05.08.2005 | 10:49

Neues ökologisches Landschaftsprojekt

Schafe als Naturschützer

Ein ökologisch innovatives Landschaftspflegeprojekt wird in Zitternberg im Kamptal durchgeführt: Seit rund vier Wochen werden dort Schafe als Naturschützer eingesetzt. Durch diese kostengünstige Landschaftspflege der Schafe kann das Aufkommen der Robinie, einer aus Nordamerika stammenden aggressiv vordringenden Gehölzart, unterbunden werden. Gleichzeitig schafft die Beweidung eine für den Hochwasserabfluss günstige, halboffene Aulandschaft von großer ökologischer Vielfalt, wie erfolgreiche Beispiele in Norddeutschland und den Niederlanden zeigen. Nach der Hochwasserkatastrophe vom August 2002 wurden von der Bundeswasserbauverwaltung über 100 Hektar ufernaher Flächen angekauft, um sie als Retentionsraum dem Ziel des vorsorgenden Hochwasserschutzes und der Ökologie zu überlassen.

„Eine wichtige und für die Region noch neuartige Maßnahme ist dabei die extensive Beweidung des vom Fluss überformten, brachgefallenen Talbodens“, erklärte heute Dipl.Ing. Norbert Knopf, Leiter der Abteilung Wasserbau beim Amt der NÖ Landesregierung, der mit seinen Mitarbeitern in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur dieses Projekt betreut.

Die Abteilung Wasserbau hat dafür einen landwirtschaftlichen Betrieb aus Langenlois gewonnen, der derzeit mit Waldschafen, in den nächsten zehn Jahren auch mit Waldviertler Blondvieh und robusten Pferderassen wie Huzulen oder Konikpferden etwa 30 Hektar der angekauften Flächen beweiden wird.

Die zur Beweidung eingesetzten Waldschafe sind eine alte, vom Aussterben bedrohte Haustierrasse, für die mit Unterstützung des Lebensministeriums ein eigenes Gen-Erhaltungsprojekt läuft.

„Schattenbietende Ufergehölze und Zugang zu Wasser sind gegeben. Im Winter stehen die Tiere von der Witterung geschützt im Offenstall“, meinte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Gen-Erhaltungszucht Waldschaf, Dipl.Ing. Hans Kjäer. Ganz im Gegenteil sichere diese Art von naturnaher Tierhaltung in der Landschaft der an die klimatischen Verhältnisse bestens angepassten Schafrasse ihre wirtschaftliche und ökologische Nische und erhalte die Tiere gesund.

Nähere Informationen: Abteilung Wasserbau, Dipl.Ing. Knopf, Telefon 02742/9005-14400.


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