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15.10.2021 | 16:36

800 Gemeindevertreter beim Energie- und Umweltgemeindetag 2021

LH Mikl-Leitner/LH-Stv. Pernkopf: Umwelt- und Klimaschutz hat in Niederösterreich hohen Stellenwert

Beim Energie- und Umweltgemeindetag in Ybbs (von links): eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger, Zukunftsforscher Andreas Reiter, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments.
Beim Energie- und Umweltgemeindetag in Ybbs (von links): eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger, Zukunftsforscher Andreas Reiter, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments.© NLK FilzwieserDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Rund 800 Gemeindevertreter, Abgeordnete und Ehrengäste folgten der Einladung der Energie- und Umweltagentur NÖ zum Gemeindetag 2021 in die Stadthalle Ybbs an der Donau. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sprachen dabei unter anderem zum Thema „Klimafittes Niederösterreich“. Zukunftsforscher Andreas Reiter gab einen Einblick in das „Dorf der Zukunft“. Darüber hinaus wurden die neuen e5-Gemeinden vorgestellt und Gemeinden für ihr Engagement im Energie-und Umweltbereich ausgezeichnet.

„Der heutige Tag hat gezeigt, dass unsere Gemeinden ganz großes Bewusstsein dafür haben, dass der Klimawandel eine große Herausforderung ist. Der Umwelt- und Klimaschutz hat in Niederösterreich schon immer einen hohen Stellenwert eingenommen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die auf die vielen Klimaschutzmaßnahmen im Land hinwies. Unter anderem decke Niederösterreich seit 2015 den Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie und komme ohne Atom- und Kohlestrom aus. Es gelte nun weitere Maßnahmen zu setzen, so die Landeshauptfrau, die auf die Ziele des Klima- und Energiefahrplans des Landes verwies: „Unser Ziel ist es, die CO2-Emmissionen bis 2030 um 36 Prozent zu reduzieren, den Strom aus Windkraft zu verdoppeln und Strom aus Photovoltaikanlagen zu verzehnfachen. All das geht nur im Miteinander zwischen Land und Gemeinden.“

Dabei gelte es auch die Bürger mitzunehmen. „Das Sonnenkraftwerk Niederösterreich ist Europas größtes Bürgerbeteiligungskraftwerk. Wir haben uns vorgenommen, auf über 150 Landesgebäuden PV-Anlagen zu errichten. Die Bürger können davon Anteile zeichnen und erhalten eine Rendite von 1,75 Prozent“, so Mikl-Leitner weiter. Ein weiterer Aspekt der Bürgerbeteiligung sei die NÖ Jugendklimakonferenz, bei der Jugendliche Forderungen an die Politik stellen können und zugleich Best-Practice-Beispiele präsentieren sollen. Ein dritter Teil der Bürgerbeteiligung sei die Landesstrategie 2030, bei der einerseits Experten und Meinungsführer ihre Expertise einbringen sollen, aber auch die Landsleute mittels Haushaltsbefragung ihre Ideen einfließen lassen können. „Wir haben noch viel vor“, so die Landeshauptfrau abschließend, die unterstrich: „Wir in Niederösterreich sind auf dem richtigen Weg, wir sind Vorbild in Österreich, Europa und darüber hinaus. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir fortsetzen.“

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sagte, dass derzeit rund 500 Megawatt Leistung durch Photovoltaik-Anlagen am niederösterreichischen Netz hängen. „Das entspricht in etwa der Leistung des Atomkraftwerks Zwentendorf.“ Der LH-Stellvertreter merkte an, dass mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ein wichtiger Schritt Richtung erneuerbarer Energie gemacht worden sei. „Das bedeutet, der Investitionsstau wird aufgelöst und wir werden den Ausbau der Erneuerbaren vorantreiben. Jährlich werden drei Milliarden Euro in Österreich investiert, eine Milliarde davon in Niederösterreich.“ Pernkopf begrüße zudem die ökosoziale Steuerreform und bezeichnete sie als „großen Wurf.“ Darüber hinaus sei Niederösterreich bei der E-Mobilität auf dem richtigen Weg. Im August seien mehr E-Autos als Dieselautos in Niederösterreich neu zugelassen worden. „Wir haben heuer im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der E-Autos verdoppelt“, sagte er und betonte: „Das macht aber nur Sinn, wenn wir die Autos mit erneuerbarer Energie betreiben.“

Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments sagte: „Gemeinde, Land, Bund und Europa gehören zusammen. Der Name der Energie- und Umweltagentur ENU ist wunderschön, denn er verbindet die Europäische Union und Niederösterreich. Eure Themen sind europäische Themen. Denn es gibt in der EU kein Thema, wo es nicht um die Erreichung der Klimaziele geht. Das kann Europa nur erreichen, wenn wir die Maßnahmen in den Gemeinden umsetzen.“

Zukunftsforscher Andreas Reiter sprach in seinem Impulsreferat über das Dorf der Zukunft und meinte: „Das Land ist längst ein Zukunftsraum. Das Dorf 2030 ist smart, digital, bietet intelligente Infrastruktur, ist ein sozialer Ort, ist kollaborativ und ressourcenleicht.“

Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ, hieß die Gäste zum zehnten Energie- und Umweltgemeindetag willkommen und sagte: „Wir haben die letzten eineinhalb Jahre genutzt, haben Webinare und Online-Meetings abgehalten und sehr viele Menschen erreicht.“ Nun gelte es die Innovationen im Sinne des Klimaschutzes umzusetzen. Greisberger führte dazu erneuerbare Energiegemeinschaften, Photovoltaik-Bürgerbeteiligungsmodelle und den E-Mobilitätsschwerpunkt an und sagte: „Wir sehen uns als Gemeindeagentur des Landes Niederösterreich.“ Martin Ruhrhofer, Leiter es Umwelt-Gemeinde-Service unterstrich, dass „Niederösterreich das erste Land in Österreich ist, dass die Klimaziele des Landes auf die Gemeinden heruntergebrochen hat. Wir wollen versuchen, euch zu unterstützen, um diese Ziele zu erreichen.“

Im Rahmen des Gemeindetages wurden Waidhofen/Ybbs, Tattendorf, Gänserndorf, Brunn/Gebirge, Gumpoldskirchen und Purkersdorf als neue e5-Gemeinden vorgestellt. Mit Kaumberg, Sigmundsherberg, Traismauer, Hollabrunn, Aschbach-Markt, Absdorf, Zeillern, Lassee, Allhartsberg, Tulln/Donau und Ober-Grafendorf wurden e5-Gemeinden ausgezeichnet. Bereits am Vormittag fanden Denklabore zu den Klimazielen 2030 statt. Gemeindevertreter konnten sich zudem in der Innovationszone und im Beratungscorner über neueste Trends auf Gemeindeebene informieren.

Nähere Informationen: Martin Ruhrhofer, BA, Leiter Bereich Gemeinden & Regionen, Energie- und Umweltagentur NÖ, E-Mail: martin.ruhrhofer@enu.at, Telefon: 0676 836 88 114

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Sprachen vor Gemeindevertretern in der Stadthalle Ybbs (von links): LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Kristina Sprenger und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Sprachen vor Gemeindevertretern in der Stadthalle Ybbs (von links): LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Kristina Sprenger und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.© NLK FilzwieserDiese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Sprachen vor Gemeindevertretern in der Stadthalle Ybbs (von links): LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Kristina Sprenger und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

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