29.06.2007 | 18:10

Keinen Atomstrom für Niederösterreich!

Sobotka: „Temelin wird keinen Billigstrom nach NÖ exportieren“

Im Kampf gegen das grenznahe Atomkraftwerk Temelin bezieht Niederösterreichs Umwelt-Landesrat Wolfgang Sobotka Stellung. „Der Niederösterreichische Anti-Atomkoordinator Friedrich Rauter wird an einem außerordentlichen Expertentreffen morgen, Samstag, 2. September, in Prag teilnehmen und die niederösterreichischen Standpunkte vertreten“, so Umwelt-Landesrat Wolfgang Sobotka, „ich erwarte, dass alle Bedenken hinsichtlich der Sicherheit entkräftet werden bzw. die Genehmigungsentscheidung verzögert wird, bis alle Sicherheitsbedenken geklärt sind.“

Sobotka garantiert darüber hinaus, dass kein Atomstrom nach Niederösterreich fließen wird, wenn Temelin ans Netz gehen sollte. „Keinen Atomstrom für Niederösterreich – ist für mich politischer Auftrag und Verpflichtung gegenüber der Bevölkerung. Wir setzen uns hundertprozentig für die Kennzeichnung von Atomstrom und für ein Importverbot von Atomstrom aus unsicheren Anlagen im Osten ein“, stellt Sobotka klar. Denn Tatsache sei, dass in Tschechien, insbesondere mit einer Inbetriebnahme von Temelin, wesentlich mehr Strom erzeugt als verbraucht wird.

Gerade Niederösterreich hat schon sehr früh erkannt, wie wichtig es ist, Alternativen aufzuzeigen, so Sobotka. Über 130 Biomasse-Fernwärmeanlagen, an die 60 Windkraftanlagen und über 160.000 Quadratmeter Solaranlagen, dokumentieren die Vorreiterrolle Niederösterreichs im Bereich der erneuerbaren Energieformen. Zusätzlich stehen für die Stromerzeugung in Niederösterreich neben den Donaukraftwerken, die alleine mehr als 8.000 GWh jährlich ins Netz einspeisen, die Kampkraftwerke und über 300 weitere Kleinwasserkraftwerke zur Verfügung. „Damit wird in Niederösterreich mehr ÖKO-Strom produziert, als von der Bevölkerung in Niederösterreich verbraucht wird“, resümiert Sobotka.

„Anti-Atom-Politik besteht nicht nur aus Protest, sondern vor allem im Aufzeigen von Alternativen. Alternativen wie etwa ein Solaranlagen-Selbstbaukurs in Levice in der Slowakei an einer HTL, der von Niederösterreich initiiert und begleitet wurde“, beschreibt Sobotka die NÖ Atompolitik. „Die Kennzeichnungspflicht für Atomstrom und ein Importverbot unter bestimmten Voraussetzungen, wie sie derzeit für Tschechien gegeben scheinen, ist die Fortführung der im Landtag von Niederösterreich beschlossenen Resolution und daher begrüßenswert“.


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