„Wer sortiert die Welt in Gut und Böse...?“, so lautet das erste Thema des Arkadenhof-Gesprächs auf der Schallaburg. Am Donnerstag, 15. September, von 10.30 Uhr bis 11.30 Uhr behandeln Ruth Schöffl von UNHCR Österreich und Stefan Hampl, Vizedekan für Psychologie an der Sigmund Freud Privatuniversität, Fragen zu diesem Themenbereich. Moderiert wird die Veranstaltung von Marcel Chahrour.
„In vielen Ländern wird die Diskussion immer lauter, ob Flüchtlinge nicht besser in weit entfernten Ländern, fernab von Europa ‚aufgehoben‘ wären. Oder dass Flüchtlinge in ihren Nachbarstaaten bleiben sollen, nur dann seien sie so genannte ‚gute‘ Flüchtlinge. Gleichzeitig bekommen jährlich Tausende Geflüchtete in Österreich Schutz und schaffen es, ihr Leben wieder neu aufzubauen, Freundschaften zu knüpfen und ein Zuhause zu finden“, so Ruth Schöffl von UNHCR Österreich, die auch betont: „Umso wichtiger und auch zielführend für die gesamte Gesellschaft wäre es aus Sicht von UNHCR daher, Emotion aus der Debatte rund um Flüchtlinge zu nehmen, sachlich Herausforderungen anzugehen und auch das Potenzial herauszustreichen, das Geflüchtete mitbringen.“
Stefan Hampl, Vizedekan für Psychologie an der Sigmund Freud Privatuniversität, erklärt dazu: „Die Trennlinie zwischen Gut und Böse ist nicht ein für alle Mal in Stein gemeißelt. Sie wird im gesellschaftlichen Wettkampf der Werte, Moralvorstellungen und Machtverhältnisse laufend neu gezogen“.
Das neue Format Arkadenhof-Gespräch, unterstreicht die Relevanz und den Gegenwartsbezug der Ausstellungen auf der Schallaburg. Die Schallaburg verfolgt mit ihren Ausstellungen das Ziel, spannende Geschichten in den Mittelpunkt zu stellen und somit einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart zu spannen.
In der aktuellen Schau auf der Schallaburg werden die Reiternomaden unter einem anderen Blickwinkel betrachtet. Krieger und Eroberer – so werden die Steppenvölker üblicherweise wahrgenommen, doch die nomadische Lebensweise war keinesfalls primitiv. Sie hinterließen moderne Technologien und Moden und nahmen großen Einfluss auf ihre Umgebung. Die Sicht auf Gemeinschaften und deren Anführer wird beeinflusst von der Macht der Geschichten und Legendenbildungen. Attila, der Hunnenkönig, gilt allseits als Idealtyp eines Bösewichts. „Unsere Gesellschaft wird vermehrt von einer Diskussion getrieben, was richtig und was falsch ist - ein gemeinsames Gestalten tritt in den Hintergrund. Andersdenkende werden zu Feindbildern“, so Schallaburg-Geschäftsführer Peter Fritz.
Nähere Informationen: Klaus Kerstinger, Pressesprecher Schallaburg, E-Mail klaus.kerstinger@schallaburg.at, Handy 0664/604 99-652, www.schallaburg.at
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