28.08.2009 | 09:29

„Schiele Fest" heuer erstmals in St. Pölten

Interdisziplinäre Kunstaktionen im öffentlichen Raum

Seit 2002 findet jedes Jahr im Spätsommer in Niederösterreich das „Schiele Fest" statt, das sich in zeitgenössischen Werken der künstlerisch-praktischen Reflexion von Leben und Werk des expressionistischen Künstlers und radikalen Avantgardisten Egon Schiele widmet. Begonnen 2002 in Kooperation mit dem Schiele Art Centrum in Césky Krumlov, wurde das „Schiele Fest" zuerst in Neulengbach, seit 2007 auch in Tulln, der zweiten wichtigen niederösterreichischen Schiele-Stadt, veranstaltet. Seit 2002 nahmen an die 200 internationale KünstlerInnen aus 20 Ländern am Festival teil, jährlich werden dabei bis zu 500 BesucherInnen gezählt.

Heuer geht das Festival nun erstmals in St. Pölten über die Bühne: Am Donnerstag, 17. September, wird in der ehemaligen Jugendstil-Synagoge Schieles Neulengbacher Bild „Herbstbaum in bewegter Luft" aus dem Jahr 1912 als Motiv und Ausgangspunkt einer dichten Reihe an künstlerischen Veranstaltungen dienen. Unter dem Titel „Auf Richten Auf Stehen" erforschen interdisziplinäre KünstlerInnen dabei auch den Raum und die Geschichte der ehemaligen Synagoge und begeben sich auf Spurensuche nach Fragmenten jüdischer Kultur und Tradition in St. Pölten und ganz Niederösterreich. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Ausgrenzung, Verfolgung, Widerstand, Erinnern und Vergessen - insbesondere das Verschwinden, Vergessen und Verschweigen der jüdischen Kultur und der Menschen, die diese prägten.

Das Programm beginnt um 9.30 Uhr mit Straßentheater und reicht über öffentliche Proben, Kinderworkshops, Vorträge und Ausstellungen bis zur Abschlussperformance mit Konzert. Die gemeinsame Abschlussperformance wird zwar vor dem Festival geprobt, aber erst in der Synagoge installiert und weiter entwickelt. Die einstündige Performance besteht aus zwei Teilen, die einer präzisen Struktur aus szenischen, choreographischen, visuellen und musikalischen Elementen folgen, und präsentiert thematische Hauptstränge der prozesshaften Arbeiten des Tages.

Nähere Informationen bei Pro & Contra, Verein für interkulturelle Aktivitäten, unter 0676/640 39 61, e-mail office@experimentaltheater.com und www.experimentaltheater.com/procontra.

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