27.01.2011 | 15:43

Sitzung des NÖ Landtages

Aktuelle Stunde zu Leistungen der Freiwilligen

Der Landtag von Niederösterreich trat heute um 13 Uhr unter dem Vorsitz von Präsident Ing. Hans Penz zu seiner ersten Sitzung in diesem Jahr zusammen.

Zu Beginn der Sitzung wurde eine Aktuelle Stunde zum Thema „Leistungen der Freiwilligen in Niederösterreich" abgehalten.

Abgeordnete Erika   A d e n s a m e r   (VP) sagte, die Niederösterreicher leisteten ehrenamtlich insgesamt 3,4 Millionen Wochenstunden. Rund 47 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ab 15 Jahren würden sich mittlerweile freiwillig engagieren. Dies sei mehr als der österreichische Durchschnitt, der bei rund 44 Prozent liege. Auch die Europäische Union habe diesen Trend erkannt und 2011 zum Jahr der Freiwilligen ausgerufen. Rund 20.000 Vereine leisteten in Niederösterreich ihren Beitrag zur Landesentwicklung. Niederösterreich sei mittlerweile das Land der Freiwilligen geworden, wobei diese Entwicklung durch den NÖ Freiwilligenfonds, der von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll initiiert wurde, die Servicemappe für Freiwillige sowie die Homepage für NÖ Freiwillige unterstützt werde.

Abgeordneter Otto   K e r n s t o c k   (SP) befasste sich mit dem NÖ Rettungswesen bzw. dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Roten Kreuz. Immer mehr Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher hätten es sich zur Aufgabe gemacht, Menschenleben zu retten und Landsleuten in schwierigen Lebenssituationen Zuspruch zu geben. Das NÖ Rettungswesen sei in den letzten Jahren durch die Leitstelle Notruf 144 noch effizienter geworden, wobei besonders die Zivildiener einen wesentlichen Beitrag leisteten. Daher sei es wichtig, im Zuge der Neuausrichtung des Bundesheeres die Aufrechterhaltung des Zivildienstes sicherzustellen.

Abgeordneter Josef   E d l i n g e r   (VP) betonte den hohen persönlichen Einsatz der Freiwilligen. Die Zusammenarbeit in der Gruppe sei ein wichtiger Grund für das Engagement im Land. Das Freiwilligenwesen sei mitverantwortlich für die hohe Lebensqualität und die Menschlichkeit in Niederösterreich, wobei besonders die Feuerwehren wichtige Träger des Gesellschaftslebens seien. Besonders die neue Feuerwehrschule in Tulln, der neue Feuerwehrführerschein und der Ausbau des digitalen Funknetzes erhöhten die Leistungsfähigkeit des NÖ Feuerwehrwesens. Die Leistungsfähigkeit vieler Blaulichtorganisationen sei ohne die vielen Zivildiener nicht vorstellbar. Die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden sei ein wichtiger Beitrag für die Feuerwehren.

Klubobmann Gottfried   W a l d h ä u s l   (FP) sprach den Freiwilligen Respekt, Dank und Anerkennung aus, weiters sicherte er ihnen die volle Unterstützung für ihre Anliegen zu. Die Freiwilligen seien das Rückgrat unseres Landes und würden sich in Blaulichtorganisationen, in Sportvereinen, bei der Blasmusik oder ehrenamtlich in Pflegeheimen engagieren. Die Freiwilligen hätten für Kürzungen auf Gemeindeebene kein Verständnis. 99 Prozent der Freiwilligen arbeiteten nicht nur unentgeltlich, sondern auch unpolitisch. Das solle auch so bleiben.

Klubobfrau Dr. Madeleine   P e t r o v i c   (G) sagte, das hohe Maß an sicherer Lebensqualität könne nur durch den hohen Anteil freiwilliger Tätigkeiten aufrechterhalten werden. Neben der Abwehr unmittelbarer Gefahren gehe es dabei auch um Natur-, Umwelt-, Tierschutz und Denkmalpflege. Auch die Parteien seien von ihren unzähligen AktivistInnen vor Ort abhängig. Natur-, Umwelt- und Tierschutz sollten ebenfalls in die steuerliche Absetzbarkeit einbezogen werden.

Abgeordnete Mag. Karin   R e n n e r   (SP) unternahm einen Streifzug durch das Freiwilligenwesen in Niederösterreich von A wie ASBÖ bis Z wie Zivilschutzverband. Ihre Fraktion bedanke sich bei 760.000 NiederösterreicherInnen, die in 20.000 Vereinen ehrenamtliche Tätigkeiten leisteten.

Abgeordneter Erich   K ö n i g s b e r g e r  (FP) sprach vom „Herz der modernen Zivilgesellschaft". Allerdings gingen den Vereinen langsam die Freiwilligen aus. Vor allem in der Privatwirtschaft werde freiwilliges Engagement nicht sehr geschätzt.

Abgeordneter Rupert   D w o r a k   (SP) meinte, die ehrenamtlichen Helfer seien aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Niederösterreich könne stolz auf den hohen Grad freiwilligen Engagements sein. Es müssten aber auch Anreize geschaffen werden, das Freiwilligenwesen weiter auszubauen. Er forderte einen Fonds zur teilweisen Abgeltung des Lohnentfalls sowie eine bevorzugte Aufnahme in den öffentlichen Dienst bei gleicher Qualifikation.

Abgeordneter Mag. Kurt   H a c k l   (VP) betonte, in Niederösterreich sei das Gemeinschaftsgefühl mit Leben erfüllt. Unbezahlte Arbeit sei unbezahlbar und bringe Niederösterreich dem Ziel einer sozialen Modellregion entscheidend näher. Gerade im Bereich der Pflege sei die Tätigkeit der Freiwilligen unverzichtbar, nannte er insbesondere die ehrenamtlichen Besuchsdienste in den Heimen oder im Rahmen der häuslichen Pflege, „Essen auf Rädern", mobile Hospizdienste, Behindertenhilfe etc. Ein ähnlich breites Betätigungsfeld biete die Dorf- und Stadterneuerung.

 

Die weitere Berichterstattung findet man unter www.landtag-noe.at/service/politik/landtag/NLK/LANDTAG20110127.doc

 

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