07.07.2023 | 12:15

5-Punkte-Plan für NÖ Kliniken präsentiert

LR Schleritzko: 5 konkrete Aufträge an die Führung der LGA, um die Rahmenbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu verbessern

Landesrat Schleritzko tourte durch die Landeskliniken und tauschte sich mit Verantwortungsträgern und Belegschaftsvertretern aus.
Landesrat Schleritzko tourte durch die Landeskliniken und tauschte sich mit Verantwortungsträgern und Belegschaftsvertretern aus. © NLK Burchhart Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Seit 107 Tagen im Amt, besuchte Landesrat Ludwig Schleritzko im Rahmen seiner „Kliniken-Tour“ alle Standorte und tauschte sich dabei intensiv mit den Verantwortungsträgern und Belegschaftsvertretern im Gesundheitsbereich aus, um von ärztlichen, pflegerischen und kaufmännischen Personal Information aus erster Hand zu erhalten und sich einen umfassenden Eindruck über die aktuelle Situation zu verschaffen. Bei einer Pressekonferenz in St. Pölten zog er ein Resümee über seine Tour, informierte über Zahlen, Daten und Fakten sowie über fünf Maßnahmen, die nun gemeinsam mit der Landesgesundheitsagentur (LGA) umgesetzt werden. In diesem Zusammenhang bestärkte er zudem die Forderung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach mehr Medizin-Studienplätzen.

„Wir stehen im Gesundheitsbereich vor Herausforderungen“, sagte Schleritzko, der auch betonte: „Personalengpässe sind aber kein alleiniges Phänomen im Gesundheitsbereich. Überall werden fleißige Hände und kluge Köpfe gesucht, so auch im Pflegebereich, bei den Ärztinnen und Ärzten und auch in allen anderen Funktionen in unseren Kliniken.“ Das Recruiting in der Landesgesundheitsagentur funktioniere gut. Aktuell werde mit rund 22.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Personalhöchststand verzeichnet.

In diesem Zusammenhang nannte der Landesrat zudem zwei Parameter, die im Kliniken-Bereich zu weiteren Herausforderungen führen: Eine hohe Teilzeitquote von 53 Prozent und Lücken im niedergelassenen Bereich, die beispielsweise dazu führen, dass „mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten, die in den Ambulanzen behandelt werden, auch von einem Hausarzt behandelt werden könnten. Jeder, der in unsere Kliniken kommt, wird medizinisch und pflegerisch bestmöglich behandelt, wir federn in unseren Kliniken aber Lücken im niedergelassenen Bereich ab“, so Schleritzko.

„Mit dem präsentierten 5-Punkte-Plan wollen wir rasch in die Umsetzung kommen und positive Akzente zum Wohle unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Patientinnen und Patienten setzen“, so der für Kliniken zuständige Landesrat Schleritzko.

Erstens wird das Mentoring Programm erweitert und verbessert. Studierenden und Turnusärzten stehen aktuell ausbildungsverantwortliche Ärzte sowie Abteilungsleiter zur Seite. „Dies führt jedoch oft zu Zielkonflikten. Die erfahrenen Ärzte haben wenig Zeit für Rückfragen, die jungen Ärzte hingegen suchen Rat und Beistand. Deshalb wollen wir jetzt auch pensionierte Ärzte wieder aktivieren und mit Ausbildungsagenden betrauen, um unseren Ärzte-Nachwuchs bestmöglich zu begleiten und nachhaltig in unseren Kliniken zu halten“, so der Landesrat.

Als zweite Maßnahme soll das Praxisanleiter-Modell weiterentwickelt werden. Aktuell können Pflegerinnen und Pfleger eine Ausbildung zur Praxisanleiterin absolvieren. Diese Ausbildung befähigt, Schüler und Studierende direkt auf der Station auszubilden und anzuleiten. „Dabei kommt die Ausbildungszeit im Arbeitsalltag oftmals zu kurz. In Zukunft sollen die Praxisanleiter mehr Zeit für die beste Ausbildung unserer jungen Pflegekräfte haben.“

Drittens wird die Dokumentationsarbeit in den Kliniken verbessert. Aktuell werden die Befunde der Ärzte diktiert und erst im Nachhinein zu Papier gebracht. Bald soll eine digitale Spracherkennung auf das ganze Land ausgerollt werden, wodurch aus diktierten Befunden mittels Spracherkennung automatisch schriftliche Akte generiert werden. „Das bedeutet weniger Bürokratie, dafür mehr Zeit für Patientinnen und Patienten“, so der Landesrat.

Als vierte Maßnahme soll das Karrieremodell für Ärzte weiterentwickelt werden. „Zukünftig verteilen wir die Verantwortung auf mehrere Schultern und schaffen zudem Anreize für junge Ärzte, ihren Karriereweg in unseren Landeskliniken zu starten und langfristig fortzusetzen. Verantwortung kann und soll Freude machen“, sprach der Landesrat einen weiteren Aspekt an.

Fünftens wird eine Lehrlingsoffensive gestartet. Die Landeskliniken bilden acht verschiedene Lehrberufe aus. Aktuell befinden sich rund 140 Lehrlinge in Ausbildung. „Wir wollen unser Lehrlingsprogramm noch weiter intensivieren und eine zusätzliche Offensive starten, um noch mehr junge Menschen in unseren Kliniken in die Lehre zu bringen“, so Schleritzko abschließend.

Nähere Informationen: Büro LR Schleritzko unter 0676/812 12345, Pressesprecher Jan Teubl, BSc., E-Mail jan.teubl@noel.gv.at

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