„Die Gesundheitsversorgung und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger auf beiden Seiten der Grenze zu verbessern – das ist unser Ziel der grenzüberschreitenden Kooperationen der Initiative Healthacross seit bereits bald 15 Jahren. Wie gut das gelingen kann, zeigt das INTERREG-Projekt ,Gemeinsam Grenzenlos Gesund‘. In den vergangenen fünf Jahren ist es dank der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gelungen, ein Endometriosezentrum am Landesklinikum Melk zu etablieren und rund 450 Frauen erfolgreich zu behandeln“, betont Landesrat Martin Eichtinger.
„Die Initiative ,Healthacross‘ fördert die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Niederösterreich und seinen Nachbarregionen. Im Rahmen von Projekten werden Vorarbeiten für weitere Projekte geleistet, Kontakte geknüpft, Erfahrungen und Wissen zwischen Expertinnen und Experten beider Regionen ausgetauscht und Kooperationen aufgebaut, die nach Ende des Projektes in den Regelbetrieb übergehen können“, erläuterte Elke Ledl, die Leiterin der Initiative „Healthacross“, bei der virtuellen Abschlussveranstaltung.
Nach den ersten Projekten mit Tschechien, in denen die Gesundheitssituation in beiden Regionen betrachtet und an Kooperationen von Krankenhäusern und Rettungsdienst gearbeitet wurde, standen beim INTERREG-Projekt „Gemeinsam Grenzenlos Gesund“ von 2016 bis 2021 vor allem die grenzüberschreitende Rettungskooperation und das Thema „Endometriose“ im Zentrum.
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gebärmutterwucherung außerhalb der Gebärmutter auftreten. Starke Schmerzen sind möglich. Die Fruchbarkeit kann beeinträchtigt sein. Da Endometriose schwer zu erkennen ist, erleben betroffene Frauen oft einen langen Leidensweg, bis die Diagnose gestellt wird.
Seit fünf Jahren arbeiten Ärztinnen und Ärzte aus Melk und Znaim zusammen, tauschen sich aus und operieren auch gemeinsam. Dank der Zusammenarbeit und Expertise der Expertinnen und Experten aus Znaim konnte am Landesklinikum Melk das erste EU-zertifizierte Endometriose-Zentrum in Niederösterreich etabliert werden, das mittlerweile bereits Stufe 2 erreicht hat. Mehr als 450 Frauen konnten in Melk erfolgreich behandelt werden (in Znaim sind es rund 600), mehr als 70 der Melker Patientinnen konnte ihr Kinderwunsch erfüllt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt des INTERREG-Projektes „Gemeinsam Grenzenlos Gesund“ ist die grenzüberschreitende Rettungskooperation. Ziel war es, eine Verbindung zwischen den tschechischen und niederösterreichischen Einsatzleitsystemen zu schaffen, um Patientinnen und Patienten im Notfall die schnellstmögliche Versorgung gewährleisten zu können. Dazu wurden die technischen Voraussetzungen geschaffen, um die Rettungsleitstellen aus den Regionen Südmähren, Südböhmen und Niederösterreich so miteinander zu vernetzen, dass ihnen nun alle zur Verfügung stehenden Rettungsmittel auf beiden Seiten der Grenze angezeigt werden. So können die Rettungsleitstellen jenes Rettungsmittel entsenden, das am schnellsten am Unfallort eintrifft – egal von welcher Seite der Grenze es stammt.
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