20.07.2001 | 00:00

Neu entdeckter Kremser Schmidt im St.Pöltner Diözesanmuseum

Ausstellung „Kremser Schmidt & Co“ läuft noch bis Oktober

Einer der Höhepunkte in der Ausstellung „Kremser Schmidt & Co“, die derzeit im St.Pöltner Diözesanmuseum läuft, ist ein neu entdecktes Gemälde des „Jahresregenten“ Martin Johann Schmidt. Es hing früher in der Stadtpfarrkirche Ybbs, wurde renoviert, und dabei kam die Signatur des Malers zum Vorschein. Jetzt ist es in seiner wieder gewonnenen Farbigkeit Glanzstück der Ausstellung. Thema des Bildes ist der Heilige Judas Thaddäus. Aber auch andere Werke des Künstlers konnten ihm zugeschrieben werden. Viele davon waren der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich, weil sie in Pfarrhöfen und in der Sakristei im Institut der Englischen Fräulein in St.Pölten aufbewahrt worden waren. Das Gemälde aus Ybbs wird am Freitag, 10. August, um 12.30 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mittags-Blickpunkt“ in einer Kurzführung vorgestellt.

Anlass für die Ausstellung ist das 200. Todesjahr von Maria Johann Schmidt (1718 – 1801), genannt Kremser Schmidt. Durch seine Werke in mehr als 120 Kirchen und Klöstern in Niederösterreich, davon über 80 auf St.Pöltner Diözesangebiet, wurde er zum Inbegriff des spätbarocken Kirchenmalers in Niederösterreich. Dieses Image ist nicht unbegründet, vermochte der Meister doch schon zu seinen Lebzeiten die Menschen mit seiner lebensnahen Malerei zu bewegen, indem er die Szenen in seinen Bildern oft im vertrauten häuslichen Milieu ansiedelte, für die handelnden Personen charaktervolle Vorbilder bzw. Modell in seiner näheren Umgebung suchte und reizvolle Details darin aufnahm. Gleichzeitig vermochte er seinen Werken den Charakter des Erhabenen zu verleihen. Diese erbaulich-realistische Malweise und die besonders durch den typischen Einsatz von Licht und Dunkel erzielte „heilige Aura“ faszinierte die Menschen, so dass nach dem fast 60-jährigen Wirken des Meisters seine Art zu malen auch von seinen Mitarbeitern weitergeführt wurde. Besonders in den ländlichen Gebieten der Wachau sowie des Wald- und Weinviertels haben die Menschen diese Art der Malerei begeistert aufgenommen. Daher finden sich in vielen Kirchen und Pfarrhöfen Niederösterreichs eine Reihe von Werken aus der Hand Leopold Mitterhofers, Andreas Rudroffs, Anton Mayers und mehrerer anderer Kremser Schmidt-Schüler.

Die Ausstellung im Diözesanmuseum ist bis Oktober jeweils Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr und an jedem ersten Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr zugänglich. Nähere Auskünfte erhält man unter der Telefonnummer 02742/324-331.


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