Das moderne Zentrum bietet Patientinnen und Patienten eine erstklassige medizinische Versorgung sowie dem medizinischen Personal perfekte Arbeitsbedingungen. Eine Eröffnung ist für 1. April 2022 geplant. Österreichische Gesundheitskasse, Land Niederösterreich und die Ärztekammer haben die Weichen für ein weiteres Gesundheitszentrum bzw. Primärversorgungszentrum (PVZ) in Niederösterreich gestellt, das im Bezirk Scheibbs die medizinische Versorgung weiter ausbauen wird. Die Landeszielsteuerungskommission wurde darüber informiert, dass Gesundheitskasse und Ärztekammer die Grundsatzbeschlüsse dazu gefasst haben.
„Unser Ziel ist eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung in allen Regionen Niederösterreichs. Wie einzelne Hausärztinnen und Hausärzte sind auch die Gesundheitszentren und Gesundheitsnetzwerke erste Anlaufstelle für die Bevölkerung, wenn es um die Gesundheit geht. Insgesamt werden sechs Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner mit einem erweiterten Team von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Gesundheitsberufe und diplomiertem Pflegepersonal zusammenarbeiten“, betont Landesrat Martin Eichtinger. Für das Team sind unter anderem ein Psychotherapeut, eine Wundmanagerin oder auch eine Logopädin geplant. Die Verhandlungen laufen auf Hochtouren. Ein weiterer Schwerpunkt im PVZ Purgstall liegt auf der Sozialarbeit. Das Medizinerteam steht neben der Grundversorgung für Notfälle bereit und führt im Zuge der Palliativversorgung auch dringende Visiten bei Patientinnen und Patienten zu Hause und im Pflegeheim durch. Ein Angebot liegt auch im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention, das von Diabetesbehandlung über Vorsorgeuntersuchungen bis zu Diätologie, Raucherentwöhnung und Impfungen reicht.
Das Gesundheitszentrum PVZ Purgstall ist von Montag bis Freitag auch an Randzeiten geöffnet und wird in den Wochenendsprengeldienst eingebunden. Eine Urlaubssperre wird es nicht geben. Der Anschluss zum öffentlichen Verkehr ist optimal: Eine Bushaltestelle gibt es direkt vor dem Haus, der Bahnhof befindet sich in unmittelbarer Nähe. „Die Österreichische Gesundheitskasse sucht stets nach Lösungen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und abzusichern. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Gesundheitsberufe in einer Primärversorgungseinheit ist etwas ganz Besonderes“, sagen Ing. Norbert Fidler und Christian Farthofer, Vorsitzende des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse in Niederösterreich. „Ein PVE ist ein Hort von geballtem Know-how. Ärztinnen und Ärzte werden spürbar entlastet. Die Patientinnen und Patienten profitieren enorm von der Arbeit eines großen Teams. Sie fühlen sich geborgen, eine Behandlung wird unmittelbar niederschwellig fortgesetzt. Wir freuen uns darüber, dass wir in Purgstall Medizinerinnen und Mediziner gefunden haben, die mit uns diesen Weg gehen wollen“, so Fidler.
„Das mittlerweile seit einigen Jahren laufende Modell der Primärversorgung stellt eine gute Ausweitung des Angebotes der medizinischen Versorgung in Niederösterreich dar. Früher war es für viele Ärztinnen und Ärzte eine Selbstverständlichkeit, dass sie rund um die Uhr im Einsatz waren. Viele junge Kolleginnen und Kollegen sehen dies heute anders und wollen mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen, sie wollen die Möglichkeit haben, mit Kolleginnen und Kollegen Dienste zu tauschen und sich untereinander auszutauschen. Primärversorgungszentren sind eine Möglichkeit, diese Bedürfnisse umzusetzen“, meint Dietmar Baumgartner, Vizepräsident der Ärztekammer für NÖ und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte. „Ein Modell wie dieses kann ein Vorzeigeprojekt werden. Es ist eine Win-Win-Situation. Die Ärztinnen und Ärzte können einander bei Krankenstand oder Urlaub gut vertreten“, betont Dr. Thomas Bandur, Mitglied des Ärzteteams des PVZ Purgstall, der auch sagt: „Am 1. April wird der Betrieb starten. Das Gebäude wird gerade adaptiert und renoviert.“
Gesundheitszentren sowie Gesundheitsnetzwerke sind eine Ergänzung und Weiterentwicklung der derzeitigen hausärztlichen Versorgung und bieten darüber hinaus ein breites Leistungsspektrum, angefangen von der medizinischen Grundversorgung über die kontinuierliche Versorgung chronisch Kranker bis hin zur Gesundheitsförderung und Prävention. Sie erfüllen eine Lotsenfunktion durch das Gesundheitswesen, vernetzen sich mit anderen Gesundheitspartnern und übernehmen für ihre Patientinnen und Patienten unter anderem die Terminkoordination. In Niederösterreich gibt es derzeit drei Zentren in Böheimkirchen, St. Pölten/Harland und Schwechat sowie ein Netzwerk im Melker Alpenvorland. ÖGK, Land und Ärztekammer haben sich über eine gemeinsame Vorgehensweise zum Ausbau der Primärversorgung in Niederösterreich geeinigt. Das Ziel in der Landeszielsteuerungskommission am Montag: Gemeinsam laufend weitere Gesundheitszentren und -Netzwerke zu entwickeln und umzusetzen, um die bestehende hochwertige Versorgung durch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte auszubauen. Die Suche nach Interessentinnen und Interessenten in der Ärzteschaft wird fortgesetzt.
Nähere Informationen: Christine Haiderer, Bakk. Phil., Kommunikation NÖGUS, Telefon +43 (0) 2742 9005 DW 16536, bzw. +43 (0) 676 / 812 165 36, E-Mail christine.haiderer@noel.gv.at.
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