02.10.2015 | 14:00

23. Internationales Cochrane Colloquium ab 3. Oktober

Sobotka: Impulse für tägliche Arbeit der Ärzte zum Wohle der Patienten

Im Vorfeld des Cochrane Colloquiums informierten Landeshauptmannstellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka, David Tovey, Chefeditor der Cochrane Library, und Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, Leiter von Cochrane Österreich, über die Arbeit des internationalen Forschungsnetzwerkes für evidenzbasierte Medizin (von links nach rechts).
Im Vorfeld des Cochrane Colloquiums informierten Landeshauptmannstellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka, David Tovey, Chefeditor der Cochrane Library, und Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, Leiter von Cochrane Österreich, über die Arbeit des internationalen Forschungsnetzwerkes für evidenzbasierte Medizin (von links nach rechts).© NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Im Vorfeld des in seiner 23. Auflage erstmals - zwischen Indien 2014 und Südkorea 2016 - in Österreich abgehaltenen Cochrane Colloquiums (3. bis 7. Oktober im Messezentrum Wien) informierten Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka, Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, Leiter von Cochrane Österreich, und David Tovey, Chefeditor der Cochrane Library, am heutigen Freitag in Wien über die Arbeit des internationalen Forschungsnetzwerkes für evidenzbasierte Medizin.

„Cochrane, das in 43 Ländern vertretene und 30.000 Wissenschafter einbeziehende Netzwerk, ist unverzichtbar zur Weiterentwicklung unseres Gesundheitssystems", betonte dabei Sobotka. Die ungeheure Informationsflut mit derzeit 500 neuen Studien wöchentlich, einer Verfünffachung innerhalb der letzten 30 Jahre, könne niemand mehr überblicken. Zudem informiere sich jeder zweite Patient über das Internet, das Schlagwort Herzinsuffizienz etwa liefere in einschlägigen Suchmaschinen 558.000 Treffer, führte der Landeshauptmannstellvertreter aus.

„Das an der Donau-Universität etablierte NÖ Ärzteinformationszentrum und die ebenfalls in Krems situierte Österreich-Zweigstelle von Cochrane sind vor diesem Hintergrund ein unverzichtbarer Begleiter für Ärzte. Hier wird die tägliche Informationsflut gesichtet und auf die konkreten Bedürfnisse der Mediziner heruntergebrochen, die strikte Orientierung an der Evidenz medizinischer Daten liefert wichtige Impulse für die tägliche Arbeit zum Wohle der Patienten", meinte Sobotka.

Gartlehner unterstrich, wie wichtig es sei, Informationen objektiv und interessenskonfliktfrei zusammenzufassen, und nannte als Folgeproblem der Informationsflut verschiedene Partikularinteressen (90 Prozent der Forschung werden von der Industrie finanziert): „In Österreich erhalten zehn Prozent der Bevölkerung, rund 800.000 Menschen, Antidepressiva. Die am Markt befindlichen 15 verschiedenen Medikamente wurden in rund 200 Studien miteinander verglichen und als annähernd gleich gut und mit ähnlichen Nebenwirkungen behaftet ausgewiesen. Dennoch wird vor allem ein einziges Antidepressivum verschrieben, jenes mit dem besten Marketing. Die dahinterstehende Strategie umfasst auch den Einkauf von Opinion Leadern und bewirkt einen Return of Investment im Verhältnis von 1 zu 3,65". In Bezug auf die vorliegenden Studien sähen zudem 70 Prozent der deutschsprachigen Ärzte medizinisches Englisch als unüberwindbare Hürde an.

Nähere Informationen beim Büro LH-Stv. Sobotka unter 0676/812-12221, Mag. Günther Haslauer, e-mail guenther.haslauer@noel.gv.at.

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