14.03.2001 | 00:00

Zahl der Bewerber an Krankenpflegeschulen geht zurück

Jetzt Werbemaßnahmen zur Verbesserung des Images

Die Zahl der Bewerber an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen geht zurück, und zwar zwischen den Schuljahren 1997/98 und 2000/2001 um die Hälfte. Diesen aufsehenerregenden Rückgang schilderten dieser Tage die Direktoren dieser Schulen. Jetzt will man, so rät auch der Bereich Gesundheit im NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, durch eine Marketingfirma ab 2001 eine Million Schilling für Werbemaßnahmen zur Verbesserung des Images von Pflegeberufen ausgeben.

Die Ausfälle zwischen der Anmeldung und dem Schulbeginn, aber auch der „Schwund“ im ersten Jahr der Ausbildung selbst sind beträchtlich, meinten die Direktoren. Landeshauptmannstellvertreter Mag. Karl Schlögl dazu: „Die Ausbildung von qualifizierten Pflegekräften leidet. Weil Pressemeldungen zum Teil nicht den Tatsachen entsprachen und auch einige Schulen geschlossen wurden, entstand in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass kein Bedarf an Pflegekräften in Niederösterreich mehr besteht und eine Ausbildung nicht zu empfehlen ist, weil das Arbeitsangebot fehle. Das entspricht aber schon deshalb nicht den Tatsachen, weil allein durch die immer älter werdende Bevölkerung ein ständig größer werdender Pflegebedarf entsteht.“ Besonders im Bereich der Sozialhilfe sind hier durchaus Möglichkeiten offen. Nicht zuletzt kann man durch entsprechende Ergänzungsprüfungen auf Maturaniveau einen Einstieg in die Hochschulausbildung anfügen. Wenn jedoch die Entwicklung so weitergeht, kann man sich ausrechnen, dass wegen eines drastischen Rückganges der Bewerber die Deckung des Bedarfs an qualifizierten Pflegekräften gefährdet ist, soll das erlangte Niveau beibehalten werden.

Im Herbst 2001 schließen erstmals jene Schulen ihre Ausbildung ab, in der bereits nach der neuen Ausbildungsverordnung unterrichtet wurde. Diese Verordnung sah verstärkte Wahlpraktika in der Pflege sowie im extramuralen Bereich vor. Man hofft jetzt, dass wegen der Erfahrungen der Schüler bei ihrer Ausbildung ein größerer Teil in diesem Bereich arbeiten wird, was die Versorgungslücken schließen könnte. Aber auch die Arbeitsbedingungen sind attraktiver zu gestalten. Für das südöstliche Weinviertel sind darüber hinaus gesonderte Lösungen zu erarbeiten, weil hier ein überdurchschnittlich hoher Bedarf an diplomiertem Personal besteht. „Am Marketing, an gezielten Informationen über Berufschancen und Informationen über Möglichkeiten zur Weiterbildung führt kein Weg vorbei, will man die derzeit verbreitete Meinung in der Bevölkerung berichtigen und gleichzeitig für den Pflegeberuf wieder verstärkt Interesse wecken“, meinte Schlögl abschließend.


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