29.06.2007 | 18:17

Neuer Schulversuch an Landwirtschaftlichen Fachschulen

Plank: Mit breiterer Ausbildung ländlichen Raum stärken

An verschiedenen Landwirtschaftlichen Fachschulen in Niederösterreich startet nach Angaben von Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank mit dem Schuljahr 2004/2005 der Schulversuch „Mehrberuflichkeit“. Dabei wird an fünf Fachschulen zusätzlich eine Berufsausbildung angeboten: In Edelhof und in Hohenlehen Tischlerei und Zimmerei, in Hollabrunn Vermessungstechnik, in Mistelbach EDV-Technik und in Warth Metalltechnik und Maschinenbautechnik. Ziel dieses Schulversuchs ist es, Personen auf die selbstständige Führung eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebs vorzubereiten und eine zusätzliche Ausbildung im Lehrberuf durchzuführen.

Plank sieht in dem Schulversuch eine erfolgversprechende Strategie, um einer Ausdünnung des ländlichen Raums entgegenzuwirken: „Angesichts der eher geringen Betriebsgrößen und des zumeist jüngeren Alters der Eltern, das eine sofortige Übergabe des landwirtschaftlichen Betriebs noch nicht zulässt, ist eine mehrberufliche Ausbildung sehr wichtig. Wir können damit zum einen der Landflucht entgegenwirken, andererseits soll verhindert werden, dass qualifizierte landwirtschaftliche Facharbeiterinnen bzw. Facharbeiter im Zeitraum bis zur Übernahme des elterlichen Betriebs als unqualifizierte Arbeiterinnen bzw. Arbeiter arbeiten müssen.“

Der Schulversuch darf erstmals geführt werden, wenn mindestens acht Bewerber pro Standort aufgenommen wurden. Nach der erstmaligen Durchführung des Schulversuchs beträgt die Mindestschülerzahl zwölf. Am Standort Hollabrunn dauert das Unterrichtsjahr jeweils von November bis März, an den anderen Standorten ist die Unterrichtsdauer ganzjährig. Es ist eine einschlägige Praxis in der Dauer von neun Monaten abzulegen. Eine Konkurrenz zu den gewerblichen Berufsschulen ist durch das Pilotprojekt nicht zu erwarten, da damit einerseits die Absolventen einer dreijährigen Landwirtschaftlichen Fachschule angesprochen werden - also ein Personenkreis, der für eine gewöhnliche Lehrlingsausbildung auf Grund des Alters kaum mehr zu gewinnen ist - und andererseits die Zahl der Absolventen pro Jahr und Standort wohl kaum mehr als 20 Schüler umfassen wird.


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