20.05.2005 | 09:41

Bakterienkrankheit Feuerbrand auch in NÖ im Vormarsch

2004 bereits 569 positive Fälle zu verzeichnen

2003 wurden in Niederösterreich 185 Fälle von Feuerband verzeichnet, 2004 waren es bereits 569. Im Vorjahr war neben dem Mostviertel auch das Waldviertel besonders betroffen, die hochinfektiöse, schwer zu bekämpfende Bakterienkrankheit trat aber in allen Landesteilen auf. Am stärksten sind die Bezirke Melk und Waidhofen an der Thaya betroffen. In Österreich wurde der Feuerbrand erstmals 1993 in Vorarlberg festgestellt und „wandert“ seither Richtung Osten.

Der Feuerbrand stellt eine ernstzunehmende Gefahr für Kernobst und für Ziergehölze dar. Sowohl der Erwerbsobstbau und die landwirtschaftlichen Streuobstbestände, die in Niederösterreich überwiegend im Mostviertel anzutreffen sind, als auch die Baumschulen, die Hausgärten und öffentliche Grünanlagen sind davon bedroht. Bei dieser Krankheit verfärben sich die Blätter und Blüten befallener Pflanzen braun oder schwarz. Über den Winter hinweg bleiben an den verbrannt aussehenden Zweigpartien oft die abgestorbenen Blätter und geschrumpften Früchte hängen.

Der Feuerbrand wird vielfach durch den Menschen, den Straßenverkehr oder durch Zugvögel verbreitet. Im „Nahbereich“ erfolgt die Ausbreitung der Krankheit durch Regen, Wind und Insekten. „Mechanische Verletzungen“ wie z. B. Hagelschlag oder Schnittmaßnahmen sind an den Wirtspflanzen ebenfalls eine Ursache für die leichtere Übertragung. Für Menschen und Tiere besteht aber keine Gefahr.

Der Amtliche Pflanzenschutzdienst in Niederösterreich ersucht, im Falle eines Verdachts unbedingt den Feuerbrand-Beauftragten der Gemeinde zu kontaktieren und die betroffene Pflanze möglichst unberührt zu lassen, da dies eine weitere Gefahr der Übertragung auf andere Wirtspflanzen bedeutet.

Wegen der Gefährlichkeit wurde der Feuerbrand als Quarantänekrankheit eingestuft und ist deshalb meldepflichtig. Jeder Verdacht ist beim jeweiligen Gemeindeamt bzw. beim Feuerbrandbeauftragten der Gemeinde zu melden. Nur durch frühzeitiges Erkennen dieser Krankheit können Maßnahmen gesetzt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Da Feuerbrand eine Bakterienkrankheit ist, gibt es derzeit keine effizienten Bekämpfungsmittel. Die einzige und bestmögliche Lösung ist das Roden, Ausschneiden und Verbrennen der betroffenen Pflanzen, um ein Übergreifen auf gesunde Pflanzen zu vermeiden. Dem Besitzer der Pflanzen entstehen keine Kosten, sie werden von den Gemeinden und dem Land Niederösterreich getragen.

Weitere Informationen: Ing. Christian Haselberger, Telefon 02742/259-2603.


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