30.06.2014 | 08:52

Artstetten: Feierliches Gedenken an das Attentat von Sarajevo

LH Pröll: „Geschichte wach und lebendig halten"

Anita Hohenberg, Erzherzog Ferdinand Zvonimir, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll mit Gattin Elisabeth Pröll (v. l. n. r.).
Anita Hohenberg, Erzherzog Ferdinand Zvonimir, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll mit Gattin Elisabeth Pröll (v. l. n. r.).© NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Am 28. Juni auf den Tag genau vor 100 Jahren fand in Sarajevo das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Herzogin Sophie von Hohenberg statt. Zum 100. Jahrestag wurde im Schloss Artstetten, wo sich die letzte Ruhestätte des ermordeten Thronfolgerpaares befindet, eine große Gedenkveranstaltung abgehalten.

An diesem „historischen Ort unserer Heimat" sei heute der „Atem der Geschichte" zu spüren, und damit verbunden sei die Aufforderung, „stets unsere Geschichte wach zu halten", sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in seiner Festrede. Dies sei in Niederösterreich etwa mit der laufenden Schallaburg-Ausstellung zum Ersten Weltkrieg, mit dem geplanten „Haus der Geschichte" in St. Pölten oder auch hier in Artstetten der Fall, so Pröll: „Hier wird Geschichte den Menschen zugänglich gemacht."

Europa habe aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg die richtigen Lehren gezogen, meinte der Landeshauptmann: „Krieg hat schon lange keinen Platz mehr auf unserem Kontinent." Umso wichtiger sei es, „mit Sensibilität und Bewusstsein für die Geschichte die Geschichte wach und lebendig" zu halten, betonte er. Das Gedenken an den Ersten Weltkrieg habe auch eine wichtige europäische Facette, so Pröll: „Wer Friede will, der muss Europa stärken."

Die „Hausherrin" von Schloss Artstetten und Urenkelin Franz Ferdinands, Anita Hohenberg, betonte die Bedeutung von Schloss Artstetten als „ideelles und wertvolles Kleinod", das für Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland geöffnet sei: „Wir wollen heute auch ein Zeichen des Friedens setzen."

An die 120 direkte Nachfahren von Erzherzog Franz Ferdinand und Herzogin Sophie von Hohenberg, rund 100 Mitglieder der Familie Habsburg-Lothringen, über 500 Vertreter von 70 Traditionsregimentern und zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Diplomatie fanden sich auf Schloss Artstetten ein, um nicht nur dem ermordeten Thronfolgerpaar, sondern auch allen Opfern des Ersten Weltkrieges zu gedenken. Die Feierlichkeiten begannen bereits am Vormittag mit einem Requiem in der Basilika Maria Taferl, das von Kardinal Dr. Christoph Schönborn gemeinsam mit Diözesanbischof DDr. Klaus Küng und Alt-Abt Gregor Henckel-Donnersmark zelebriert wurde. Im Zuge der Gedenkfeier vor dem Schloss Artstetten kam es am Nachmittag nach dem Aufmarsch der Traditionsregimenter zum Abschreiten der Front durch den Landeshauptmann und Erzherzog Ferdinand Zvonimir, dem 17-jährigen Urenkel des letzten Kaisers Karl I. Nach dem Totengedenken mit Kranzniederlegung in der Familiengruft und der Segnung der Fahnenbänder wurden u. a. an Landeshauptmann Pröll und Erzherzog Ferdinand Zvonimir die eigens für diesen Tag produzierten Gedenkmedaillen überreicht.

 

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