07.12.2001 | 00:00

Aktion in den NÖ Kindergärten: Gegen die Gewalt

Möglichst viele Kinder sollen den Umgang mit Konflikten lernen

Kinder seien bereits in frühem Alter sehr offen und auch sehr viel lernfähiger als ältere Menschen, sagte gestern Landesrätin Christa Kranzl in einer Pressekonferenz im NÖ Landhaus. Mit dabei bei dieser Pressekonferenz war auch eine Gruppe des Landhauskindergartens, die sich begeistert von einer märchenhaften Erzählung zeigte, die auch mit Angst, Neid und Gewalt zu tun hatte. Genau das war das Thema dieser Pressekonferenz, die zugleich eine Aktion zur Konfliktbewältigung in den niederösterreichischen Kindergärten ankündigte. Die Aktion wird unter anderem durch eine Unterlagenmappe und ein Seminarangebot unterstützt. Sie soll jetzt mit Inspektoren und mit Kindergärtnerinnen besprochen und danach mit den „Kids“ und deren Eltern durchgezogen werden.

Vor allem an fünfjährige Kinder hat man gedacht, aber Teile des Programms sind auch für Jüngere durchaus brauchbar, wurde betont. Die Kindergärtnerin werde also in den Familiengruppen zu bestimmten Zeiten diese Materialien aufgreifen, etwa in Form von Spielen, sagte Kranzl. „Schön wäre es, wenn das wie ein Leitfaden durch das ganze Kindergartenjahr durchzieht. Je mehr Kinder davon angesprochen werden können, desto besser ist es.“ Das Ziel sei, dass möglichst viele Kinder in dieses Programm einbezogen werden. Bei einem Besuch in Schweden vor zwei Monaten habe sie in Kinderbetreuungseinrichtungen gesehen, wie dort versucht werde, das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken, argumentierte Kranzl. Das Kind könne sich sehr früh mit dem auseinandersetzen, was Gewalt bedeutet. Das kann man auch in den niederösterreichischen Kindergärten anwenden und so eine gute, vorbeugende Maßnahme gegen Konflikte erzielen.

Den Kindern soll also schon im Kindergarten ein geeignetes Programm geboten werden, um den Umgang mit Konflikten so früh wie möglich zu erlernen, meinte auch Dr. Karl Sablik von der NÖ Landesakademie. Diese Konflikte sind ein wesentliches Element sozialen Lernens. Mit diesem Konzept – ähnlich funktionieren Mediationsprogramme in österreichischen Schulen mit „Lotsen“ zur Bewältigung von Konflikten – will man Kindergartenkindern, Kindergärtnerinnen und Eltern die Möglichkeit geben, sich eingehend mit dem Thema einer Konfliktentstehung und Konfliktbewältigung zu beschäftigen. Dadurch können vor allem die Kinder einen geeigneten Umgang mit Konflikten erlernen und das Wissen daraus umsetzen.


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