, Kirchberg, Kleinzell, Lilienfeld, Mitterbach, St. Aegyd, St. Pölten, Türnitz und Wachau und das Gebiet West umfasst Amstetten, Göstling, Hollenstein, Lackenhof, Lunz und Waidhofen/Ybbs. Insgesamt sind 2015 684 Einsätze absolviert worden: 45 Fels und technische Einsätze, 188 Weg und sonstiges Gelände, 34 Mountainbike, 32 Such- und Blindeinsätze, 352 Alpin, Piste, 28 Rodel und fünf Lawinen.

Gesamt geboren wurden im vergangenen Jahr 618 Personen, davon 83 unverletzt, 524 verletzt und elf tot. Gegenüber 2014 ist folgende Veränderung zu bemerken: ein Plus von 33 Prozent bei den Einsätzen (von 516 auf 684), ein Plus von 28 Prozent bei den geborgenen Personen (von 482 auf 618), ein Plus von 35 Prozent bei den Verletzten (von 387 auf 524) und ein Minus von 22 Prozent bei den Toten (von 14 auf elf). Traditionell sind im Jänner und Februar die meisten Pistenunfälle, im Jänner und Februar 2016 liegen die Pisteneinsätze aber unter dem langjährigen Schnitt.

Die Finanzierung der Bergrettung ist auf drei Säulen aufgebaut: Unterstützung durch Land und Bund; Förderbeiträge und Spenden; Einsatzverrechnung. Investiert wird in Aus- und Weiterbildung der Mannschaft, Materialanschaffungen und die Erhaltung und Schaffung der Infrastruktur. Der Investitionsschwerpunkt im Herbst 2016 liegt auf der flächendeckenden Ausstattung mit 30 Stück Defibrillatoren.

 Nähere Informationen: Büro LR Androsch, Anton Feilinger, Telefon 0699/13031166, e-mail anton.feilinger@lr-androsch.at, Bergrettung Niederösterreich, Thomas Prigl, Telefon 0660/4102533, e-mail baumeister.prigl@gmail.com.

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