Vor fünf Jahren im Oktober hat das Land Niederösterreich im Rahmen einer Demenz-Strategie das NÖ Demenz-Service entwickelt. Seit der ersten Demenz-Beratung im Jänner 2018 haben die Demenzberater bereits 2050 Demenz-Erkrankte, deren Angehörige und Familien, unterstützt.
„Ziel ist, Betroffene wie auch deren Familien und Angehörige bestmöglich Hilfestellung zu geben, aber auch auf diese Krankheit aufmerksam zu machen, aufzuklären, zu informieren und die Bevölkerung für dieses sehr schwierige Thema zu sensibilisieren“, sagte Landesrat Martin Eichtinger im Rahmen der heutigen Pressekonferenz. „Die Krankheit Demenz wird noch immer verdrängt, obwohl aktuell etwa 22.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher davon betroffen sind. Aufgrund gestiegener Lebenserwartungen gehen wir davon aus, dass sich diese Zahl bis 2050 verdoppeln wird. Eichinger weiter: „Neben niederschwelliger und individueller, auf die Lebenssituation angepasster Beratung, hat das Demenz-Service NÖ gemeinsam mit dem Institut der Pflegewissenschaft an der Universität Wien acht Informationsblätter für den Umgang mit Betroffenen entwickelt. Sie enthalten Empfehlungen für Angehörige zu Themen wie Kommunikation mit Betroffenen oder Umgang mit herausforderndem Verhalten und können gut in den Alltag eingebaut werden.“
Die Informationsblätter runden allerdings nur das bereits breite Beratungsangebot ab, das dank einer engen Kooperation mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) angeboten werden kann. „Die Demenz-Beratung ist eine Erfolgsgeschichte in der Zusammenarbeit mit dem Land NÖ“, sagte Norbert Fidler, Vorsitzender des ÖKG-Landesstellenausschusses. „In den Kundenservicestellen der ÖGK stehen in allen Bezirken Info-Points bereit, aber auch die sehr erfolgreiche telefonische Beratung, die in Corona-Zeiten notwendig wurde, werden wir weiterführen“, so Fidler.
Für enorm wichtig hält der Leiter des Demenz-Service NÖ, Dr. Andreas Schneider, zudem das Thema Entstigmatisierung der Krankheit Demenz. Wichtige Schritte dazu sind kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit, Aufklärung, das Weitergeben von Informationen auf allen Ebenen, aber auch Veranstaltungen wie der Demenz-Tag – denn nur so können Menschen noch früher erreicht und dadurch die Jahre, die ein Demenz-Erkrankter voll pflegebedürftig ist, verkürzt werden.
Die Beratungen des Demenz-Service NÖ sind sehr niederschwellig, sehr individuell an die jeweilige Situation des Betroffenen angepasst und sie sind kostenlos. Durchgeführt werden diese von speziell ausgebildeten Demenzberaterinnen- und beratern. Wie Betroffene oder Angehörige zu einer solchen Beratung kommen, erklärte Demenzexpertin Gerlinde Oberbauer: „Die Menschen rufen bei unserer Hotline an, nennen ihre Anliegen und diese werden an eine Expertin, einen Experten weitergegeben. Innerhalb von 48 Stunden setzten sich diese dann mit dem Betroffenen oder den Angehörigen in Verbindung.“
Der nächste Demenz-Tag findet am 2. September 2022 in der Burg Perchtoldsdorf statt. Das NÖ Demenz-Service ist täglich von Montag bis Freitag von 8-16 Uhr: www.demenzservicenoe.at erreichbar. Die NÖ Demenz-Hotline lautet: 0800 700 300.
Weitere Informationen: Christine Exl-Haiderer, 0676/81216536, christine.exel-haiderer@noel.gv.at.
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Landesrat Martin Eichtinger bei der Pressekonferenz zu 5 Jahre Demenz-Service Niederösterreich.
Dr. Andreas Schneider, Leiter des Demenz-Service im NÖGUS, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses Norbert Fidler, Landesrat Martin Eichtinger und Demenzexpertin Gerlinde Oberbauer bei der Pressekonferenz zu 5 Jahre NÖ Demenz-Service.
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