29.06.2007 | 18:10

Neues Karikaturmuseum: Eine „Narrenkappe“ für Krems

Pröll: „Weiterer Baustein für Kulturstandort Niederösterreich“

Die Idee des Karikaturisten Manfred Deix, ein eigenes Museum zu errichten, fiel in Niederösterreich auf fruchtbaren Boden. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll konnte gestern im Lichtforum Wien bereits das Modell eines neuen Karikaturmuseums präsentieren, das in Krems in den nächsten beiden Jahren gegenüber der Kunsthalle und der Strafanstalt Stein errichtet werden soll. Architekt ist Gustav Peichl, dessen „zweite Existenz“ als Karikaturist Ironimus ebenfalls im neuen Museum ihren Niederschlag finden soll. Die Werke von Manfred Deix bilden als Dauerausstellung den Schwerpunkt des neuen Museums, Peichl zeigt im „Raab-Figl-Kabinett“ ständig an die 100 Karikaturen der beiden in der Öffentlichkeit „leider nicht mehr all zu sehr präsenten“ (Zitat Peichl) österreichischen Politiker. Die Ausstellungsfläche wird ca. 550 Quadratmeter betragen, die Baukosten maximal 40 Millionen Schilling. Ein Beirat, bestehend aus den Experten Koschatzky, Knofler, Aigner und Bauer nebst den beiden Karikaturisten erarbeitet ein inhaltliches Konzept.

Das Museum soll überhaupt ein Treffpunkt des Heiteren von der Karikatur bis zum Kabarett werden, eine „Narrenkappe“ (Peichl) für die Wachaustadt. Zweimal jährlich soll es Spezialausstellungen mit anderen Karikaturisten aus dem In- und Ausland geben. Und „neben der aktuellen politischen Karikatur wird es Einblicke in die reiche österreichische Tradition der Karikatur von Schönpflug bis Flora geben“, verrät Peichl über das inhaltliche Konzept.

„Für Niederösterreichs Kulturverantwortliche hat ein Kulturbau absolute Berechtigung und wird als wichtig erachtet. Das Bundesland will nicht nur ein erstklassiger Standort für die Wirtschaft und für den Tourismus sein, sondern auch seine kulturellen Positionen ausbauen“, hob Pröll hervor. In Österreich bestehe noch kein einziger Präsentationsort für die Karikatur, so dass man die Idee zu diesem Karikaturmuseum sehr gerne und rasch aufgegriffen habe. Überdies sei es ein Baustein zu einer sehr vielfältigen „Kulturmeile“ in Krems, die derzeit in der „heimlichen Kulturhauptstadt“ Niederösterreichs entstehe, so Pröll.

Manfred Deix sieht mit diesem Projekt den alten Wunsch eines Künstlers verwirklicht, der immer schon eine „Wohnhöhle“ haben wollte, umgeben von eigenen Kunstwerken, „nicht frei von Eitelkeit“, wie er zugab. Das Medium Karikatur brauche dringend eine Aufwertung, und Krems werde künftig als Synonym für gute Karikatur gelten, so Deix.


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