25.06.2002 | 00:00

Ostregion zieht an einem Strang

Landeshauptleute-Treffen setzt Verkehrsschwerpunkte

Perchtoldsdorf und Baden waren gestern Schauplätze des traditionellen Treffens der Landeshauptmänner der österreichischen Ostregion. Dr. Michael Häupl (Wien), Dr. Erwin Pröll (Niederösterreich) und Hans Niessl (Burgenland) berieten Fragen der Verkehrsinfrastruktur und unterzeichneten in der Burg von Perchtoldsdorf einen Vertrag über die neue Organisation des Verkehrsverbundes Ostregion (VOR). Sie betonten, dass die Ostregion boomt, daher auch eine entsprechende Mobilität sichergestellt werden muss, und dass sich mit der EU-Erweiterung gerade im Verkehrsbereich große Herausforderungen ergeben. Die im Generalverkehrsplan des Bundes angeführten Zeiträume für wichtige Projekte seien nicht akzeptabel.

Mit 1. Juni hat sich der Bund aus dem VOR zurückgezogen. Die drei Länder haben sich rasch auf eine Neuorganisation geeinigt. Der gestern unterzeichnete Vertrag sieht Anteile von je 44 Prozent der Länder Wien und Niederösterreich und von 12 Prozent für das Burgenland vor. Gleichzeitig wird die Organisationsform entscheidend gestrafft, was Einsparungen von rund 100.000 Euro pro Jahr ermöglicht. Und ein seit langem angestrebtes Ziel wird verwirklicht: Ab sofort kann man mit einem Fahrschein vom nördlichen Niederösterreich bis ins südliche Burgenland fahren.

Im Straßenausbau wurde, so Landeshauptmann Pröll, mit der im Zuge der Verwaltungsreform erreichten Verländerung der Bundesstraßen die Möglichkeit geschaffen, notwendige Straßenbauprojekte rascher voranzutreiben. Als Beispiele nannte er den Ring um Wien sowie die Anbindung der Tschechischen Republik über die Nordautobahn A 5 und der Slowakei über die Spange Kittsee – A 6 an die österreichische Ostregion. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der drei Länder wurde beauftragt, rasch ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten, Vor- und Nachteile eines PPP-Finanzierungsmodells (Public-Privat-Partnerschaft) zu prüfen und Gespräche mit der ASFINAG aufzunehmen.

Landeshauptmann Häupl unterstrich die Bedeutung der Ostregion als „Motor der Wirtschaft“. Er kritisierte, dass die Vertreter der Region nicht zum gestrigen Transit-Gipfel eingeladen wurden: Die Verkehrsdichte auf der Südosttangente beträgt 150.000 Fahrzeuge am Tag, jene im Inntal 40.000 Fahrzeuge. Die Verkehrsprobleme dürften nicht erst nach der EU-Erweiterung gelöst werden.

Landeshauptmann Niessl begrüßte besonders die Einigung über den VOR, da täglich rund 20.000 Burgenländer in den Großraum Wien auspendeln. Wichtige Anliegen seines Landes seien die Attraktivierung des Eisenbahnverkehrs von Eisenstadt nach Wien und der Verkehr um den kürzlich zum Weltkulturerbe erklärten Neusiedlersee.


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