23.03.2001 | 00:00

Konsumenten durch verstärkte Information zurückgewinnen

Prober: Regionale Solidarität ist notwendig

„Der Bezirk Neunkirchen ist durch die negative Entwicklung am Fleischmarkt stark betroffen. Rund 30 Prozent Absatzeinbußen bei Fleischern und Bauern und ein Viehrückstau in den bäuerlichen Betrieben, verbunden mit Einkommensverlusten aus der Rinderzucht um rund ein Drittel, prägen das Bild. Wir müssen daher durch eine solidarische regionale Kraftanstrengung diese Situation entschärfen“, meinten Landtagsabgeordneter Dr. Sepp Prober und Fleischerinnungsmeister Erich Lorenz kürzlich in einem Pressegespräch in Neunkirchen. „Wir hoffen, dass es uns gelingt, bald das Vertrauen in Rindfleisch wieder aufzubauen. Ein neues Sicherheitsgefühl für die Konsumenten soll entstehen. Eines steht schon jetzt fest: Österreichisches Rindfleisch kann wie in der Vergangenheit unbesorgt als Genuss ohne Reue verspeist werden.“

Die „Konsumenten-Rückholaktion“ ist mit gesteigerten Sicherheiten für den Konsumenten verbunden. Dazu wurde im Bezirk in Tierfutter eingemischtes Tiermehl entsorgt. Zudem wird das Risikomaterial bei Rindern nach Schlachtungen regelmäßig in die Tierkörperbeseitigungsanlage verbracht. Auch sind die Tierärzte durch ihre ständigen, intensiven Kontrollen ebenfalls ein Garant dafür, dass nur einwandfreies, qualitativ hochwertiges Fleisch zum Konsumenten gelangt.

Laut Prober sind aber trotzdem verstärkte Informationen und Aktionen notwendig.

So wird in Kürze ein „Rinderpass“ den Konsumenten angeboten, um sie eingehend zu informieren

Zusätzlich wird überregional eine Rindfleisch-Hotline eingerichtet

Geschulte Beraterinnen werden in Geschäften und Supermärkten Informationsgespräche mit Konsumenten führen

Rindfleisch-Wochen in Gastronomiebetrieben der „Wirtshauskultur“ sollen helfen, den Verzehr von Rindfleisch wieder auf ein akzeptables Niveau zu bringen

Die Stallungen der Rinderbauern sollen den Konsumenten zum Lokalaugenschein noch stärker als bisher geöffnet werden

Prober verwies auch auf die Partnerschaft mit den Handelsketten. Allerdings würde man ablehnen, dass dort hochwertiges Rindfleisch als billiger Kundenbringer missbraucht wird. Denn mit dieser Praxis hätten Supermärkte die Fleisch-Preis-Spirale nach unten angeheizt, und das hätte wiederum allzu oft bäuerliche Familienbetriebe in ruinöse Existenzkämpfe getrieben. Diese Vorgangsweise, so Prober, hätte in einer neuen Kultur des Fleischkonsums keinen Platz mehr. Zusätzlich möchte man aber auch die Bauern motivieren, durch den Einstieg in eine Markenfleischproduktion à la „Schneebergland-Beef“ selbst zu einer künftig besseren Marktposition beizutragen.


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