28.04.2009 | 13:48

LH Pröll: „Trendsetter auf europäischer Ebene"

Standortbestimmung fünf Jahre nach der EU-Erweiterung

Eine ökonomische Standortbestimmung Niederösterreichs 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhanges und fünf Jahre nach der EU-Erweiterung nahmen am heutigen Dienstag im Rahmen eines Pressegespräches Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der Wirtschaftsforscher Dr. Christian Helmenstein und Mag. Helmut Miernicki, der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur ecoplus, vor.

„Niederösterreich war von der neuen europäischen Entwicklung mehr gefordert als andere und hat diese neue europäische Dimension im Vergleich zu anderen auch am intensivsten genutzt", betonte Landeshauptmann Pröll. Niederösterreich habe sich frühzeitig auf die europäische Erweiterung vorbereitet, um „das aufzuholen, was uns durch den Eisernen Vorhang verwehrt war", und sich „zum Trendsetter auf europäischer Ebene zu entwickeln". So seien seit der Erweiterung rund vier Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur investiert worden, etwa in die Nordautobahn, die Spange Kittsee oder die Westbahn, berichtete Pröll. In den kommenden fünf Jahren würden weitere 4,5 Milliarden Euro fließen. Als Beispiele nannte der Landeshauptmann den Ring um Wien, die Weinviertelschnellstraße oder die Güterzugumfahrung St. Pölten. Im Bereich von Technologie, Bildung und Wissenschaft sei es gelungen, eine Wissenschaftsachse zwischen Krems, Tulln und Wiener Neustadt zu entwickeln, und dank fünf NÖ-Büros in den Erweiterungsländern sei auch der Internationalisierung der Wirtschaft zum Durchbruch verholfen worden.

„Die Leistungen, die wir erbracht haben, werden auch international und national anerkannt", verwies Pröll auf europäische Auszeichnungen wie den „award of excellence" im Jahr 2002 oder den europäischen Innovationsaward im Jahr 2007. Auf nationaler Ebene nehme Niederösterreich Platz 1 im Einkommensbericht des Rechnungshofes und Platz 2 im Standortvergleich des Managementclubs sowie Platz 2 im Kaufkraftvergleich ein, betonte Pröll weiters.

Der Landeshauptmann: „Niederösterreich hat sich durch die europäische Perspektive einen Vorsprung erarbeitet, der spürbar und messbar ist."

Seit dem Jahr 2002 ist Niederösterreich bis auf eine Ausnahme jedes Jahr rascher gewachsen als der Durchschnitt der österreichischen Bundesländer", informierte anschließend der Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein. Heuer liege Niederösterreich etwa aller Voraussicht nach um 1,5 Prozentpunkte besser als der Österreichschnitt, so Helmenstein. Die EU-Erweiterung habe rückblickend für Niederösterreich einen „Wachstumsschub" ausgelöst, betonte der Wirtschaftsforscher, der dies auch mit Daten und Fakten belegte. So nehme Niederösterreich im Bundesländervergleich des verfügbaren Einkommens Platz 2 ein, beim Nettojahreseinkommen pro Kopf liege NÖ sogar auf Platz 1. „Dies ist auch Ausdruck der hochattraktiven Arbeitsplätze, die Niederösterreich bietet", meinte Helmenstein. Die Exportdynamik des Landes  habe sich im vergangenen Jahrzehnt mehr als verdoppelt, der Anteil der neuen Mitgliedsländer an den Gesamtexporten liege in Niederösterreich bei 23,6 Prozent, im Österreichschnitt lediglich bei 17,3 Prozent. In der Dynamik der Unternehmensgründungen nehme Niederösterreich den zweiten Platz im Vergleich aller Bundesländer ein.

„ecoplus unterstützt sowohl mit Büros in den Erweiterungsländern als auch mit mobilen Beratungsteams, die direkt zu den Unternehmen kommen", informierte der Geschäftsführer von ecoplus, Mag. Helmut Miernicki. Die Wirtschaftsagentur unterstütze die Unternehmen in der Vorbereitung, Aktivierung, Vermehrung und Absicherung von Exporten etwa durch Hilfe bei Messeauftritten, Förderansuchen, Marketing oder bei der Mitarbeitersuche.

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